Agrarminister Meyer: Tolle Vielfalt auf der Biofach
"Bio-Betriebe sind gut aufgestellt" - Granola ist Kartoffel des Jahres
NÜRNBERG. Premiere für Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer: Zum ersten Mal hat der Grünen-Politiker am 14. Februar als Minister die "Biofach" in Nürnberg besucht - immerhin die weltgrößte Messe für Bioprodukte. "Ich bin sehr angetan von der Vielfalt gerade auch der niedersächsischen Betriebe, die sich hier in Nürnberg präsentieren", sagte Meyer am Rande seines Rundgangs, der zunächst zu den Ausstellern auf dem niedersächsischen Gemeinschaftsstand führte. "Die Bio-Betriebe und -Verarbeiter sowie die Anbauverbände sind gut aufgestellt. Zusammen mit ihnen blickt die Landesregierung optimistisch in die Zukunft." Meyer erneuerte seine Ankündigung, bei der Förderung des regionalen Ökolandbaus über die bereits erfolgte Aufstockung hinaus "draufzulegen". Der maximale Förderrahmen der EU solle ausgeschöpft werden.
Denn der anhaltende Boom ökologisch erzeugter Lebensmittel sei Bestätigung "für unsere Politik der sanften Agrarwende. Wir nehmen Verbraucherwünsche ernst", so der Minister. Vom bundesweiten Umsatzanstieg auf dem Markt für Bio-Lebensmittel und -Getränke auf 7,55 Milliarden im vorigen Jahr nach 7,04 Milliarden Euro im Jahr 2012 profitierten auch viele niedersächsische Betriebe.
Bei seinem Rundgang nahm sich Meyer viel Zeit für die einzelnen Firmen, ließ sich die jeweilige Produktpalette erklären und hatte zugleich ein offenes Ohr für die Herausforderungen der Branche. Ein Ziel bleibt für Meyer klar: Die Anbaufläche für Bioprodukte in Niedersachsen soll sich vergrößern. Neben mancher Fachsimpelei wie auf dem Gemeinschaftsstand der Firmen Rolker und Augustin kam es zu erzählerischen Ausflügen nach Südamerika, woher etwa Rohstoffe für Quinoa-Kekse stammen. Quinoa ist eine Art Getreide und wird in Ländern wie Bolivien oder Peru zur Herstellung von Fladenbroten eingesetzt. Auch eine gewisse Würze durfte beim Rundgang nicht fehlen: Chili-Gurken schmeckten dem Minister ganz besonders. "Unseren Namen werden Sie hoffentlich nicht vergessen", sagte an einem anderen Stand Geschäftsführer Laurenz Meyer vom gleichnamigen Gemüsebetrieb. Da musste auch der Minister lachen.
Der Aspekt Vielfalt spielte schließlich auch bei einer besonderen Auszeichnung eine Rolle: Minister Meyer lüftete das Geheimnis, welche Sorte Kartoffel des Jahres wird: Es ist die "Granola", die sich gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte. Der Minister lobte deren "intensiven Geschmack" und machte noch einmal deutlich, dass der Kartoffelanbau "von jeher eine große Bedeutung in Niedersachsen" habe. "Die Vielfalt bei Sorten und beim Saatgut muss bewahrt werden. Das darf nicht allein wenigen Konzernen überlassen bleiben", so der Minister.
Bildergalerie:
"Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer auf der Biofach 2014".
Fachsimpelei: Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (links) im Gespräch mit Henning Rolker (Mitte), Geschäftsführer von Rolker Ökofrucht, und Dierk Augustin vom Obsthof Augustin.