Mitgebrachte Haustiere aus der Ukraine – was ist zu beachten?

Millionen Frauen, Kinder und alte Menschen fliehen seit dem 24. Februar 2022 aus der Ukraine vor dem schrecklichen Krieg, während die Männer bleiben, um ihr Land gegen die russischen Truppen zu verteidigen. Viele Flüchtende haben ihre Haustiere mitgebracht, um sie ebenfalls zu retten und nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Der Deutsche Tierschutzbund spricht von jedem 12. Menschen, der ein Tier mitbringt. Für die Menschen, insbesondere die Kinder, ist das geliebte Haustier oft ein Trost und bietet Halt in dieser außergewöhnlichen Notlage.

Die Einfuhr von Tieren in die Europäische Union ist im Regelfall nicht ganz einfach. Da die Ukraine nicht als tollwutfrei gilt und die Heimtiere (gilt für Hunde, Katzen und Frettchen) Träger dieses Virus sein können, müssen diese Tiere geimpft und mit einem Mikrochip gekennzeichnet, auf Antikörper gegen Tollwut getestet und von einem Amtstierarzt untersucht sein, um mit ihnen nach Europa einreisen zu können. Angesichts des Krieges in der Ukraine hat die Europäische Kommission die Einreise für Haustiere, die mit den Geflüchteten reisen, jedoch erleichtert. Näheres entnehmen Sie bitte dem Merkblatt auf Deutsch und Ukrainisch:

Merkblatt zum Umgang mit mitgebrachten Heimtieren aus der Ukraine (nicht vollständig barrierefrei)

Пам'ятка щодо поводження із домашніми тваринами, привезеними з України

Meldeformular über Heimtiere aus der Ukraine 

Реєстраційний формуляр для домашніх тварин з України

Die Einreise in die EU gilt somit als genehmigt, wenn die Tiere umgehend nach der Ankunft unter Verwendung des ausgefüllten Meldeformular dem zuständigen örtlichen Veterinäramt gemeldet werden. Dies ist auch als Scan per E-Mail möglich.

Hat eine Katze, Hund oder Frettchen keinen Mikrochip und/oder keine gültige Tollwutimpfung, sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden, die den Mikrochip setzt und gegen Tollwut impft. 21 Tage nach der letzten Tollwutimpfung erfolgt die erforderliche Blutabnahme zur Titer-Bestimmung der Antikörper in einer Tierarztpraxis. Damit kann festgestellt werden, ob die Tollwut-Impfung erfolgreich war. Bis dahin müssen Hunde an der Leine gehalten und Katzen nicht unbeaufsichtigt nach draußen gelassen werden. Der Kontakt zu anderen Tieren und Menschen sollte eingeschränkt werden.

Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bietet Geflüchteten aus der Ukraine kostenfreie Behandlungen und Impfungen für Haustiere an. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ebenso bieten einige Tierarztpraxen kostenlose Behandlungen und Impfungen an.

In vielen Flüchtlingsunterkünften, wie z.B. auf dem Messegelände in Hannover, ist die Mitnahme von Haustieren erlaubt. Ist die Aufnahme von Tieren verboten, können die Tiere auch in Privathaushalten untergebracht werden. Damit geflüchtete Menschen aus der Ukraine und ihre Tiere zusammenbleiben können, hat TASSO e.V. die Vermittlungsplattform TASSO.Help ins Leben gerufen, in der Suchende und Anbieter von Unterkünften direkt in Kontakt treten können.

Die Angst, dass Geflüchteten Hunde und Katzen in Deutschland weggenommen werden, wie es in Internetforen verbreitet wurde, ist völlig unbegründet. Bitte melden Sie Ihre Tiere beim Veterinäramt an. Empfohlen wird zudem eine Registrierung von Hunden und Katzen in den privaten Portalen TASSO e.V. (https://www.tasso.net/Tierregister/Tier-registrieren) und Findefix e.V. (https://www.findefix.com/haustier-online-registrieren/), um bei Verlust die Tiere schnell wieder auffinden zu können.

Allgemeine Informationen zur Ukrainehilfe finden Sie unter

https://www.germany4ukraine.de/hilfeportal-de

https://vetsforukraine.com/?fbclid=IwAR2v2_1O8h2dNdoe_AnBva5isMZIbc4PU0PK2ta-qrqHVob9Rr7fcs0UbQY