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Landwirtschaft stärken durch Öko-Modellregionen

Hannover. „Landwirtschaft und Naturschutz sollen Hand in Hand gehen. Das ist uns als Landwirtschaftsministerium besonders wichtig“ sagte Staatssekretär Prof. Dr. Ludwig Theuvsen bei seiner Sommertour in den Landkreisen Holzminden und Uelzen, bei der sich alles um die Niedersächsischen Öko-Modellregionen drehte. „Die Landwirtschaft wird nur flächendeckend erhalten bleiben, wenn sie ein Einkommen für gut ausgebildete junge Leute bietet. Der Naturschutz ist bereits jetzt Teil des Geschäftsmodells der Landwirtschaft und muss es in noch stärkerem Maße werden“, so Agrarökonom Theuvsen.

Wie gut Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam unter dem Dach der Öko-Modellregion funktionierende Geschäftsmodelle bilden können, wurde bei den Besuchen vor Ort deutlich. So arbeiten beispielsweise im Landkreis Uelzen der Elbers Hof mit der Direktvermarktung von Bioprodukten und Koch Jens Dannenfeld, der im „Edelstahl“ regionale Produkte – u.a. vom Elbers Hof – verarbeitet, eng zusammen. Auch Mehlwürmer stehen auf der Speisekarte - natürlich regional! Der Bio-Großverbraucherservice NABUKO will den Anteil von Biolebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung steigern - derzeit liegt der Anteil bei nur etwa zwei Prozent.

Welche Überlegungen zum Stallbau mit möglicher Umstellung auf ökologische Landwirtschaft hat die Familie Beismann, deren Milchviehbetrieb in einem Naturschutzgebiet im Landkreis Holzminden liegt? Für die Landwirte ist klar: Ohne Milchvieh sei es kaum möglich, das Grünland wirtschaftlich zu nutzen. In den Gesprächen wurden auch Herausforderungen angesprochen, wie beispielsweise die vergleichsweise niedrigen Einkommen in der Landwirtschaft, aber auch das schlechte Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit.

Landwirtschaftliche Strukturen stärken

„Wir gehen diese Probleme an, wir wollen die landwirtschaftlichen Strukturen stärken“, so Staatssekretär Theuvsen. Die Öko-Modellregionen seien ein Baustein, um die Landwirtschaft in Niedersachsen für die Zukunft aufzustellen. Sie setzen den „Aktionsplan für mehr Ökolandbau in Niedersachsen“ in die Tat um, mit dem die Landesregierung den Anteil der ökologischen Betriebe bis 2025 verdoppeln will (auf dann rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe). Der „Niedersächsische Weg“ sieht für den Ökolandbau sogar einen Anteil von 15 Prozent bis zum Jahr 2030 vor.

Die Öko-Modellregionen bieten Chancen für Landwirte, die ihre Betriebe ökologisch führen oder führen wollen. So wie Christian Kreikenbohm (Landkreis Holzminden), der den elterlichen Betrieb zunächst im Nebenerwerb weiterführen wird. Aber langfristig plant er den Hof auf Ökolandbau umzustellen und wieder hauptberuflich zu betreiben. Beim Besuch des Landimbisses „AusZeit“ ging es um Themen wie „Geht bio auch regional? Die Perspektive der Ölmühle Solling“. „Warum Öko-Modellregionen in Niedersachsen?“ ein Erfolgsmodell sind, erläuterte der Agrar-Staatssekretär auch den anwesenden Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags.

Hintergrund

Die drei Öko-Modellregionen in Holzminden, Goslar und Uelzen sind Vorreiter, um den Ökolandbau in Niedersachsen weiter voranzubringen. Die Landesregierung will mit diesem Konzept mehr Bio in Niedersachsen fördern. „Der Bio-Markt wächst – nimmt dabei aber leider die regionalen Betriebe und Unternehmen oftmals nicht mit. Hier wollen wir mit unseren Öko-Modellregionen ansetzen und neue Wertschöpfungsketten aufbauen“, sagte Ministerin Barbara Otte-Kinast bei der Auftaktveranstaltung zum Start der Öko-Modellregionen im Februar 2020. „Bio soll auch regional wachsen!“

Über drei Jahre hinweg dürfen die Projektträger aus den Landkreisen und entsprechenden LEADER-Regionen ihre Ideen zur Stärkung des Ökolandbaus gemeinsam mit ihren Partnern des Biosektors in der Verarbeitung und beim Handel in die Tat umsetzen. Sie werden dabei mit jeweils bis zu 60.000 Euro pro Jahr vom Land unterstützt.


Der Staatssekretär ist auf dem Hof der Familie Beismann und spricht mit ihnen über Landwirtschaft. Andere Teilnehmer der Sommertour hören zu.   Bildrechte: Pressestelle ML
Staatssekretär im Gespräch mit Familie Beismann, Landkreis Holzminden
  Bildrechte: Pressestelle ML
Auf den Feldern des Elbers Hof macht sich der Staatssekretär ein Bild vom Ökolandbau im Landkreis Uelzen
In einer Halle eines Bio-Großverbraucher-Unternehmers spricht der Staatssekretär mit Teilnehmern der Sommertour.   Bildrechte: Pressestelle ML
Im Gespräch mit Teilnehmern der Sommertour im Landkreis Uelzen
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