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Fachsymposium Emissionsminderung in der Tierhaltung

HANNOVER. „Wie kann man die Emissionen von Tierhaltungsanlagen so weit wie möglich verringern und damit schädliche Umwelteinwirkungen und Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger verhindern?“ Mit dieser Frage befasste sich ein Fachsymposium, das das Landwirtschafts- und das Umweltministerium gestern gemeinsam in Hannover ausgerichtet haben. Rund 150 Teilnehmer aus Politik, Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden sowie aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über die neusten Erkenntnisse zu informieren. Besonders im Fokus stand die Frage, mit welchen technischen Maßnahmen bereits heute Emissionsminderungen erreicht werden können und welche Entwicklungen noch zu erwarten sind.

Landwirtschaftsminister Christian Meyer sagte bei der Eröffnung des Symposiums im Alten Rathaus: „Der weitere Ausbau große Tierställe in Niedersachsen ist nicht nur umstritten, sondern die Anlagen emittieren zunehmend Gerüche, Nährstoffe, Staub und Bioaerosole, die Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt bedeuten können. Eine Politik, die auf den weiteren Zubau großer Intensivtierhaltungen abzielt, lehnt die Landesregierung in Übereinstimmung mit vielen Kommunen ab. Ziel ist, die Bevölkerung besser vor den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu schützen. Die Emissionen müssen daher mit moderner Technik minimiert werden und in Genehmigungsverfahren eine stärkere Berücksichtigung finden. Hier müssen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog an einem Strang ziehen“.

Dr. Bernd Martin Groh, Abteilungsleiter im Umweltministerium, ergänzte: „Das Fachsymposium ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Zukunftsforum, geht es doch um Fortschritt und Vorsorge. Dieses Experten-Hearing ist ein Baustein unserer zahlreichen Aktivitäten zur Emissionsminderung in der Massentierhaltung, mit dem wir unsere führende Rolle im landwirtschaftlichen Umweltschutz unterstreichen. Die Gewährleistung anspruchsvoller Vorsorgeanforderungen ist durchaus ein Markenzeichen und Qualitätssiegel für eine moderne Agrarwirtschaft.“

Für die rot-grüne Landesregierung ist der Emissionsschutz für eine zeitgemäße, umweltgerechte und nachhaltige Landwirtschaft unverzichtbar.

So hat Niedersachsen bereits im März mit der Einführung des „Filtererlasses“ für große Schweinehaltungsanlagen den Einbau von Abluftreinigungsanlagen verbindlich vorgeschrieben und außerdem zusammen mit dem Bund eine Entprivilegierung großer gewerblicher Tierhaltungsanlagen im Außenbereich umgesetzt.

Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Emissionen aus Tierhaltungsanlagen – wie die verpflichtende Abdeckung von Güllelagern und die Einrichtung eines Güllekatasters – hat die Landesregierung bereits initiiert. Ziel ist es zudem, auch in der Geflügelhaltung für große Ställe Filter vorschreiben zu können und Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Keime zusammen mit dem Bund zu definieren. Konkrete Bestimmungen zur Einhaltung von Rettungsanforderungen von Tieren im Brandschutz sind in Arbeit.

Landwirtschaftsminister Meyer: „Ausgehend von den niedersächsischen Erfahrungen muss der Rechtsrahmen endlich auch auf Bundes- und auf EU-Ebene entsprechend weiter entwickelt werden. Wirksame Maßnahmen zur Emissionsminderung müssen verbindlich vorgeschrieben und stetig an den fortschreitenden Stand der Technik und an neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung – zum Beispiel zum Gesundheitsschutz – angepasst werden.“

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