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Agrarminister Meyer: Bundesminister Schmidt muss das Schlachten trächtiger Tiere wirksam stoppen

„Grausame Praxis unterbinden“ – Bereits 2014 forderte Niedersachsen den Bund zum Handeln auf

HANNOVER. Das grausame Schlachten trächtiger Rinder und das Ersticken Tausender Kälber im Mutterleib muss nach den Worten von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer „sofort gestoppt werden“. Meyer wirft dem Bund bei dem Thema große Versäumnisse vor. „Wenn Bundesagrarminister Christian Schmidt nun plötzlich ankündigt, handeln zu wollen, verdreht er die Tatsachen“, sagte Meyer. „Er hätte das nämlich schon längst tun können und müssen. Die grausame Praxis muss unterbunden werden.“

Meyer verwies auf den Beschluss der Agrarministerkonferenz vom September 2014 in Potsdam. „Damals haben sich neben Niedersachsen noch zehn anderen Bundesländer einhellig dafür ausgesprochen, das Schlachten sogenannter gravider Rinder zu verbieten, weil dies Tierqualen nach sich zieht, die absolut inakzeptabel sind. Aber Herr Schmidt hat sich ein Jahr lang nicht gerührt. Ein solches Spiel auf Zeit ist nicht hinnehmbar.“ Der niedersächsische Landwirtschaftsminister forderte Schmidt auf, „nun endlich entsprechende Regelungen einzuführen, damit die Schmerzen und das Leiden auch bei Föten und ungeborenen Kälbern ein Ende haben.“ Meyer: „Das hätte Herr Schmidt auch schon vor einem Jahr nach dem Beschluss der Potsdamer Agrarministerkonferenz in Angriff nehmen können.“ Es reiche jedenfalls „keineswegs aus, mal wieder auf Brüssel zu verweisen und auf europäische Regelungen zu warten“. Denn hier sei „der Bund schon selbst in der Pflicht und kann die Verantwortung nicht einfach wegschieben“.

Der niedersächsische Agrarminister nannte es „unerträglich, dass in Deutschland – wie von der Bundestierärztekammer geschätzt – jedes Jahr bis zu 180.000 trächtige Kühe geschlachtet werden“. Meyer: „Wir brauchen ein grundsätzliches Abgabeverbot trächtiger Rinder. Wir brauchen eine Ausweitung des bestehenden Transportverbotes für trächtige Tiere über das letzte Zehntel der Trächtigkeit hinaus. Und wir brauchen striktere Kontrollen, die überhaupt die Anlieferung trächtiger Rinder beim Schlachthof verhindern. Die Kosten dafür muss uns der Tierschutz wert sein.“ Meyer sagte, er sei sich mit dem Landvolk darin einig, „dass hochtragende Tiere auf einem Schlachthof nichts zu suchen haben“. Der Landwirtschaftsminister wies zudem darauf hin, „dass Niedersachsen derzeit zusammen mit Schlacht- und Transportunternehmen, Landwirten und Viehvermarktern sowie Tierärzten und Veterinärbehörden eine gemeinsame Vereinbarung ausarbeite, um das Töten trächtiger Tiere gemeinsam zu verhindern“. Es bleibe aber dabei: „Für eine Gesetzesänderung ist der Bund zuständig – und muss hier auch endlich handeln“, so Meyer.

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.07.2015

Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82

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