Jagd in Niedersachsen
In der vielgestaltigen Landschaft Niedersachsens lebt ein artenreicher und zahlenmäßig bedeutsamer Wildbestand. Neben dem Bundesjagdgesetz bildet vor allem das Niedersächsische Jagdgesetz in der Fassung vom 13.10.2011 die Grundlage für die Lösung jagdlicher Aufgaben. Wichtige Eckpunkte der Jagdgesetze sind
-
Bindung des Jagdrechtes an das Eigentum von Grund und Boden
-
Reviersystem
-
Verpflichtung zur Hege und nachhaltige Nutzung des Wildbestandes
-
Ausgleich der Interessen von Naturschutz, Tierschutz und Jagd
-
Schaffen ökosystemgerechter Wilddichten
-
Schutz auch der nicht jagdbaren Arten
Sie finden in unserem Internetangebot nicht nur das Niedersächsische Jagdgesetz und die Jägerprüfungsverordnung, sondern auch viele andere Bestimmungen rund um das Thema Jagd und Jäger sowie Informationen über die Jägerprüfung in Niedersachsen.
Niedersachsen – Lebensraum für viele Wildtierarten
Die größten Tiere unserer Wälder sind das Rot- und das Damwild. Flächendeckend kommen Reh-, Schwarzwild (Wildschweine), Fuchs, Marder, Hase, Ente, Taube und Rebhuhn vor.
Typische Bewohner von Meer und Küste sind Seehunde und viele Wasservogelarten. Im Harz jagt wieder der Luchs, der 2001 in einer beispielhaften Aktion von Jägern, Forstleuten und Naturschützern gemeinsam wieder angesiedelt wurde. Weitere seltene Arten in Niedersachsen sind z. B. das Birkwild und die Wildkatze. Für diese seltenen Arten sieht das Jagdgesetz selbstverständlich eine ganzjährige Schonung vor.
Erhebliche finanzielle Mittel wenden die niedersächsischen Jägerinnen und Jäger für die Förderung der wildbiologischen Forschung und für die Biotopverbesserung z. B. durch Pflanzung von Hecken auf. Diese Maßnahmen kommen der gesamten Tierwelt und nicht nur den jagdbaren Arten zugute. Auch die Arbeit der Seehundaufzucht- und Forschungsstation in Norden/Norddeich belegt die Bemühungen der Jäger um die Erhaltung gefährdeter Wildbestände.
Niedersachsen hat eine hohe Jägerdichte unter den Bundesländern (ein Jäger auf 130 Einwohner, Stand 2016). Insgesamt gehen rund 60.000 Jäger auf einer Jagdfläche von über vier Millionen Hektar ihrem Beruf oder Hobby nach, bundesweit sind es 381.000 Jagdscheininhaber. Damit verfügt jeder 213. Bundesbürger über einen Jagdschein (Stand 2016, Quelle: DJV). Die Mehrheit der niedersächischen Jägerinnen und Jäger ist in der Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. organisiert, die vor Ort durch die Jägerschaften der Landkreise vertreten ist.
Teil der Grund- und Bodennutzung
Die Ausübung der Jagd ist durch Bundes- und Landesgesetze geregelt. Danach ist das Jagen in Deutschland an das Eigentum von Grund und Boden gebunden. Der Gesetzgeber fordert aus wildbiologischen Gründen allerdings Mindestgrößen für Jagdreviere, so dass viele Reviere Eigentumsgrenzen überschreiten. Diese werden häufig an Dritte verpachtet. Eigenjagdbesitzer wie Jagdpächter müssen zur praktischen Jagdausübung die Jägerprüfung bestanden und einen Jagdschein beim Landkreis gelöst haben.
Wer nicht Eigentümer eines Revieres ist oder ein Revier gepachtet hat, kann als Jagdgast oder Jagderlaubnisscheininhaber Jagdgelegenheit finden. So bieten beispielsweise die Niedersächsischen Landesforsten vielen revierlosen Jägern Jagdgelegenheit in Form von Einladungen zu Gemeinschaftsjagden oder der Vergabe von Jagderlaubnisscheinen.
Die Wald-Wild-Kommission - Wozu brauchen wir sie?
Da ein wesentlicher Bestandteil des Wald-Wild-Konfliktes die menschliche Komponente ist, wurde beschlossen, eine Wald-Wild-Kommission zu bilden.
Sie soll Jagdgenossen, Eigenjagdbesitzern sowie Jagdpächtern die Möglichkeit geben, sich bei Problemen zum Thema Wald-Wild-Jagd an eine unabhängige Einrichtung zu wenden. Ansprechbar ist jedes der Mitglieder.
Aufgabe der Kommission ist, im Kreis aller Betroffenen (Waldbesitzer, Jagdgenossenschaft, Hegegemeinschaft, Jagdpächter), der zuständigen Jagdbehörde (einschließlich Kreisjägermeister), Vertreter der Betreuungsorganisationen sowie fachkundiger Interessenvertretungen (Waldbesitzerverband, Landesjägerschaft, Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden) die örtlichen Verhältnisse in Augenschein zu nehmen, fachlich zu erörtern, das Problembewusstsein zu fördern, die Beteiligten ins Gespräch zu bringen, gegensätzliche Auffassungen zu vermitteln und Empfehlungen auszusprechen.
Dem Ziel und der zugedachten Aufgabe entsprechend ist die Zahl von sechs Mitgliedern festgelegt. Die Mitglieder selbst sollen gleichzeitig über gute überregionale Kenntnisse niedersächsischer Wald-Wild-Situationen, Wildbewirtschaftung, insbesondere der Hochwildarten, verfügen.
Am „Brennpunkt“ selbst werden - soweit erforderlich - weitere Personen hinzugezogen, in jedem Falle Kreisjägermeister(in), Revierpächter (in) und Revierverpächter(in).
Vertreten sind in der Wald-Wild-Kommission derzeit die Landesjägerschaft Niedersachsen, der Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen, der Waldbesitzerverband Niedersachsen, die Landwirtschaftskammer, die Niedersächsischen Landesforsten sowie das Landwirtschaftsministerium.
Auf einem Ortstermin werden auf Grundlage der vorgefundenen Wald-Wild-Situation Empfehlungen von allen Beteiligten erarbeitet. Die Wald-Wild-Kommission, deren Mitglieder die unterschiedlichen Interessen vertreten, will auf Augenhöhe vermitteln und die Auffassungen bzw. Probleme aller Beteiligten dabei berücksichtigen.
Sollte auch für Ihr Jagdrevier Interesse bestehen, die Wald-Wild-Kommission einzuladen, können Sie sich jederzeit an das Nds. Landwirtschaftsministerium wenden.
Ansprechpartner:
Uwe Oltrogge
Tel.: 0511-120 2253
E-Mail: uwe.oltrogge@ml.niedersachsen.de
Download
Niedersächsische Erklärung zum „Wald-Wild-Konflikt" vom 2. Februar 2012
Unterzeichner:
Niedersächsisches ML
Landesjägerschaft Niedersachsen e. V.
Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen e. V.
Waldbesitzerverband Niedersachsen e. V.
Niedersächsische Landesforsten
Bundesforsten
Klosterkammer Hannover
Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände
Verband der Niedersächsischen Grundbesitzer
Landesjagdbericht 2022/2023
Der Niedersächsische Landesjagdbericht erscheint jährlich. Er wird gemeinsam mit der Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. erarbeitet und vom Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium als oberster Jagdbehörde herausgegeben. Der Landesjagdbericht enthält für alle Naturinteressierten viel Neues und Wissenswertes.
Landesjagdbericht 2022/2023
(PDF, 8,66 MB)
Landesjagdbericht 2021/2022
(PDF, 7,48 MB)
Landesjagdbericht 2020/2021
(PDF, 7,86 MB)
Landesjagdbericht Niedersachsen 2019/2020 (nicht vollständig barrierefrei)
(PDF, 6,88 MB)
Landesjagdbericht Niedersachsen 2018/2019
(PDF, 6,71 MB)
Landesjagdbericht Niedersachsen 2017/2018
(PDF, 6,51 MB)
Landesjagdbericht 2016 / 2017
(PDF, 6,01 MB)
Landesjagdbericht 2015/2016
(PDF, 5,52 MB)
Landesjagdbericht 2014/2015
(PDF, 8,03 MB)
Landesjagdbericht 2013/2014
(PDF, 6,12 MB)
Landesjagdbericht 2012/2013
(PDF, 6,27 MB)
Landesjagdbericht 2011/2012
(PDF, 3,81 MB)
Landesjagdbericht 2010/2011
(PDF, 4,92 MB)
Landesjagdbericht 2009
(PDF, 4,89 MB)
Landesjagdbericht 2008
(PDF, 4,71 MB)
Landesjagdbericht 2007
(PDF, 3,92 MB)
Landesjagdbericht 2006
(PDF, 3,75 MB)
Landesjagdbericht 2005
(PDF, 5,72 MB)
Landesjagdbericht 2004
(PDF, 4,97 MB)
Die Niedersächsischen Landesforsten beteiligen in hohem Maße private Jägerinnen und Jäger an der Jagdausübung. Dabei kann je nach Zeit und Möglichkeiten aus einer Vielzahl von Jagdmöglichkeiten gewählt werden.
Die Vermarktung der Jagd erfolgt direkt durch die Forstämter.