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Otte-Kinast: „Gesundheit der Mitarbeiter schützen“

Ministerin erwartet von Schlachthöfen, dass sie ihre Pandemiepläne überprüfen und strikt einhalten


Hannover. Mit großer Sorge hat Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zur Kenntnis genommen, dass 25 Mitarbeiter in einem Schlachtbetrieb im Landkreis Oldenburg mit Covid-19 infiziert sind.

Ministerin Otte-Kinast: „Dieser erneute Ausbruch zeigt, dass das Virus noch immer eine große Gefahr darstellt und sehr ernst genommen werden muss. Nun geht es darum, die Gesundheit der weiteren Mitarbeiter zu schützen und das Infektionsgeschehen so wirkungsvoll wie möglich einzudämmen.“ Es sei konsequent und richtig, alle Mitarbeiter des Unternehmens nochmals zu testen. Dass die Mitarbeiter bei einer vorangegangenen Untersuchung negativ getestet wurden, zeige, dass man weiterhin sehr wachsam sein muss.

Die Covid-19-Ausbrüche in Verteilerzentren der Logistikbranche und in fleischverarbeitenden Betrieben zeige, welche Gefahren in diesen Pandemiezeiten von einem Arbeitsumfeld mit hoher Personaldichte ausgehen können. Ministerin Otte-Kinast erwarte von den Unternehmen der Ernährungsbranche, ihre Pandemiepläne nochmals auf Wirksamkeit zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen bei Abständen der Mitarbeiter, Ausstattung mit Schutzausrüstung und Produktionsabläufen vorzunehmen.

„Wenn es in diesen besonderen Zeiten erforderlich ist, in bestimmten Bereichen der Betriebe die Kapazitäten herunterzufahren, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, dann muss das jetzt geschehen: zum Wohle der Mitarbeiter und der Allgemeinheit“, bekräftigte Ministerin Otte-Kinast. Die regelmäßige Testung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Covid-19 durch die Unternehmen könne dabei helfen, Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und Infektionen zu vermeiden. Dies sei sowohl im Interesse der Unternehmen als auch der Mitarbeiter.

Mit Blick auf die Situation der Werkvertragsarbeiter, die nach bisherigen Erkenntnissen besonders von den Covid-19-Infektionen in fleischverarbeitenden Betrieben betroffen waren, bekräftigte die Ministerin ihre Aussagen, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung unbedingt gewährleistet sein müssten. Dazu die Ministerin: „Fest steht: Es muss sich etwas ändern in der Schlachtbranche!“ So müsse die derzeitige Praxis der Werkverträge intensiv beleuchtet und auf den Prüfstand gestellt werden.

Hierzu hat der zuständige Bund einen Gesetzesvorschlag angekündigt. Ministerin Otte-Kinast: „Klar ist: Die Branche muss Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernehmen und für die gesamte Belegschaft ordentliche, angemessene Standards umsetzen!“

Die Situation in den Schlachtbetrieben ist auch ein Thema des „Branchengesprächs Fleisch“ am Freitag, 26. Juni, in Düsseldorf. Zusammen mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Ursula Heinen-Esser, Landwirtschaftsministerin in Nordrhein-Westfalen, wird Ministerin Otte-Kinast über die Lage am Fleischmarkt sprechen – vom Stall bis zum Teller. Hierzu bitten die Ministerinnen unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Branche zum Gespräch: Tierhalter, Tierschützer, Schlachtereien, Ernährungswirtschaft, Lebensmittelhandel und Verbraucher.

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.06.2020

Ansprechpartner/in:
Kommunikation, Presse

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