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Niedersachsen und Südtirol: Zukunft des Obstbaus gemeinsam sichern

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Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Landesrat Arnold Schuler

Hannover. Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast besuchte mit einer Delegation Südtirol. Chancen und Herausforderungen im Obstbau standen dabei im Mittelpunkt. Ministerin Otte-Kinast war mit einer Delegation aus Fachleuten der Obstbauversuchsringe, der Obstversuchsanstalt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Öko-Obstanbaus aus dem Alten Land in Südtirol. Im Mittelpunkt des Programmes stand der Austausch über innovativen Obstbau und moderne Vermarktungsstrukturen. Niedersachsen und Südtirol haben viel gemeinsam. Seit über 700 Jahren wird an der Niederelbe Obst angebaut, dem größten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Deutschlands.

Ein Ziel der Reise war das Versuchszentrum Laimburg. Seit Jahren tauschen sich die Experten im Obstbauzentrum Esteburg im niedersächsischen Jork mit den Kollegen der Laimburg erfolgreich aus. Bei den gemeinsamen Projekten geht es zum Beispiel darum, neue Schaderreger beim Obst zu bekämpfen, alternative Lagerungsmethoden zu testen oder die Technik für den Pflanzenschutz zu optimieren. Die Zusammenarbeit besteht auch über das europaweite Forschungsnetzwerk EUFRIN. „Durch eine unabhängige obstbauliche Forschung wird eine fundierte Beratungsgrundlage erarbeitet. Für künftige Fragestellungen ist die Zusammenarbeit unserer Versuchszentren bedeutend“, betonte Ministerin Otte-Kinast.

Wesentlicher Bestandteil der Delegationsreise war auch der Austausch mit Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Er begleitete die Delegation auf seinen Obsthof, wo sie aus erster Hand den Südtiroler Obstbau kennenlernen konnten. „Um voneinander zu lernen ist nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis wesentlich“, betonte Landesrat Schuler und fügte hinzu: „Südtirol und Niedersachsen haben viel gemeinsam, vom Obstbau bis hin zu den Großraubtieren, stehen wir vor ähnlichen Herausforderungen. Der gegenseitige Austausch ist daher umso wichtiger.“

Während der Delegationsreise fegte ein Unwetter über das Gebiet Bozen hinweg und verursachte bis zu 100 Prozent Ernteausfall in den Obstplantagen. Dazu Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Der extreme Hagelschauer zeigt, wie wichtig die Risikovorsorge für die Sonderkulturen ist. Bei der nächsten Agrarministerkonferenz werden uns vom Bund Modelle für eine Mehrgefahrenversicherung präsentiert. Ich erwarte eine praxistaugliche Lösung für die Landwirte.“

Dies bekräftige auch Landesrat Arnold Schuler: „Die Landwirtschaft hängt vom Wetter ab, das Klima spielt daher eine wichtige Rolle. Umso wichtiger ist die Risikovorsore für die Landwirtschaft. Derartige Unwetter zeigen, dass der Klimawandel uns vor große Herausforderungen stellt. Es gilt die Anforderungen vonseiten der Gesellschaft, aber auch die Natur zu respektieren.“

Ein weiteres Ziel der Delegationsreise war es, das Südtiroler Genossenschaftswesen und die Vermarktungsstrukturen kennenzulernen. Die Delegation besuchte daher das Haus des Apfels in Terlan, dem Sitz des Verbandes der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG. Die Obmänner der Verbände VOG und VI.P, Georg Kössler und Thomas Oberhofer, und ein Vertreter der VOG Products stellten den Anwesenden die jeweilige Vermarktungsstrukturen vor und präsentierten Wissenswertes rund um die Verkaufs- und Marketinginitiativen der drei Unternehmen.

Die Delegation traf auch den Südtiroler Beratungsring in Lana. Hier kam es zu einem regen Austausch über die wichtigen Herausforderungen im Obstbau, insbesondere in Bezug auf Pflanzenschutzmittel, aber auch auf die immer stärkere Digitalisierung und den Fachkräftemangel.

Die Delegationsreise endete mit einem Besuch der Biogasanlage im Wipptal, wo die Ministerin sich über die Trennung von Wirtschaftsdünger informierte.

Mehr Informationen finden Sie hier auf dem Internetportal der Südtiroler Landesverwaltung.
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Die Obstbau-Delegation aus Niedersachsen mit Ministerin Barbara Otte-Kinast, Kammerpräsident Gerhard Schwetje (3.v.r.) und Gastgeber Landesrat Arnold Schuler (4.v.l.).

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