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Agrarstrukturgesetz für Niedersachsen

Den landwirtschaftlichen Bodenmarkt gerechter gestalten


Agrarlandschaft von oben (Symbolbild)   Bildrechte: Christian Schwier / Shutterstock.com
Agrarlandschaft von oben (Symbolbild)

Landwirtschaftlicher Boden wird immer begehrter – und daher auch teurer. Für Landwirtinnen und Landwirte wird es deshalb immer schwieriger, notwendige Flächenaufstockungen über Kauf und Pacht vorzunehmen. Zwar unterliegen Flächenkäufe und Pachtungen auch heute schon einer Genehmigungs- und Anzeigepflicht. Die bisherigen Gesetze haben sich jedoch oft als nicht ausreichend erwiesen. Das wollen wir ändern!

Die Niedersächsische Landesregierung hat deshalb am 26. August 2025 beschlossen, den Entwurf eines „Gesetzes zur Sicherung und Verbesserung einer bäuerlichen Agrarstruktur in Niedersachsen“ (Niedersächsisches Agrarstruktursicherungs- und Agrarstrukturverbesserungsgesetz, kurz: NASVG) in den Landtag einzubringen.

Ziele der Gesetzesinitiative sind die Sicherung und Förderung selbstständig wirtschaftender bäuerlicher Betriebe und die Verbesserung der Agrarstruktur. Land- und forstwirtschaftlicher Grund und Boden soll vorwiegend den Land- und Forstwirten, die ihn selbst bewirtschaften, zugutekommen und vorbehalten bleiben. Gleichzeitig wollen wir den landwirtschaftlichen Boden vor Spekulationen und branchenfremden Investoren schützen.

Besonders im Blick haben wir bei der Gesetzesänderung Junglandwirtinnen und Junglandwirte sowie Existenzgründerinnen und Existenzgründer: Die landwirtschaftlichen Flächen müssen jetzt und auch in Zukunft bezahlbar bleiben. Und, wir wollen die Gründung oder Übernahme von Betrieben – und hier speziell den Flächenzugang – künftig erleichtern.


Wesentliche Eckpunkte des Gesetzesentwurfes sind:

Die Preismissbrauchsregelung zur Vermeidung von Bodenspekulation und Dämpfung von Kauf- und Pachtpreisen wird gestärkt. Eine Regelung ist vorgesehen, die preisdämpfend wirken und gleichzeitig betrieblichen Aspekten ausreichend Rechnung tragen soll. So ist eine Versagungsmöglichkeit der Genehmigungsbehörden bei einem Kaufpreis von 50 Prozent über dem Verkehrswert bzw. Pachtzins von 50 Prozent über der durchschnittlichen Pacht vorgesehen.

Neu ist, dass Genehmigungsbehörden eine Versagungsmöglichkeit haben, wenn es durch den Kauf oder die Pacht zu einer agrarstrukturell nachteiligen Flächenanhäufung kommen würde. So soll eine breite Eigentumsstreuung gewährleistet und eine Flächenkonzentration vermieden werden.

Wichtig ist dabei, dass Entwicklungsbedarfe und Entwicklungsziele bäuerlicher Betriebe berücksichtigt werden. Niedersächsische Betriebe dürfen weiterhin wachsen. Die Flächenentwicklung soll jedoch nicht vollständig dem Spiel der freien Kräfte und dem Belieben der Einzelnen überlassen werden, denn eine Flächenanhäufung bei Einzelnen kann die umgebende Agrarstruktur und die Entwicklung anderer lebensfähiger Betriebe beinträchtigen.

Künftig soll es auch eine Versagungsmöglichkeit der Genehmigungsbehörden bei fehlendem Zusammenhang zwischen der Fläche und dem erwerbenden oder pachtenden Betrieb geben. Dies soll zum Beispiel dann greifen können, wenn die Fläche weit entfernt von dem Betrieb der erwerbenden oder pachtenden Person liegt.


Dabei ist wichtig: Die Regelungen sind dynamisch ausgestaltet. Das heißt, die Grundstückverkehrsausschüsse haben Spielraum zur angemessenen Behandlung der Einzelfälle.

Es soll eine Zustimmungspflicht der Genehmigungsbehörden für so genannte Share Deals an Gesellschaften mit ländlichem Grundbesitz eingeführt werden. Bisher gab es nur eine Genehmigungspflicht bei direkten Flächenkäufen, nicht jedoch, wenn jemand einen Anteil an einer Gesellschaft erwirbt, die wiederum Flächen besitzt. Dieses bisher unregulierte Hintertürchen für branchenfremde Investoren wollen wir schließen!

Rede im Landtag von Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (25.09.2024)

Ministerin Miriam Staudte und Landwirt Jan Wittenberg hocken auf einem Acker. Bildrechte: ML/Timo Jaworr

Ministerin Miriam Staudte möchte landwirtschaftlichen Boden vor Spekulation schützen

Ministerin Miriam Staudte erklärt das NASVG

 

Entwurf des Gesetzes zur Sicherung und Verbesserung der bäuerlichen Agrarstruktur in Niedersachsen (NASVG) - Stand: 08-2025

  Entwurf des Gesetzes zur Sicherung und Verbesserung der bäuerlichen Agrarstruktur in Niedersachsen (NASVG)
(PDF, 0,22 MB)

Informationen zum neuen Gesetz zur Sicherung und Verbesserung der bäuerlichen Agrarstruktur in Niedersachsen (NASVG)

Weil Boden immer begehrter wird, will die Landesregierung die bäuerlichen Betriebe auf dem Bodenmarkt unterstützen. Hier finden Sie weiterführende Links, beispielsweise zu Presseinformationen oder statistischen Erhebungen.

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