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Rinder

  1. Lebenszeit / Nutzungsdauer
    Derzeit liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer bei 2,5 Laktationen (= 4,5 Lebensjahren). Nur sehr wenige Tiere erreichen gegenwärtig eine Nutzungsdauer von mehr als 10 Laktationen. Zu den Abgangsursachen zählen u.a. Eutererkrankungen und Fruchtbarkeitsprobleme, sowie Klauen- und Stoffwechselerkrankungen. Die Milchkühe haben durch züchterische Selektion ein hohes Leistungsniveau erreicht. Die Leistungsveranlagung der Milchrinder stellt den Tierhalter vor hohe Anforderungen an das betriebliche Management. Nur bei intensivem und an die Bedürfnisse der Milchkühe angepasstem Management sowie bei leistungsangepasster Fütterung können die Milchkühe langfristig gesund bleiben und gleichzeitig die gewünschte Leistung zeigen. Neben der Milchleistung sind die Nutzungsdauer und die Langlebigkeit der Milchkühe für die Wirtschaftlichkeit von großer Bedeutung, es erfolgt daher eine Selektion Gesamtvitalität. Im Rahmen des Tierschutzplans soll die Gesamtvitalität von Milchkühen bei der Zucht und beim Management mehr Berücksichtigung finden, um die Langlebigkeit und damit die Nutzungsdauer bei guter Milchleistung zu verlängern.

  2. Einschränkung des arteigenen Verhaltens
    Der Tierschutzplan Niedersachsen setzt sich für einen Ausstieg aus der Anbindehaltung ein. Zudem soll den Tieren bei ganzjähriger Stallhaltung im Boxenlaufstall ein Laufhof angeboten werden, sofern die Tiere in den Ställen zu wenig Klimareize (Licht / Luft) erfahren oder ihnen im Stall zu wenig Verkehrsfläche für Bewegungsaktivität zur Verfügung steht.

  3. Enthornen von Kälbern
    Nach geltendem Recht dürfen Kälber bis zur sechsten Lebenswoche ohne Betäubung enthornt werden. Da das Enthornen ein sehr schmerzhafter Vorgang ist, plant Niedersachsen den Ausstieg aus dem betäubungslosen Enthornen von Kälbern. Neben der Betäubung kann langfristig die Zucht von genetisch hornlosen Rindern zur Schmerzvermeidung/-minderung bzw. zum Verzicht auf den Eingriff beitragen.

  4. Kälberverluste
    Die Kälberverluste sind derzeit nicht nur aus tierschutzfachlicher, sondern auch ökonomisch relevant. Im Rahmen des Tierschutzplanes soll deshalb ein Managementleitfaden für Kälber haltende Betriebe erarbeitet werden, der dem Tierhalter hilft, die Verluste bei gleichzeitig reduziertem Arzneimitteleinsatz zu senken und die Kälbergesundheit zu verbessern.

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