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„Diese Ackerbau- und Grünlandstrategie sichert unsere Lebensgrundlage“

Agrarministerin Barbara Otte-Kinast zeigt Perspektiven auf / Neues Ackerbauzentrum folgt



Hannover. Niedersachsen hat seine erste Ackerbau- und Grünlandstrategie. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast präsentierte heute das Ergebnis, das in mehreren Arbeitsgruppen entwickelt wurde. Die Premiere wurde live aus einem mobilen Schulungstruck vor dem Ministerium über die Online-Plattform YouTube übertragen. „Die Digitalisierung ist kein Fremdwort für die Landwirtschaft. Im Gegenteil: Mit diesem Truck wollen wir bald in die Fläche tragen, wie die Zukunft des Ackerbaus und der Grünlandbewirtschaftung aussehen kann“, betonte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Es gehe ihr dabei nicht nur um Ertragssicherung, Ressourcenschonung, Biodiversität und Nachhaltigkeit. „Ebenso wichtig ist der Dialog mit der Gesellschaft. Wir müssen erklären, was wir tun – auf dem Acker ebenso wie in der Tierhaltung. Und am Ende führt steigende Wertschätzung auch zu mehr Wertschöpfung auf den Höfen.“

Die Wissensvermittlung zwischen Wissenschaft, Praxis, Politik und Gesellschaft gehört künftig zu den Aufgaben eines neuen Ackerbauzentrums. Die Landwirtschaftsministerin gab bekannt, dass das Zentrum noch in der ersten Jahreshälfte im Raum Braunschweig/Helmstedt mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Helmstedt an den Start geht. Dort besteht eine räumliche Nähe zum PraxisLabor Digitaler Ackerbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, das in Schickelsheim arbeitet. Seit 2011 besteht bereits ein Grünlandzentrum in Ovelgönne (Landkreis Wesermarsch), das sich mit in die neue Strategie eingebracht hat. Ebenso beteiligten sich das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachen (Visselhövede) und das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen (Werlte). Ministerin Barbara Otte-Kinast dankte den mehr als 100 Teilnehmenden in den Arbeitsgruppen für ihre wertvollen Beiträge.

Warum braucht Niedersachsen eine eigene Ackerbau- und Grünlandstrategie?

Ministerin Barbara Otte-Kinast: „Die Gesellschaft hat heute erheblich größere Anforderungen in Bezug auf Klima-, Umwelt-, Arten-, Gewässer- und Tierschutz. Gleichzeitig nehmen unsere Landwirte und Landwirtinnen eine wichtige und sehr verantwortungsvolle Aufgabe wahr: uns mit Ernährung zu versorgen. Davon müssen sie aber auch leben können. Jeder Landwirt hat ein hohes Interesse daran, seinen Boden, der seine Existenzgrundlage ist, zu pflegen. Ich habe deshalb vor gut einem Jahr Expertinnen und Experten gebeten, in Arbeitsgruppen eine Ackerbau- und Grünlandstrategie zu entwickeln, um Orientierung zu geben. Diese ist eingebettet in die Ackerbaustrategie des Bundes, die aktuelle Gesetzgebung und die vielfältigen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Rahmen des ‚Niedersächsischen Weges' und den künftigen Anforderungen des Klimaschutzes. ‚Mit der Praxis für die Praxis‘ ist mein Motto.“

Für die Zukunft sind Demonstrationsbetriebe geplant, um die Ergebnisse der Ackerbau- und Grünlandstrategie direkt vor Ort zu testen. Dort werden Feldbegehungen, Feldtage und Maschinenvorführungen stattfinden. „Wir sehen unsere Strategie als Diskussionsgrundlage, die ständig weiterentwickelt wird, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Ein Fachbeirat begleitet den weiteren Prozess, Beratung und Bildung werden ausgebaut“, erklärte Referatsleiter Dr. Volker Garbe. Er koordinierte die Diskussion zwischen Landwirtschaftsministerium und Arbeitsgruppen.

Aus den Arbeitsgruppen berichteten:

Dr. Joachim Lange, Studienleiter Evangelische Akademie Loccum

Thema: Gesellschaft und Akzeptanz

Prof. Dr. Bernward Märländer, ehem. Direktor Institut für Zuckerrübenforschung und Dr. Gerhard Baumgärtel, Leiter Fachbereich Pflanzenbau, LWK Niedersachen

Thema: Boden, Fruchtfolge, Beregnung und Düngung (Dr. Baumgärtel)

Prof. Dr. Anne-Katrin Mahlein (Direktorin Institut für Zuckerrübenforschung) und Dr. Carolin von Kröcher, Leiterin LWK-Pflanzenschutzamt

Thema: Pflanzenschutz und Pflanzenzüchtung; Digitalisierung (Prof. Mahlein)

Prof. Dr. Werner Wahmhoff, ehem. Stellv. Generalsekretär Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Thema: Biodiversität; Klimaschutz, Klimaanpassung

Karl-Heinz Mann, Geschäftsführer ländliche Betriebsgründungs- und Beratungsgesellschaft Göttingen

Thema: Ökonomie

Dr. Karsten Padeken; Vorsitzender und Dr. Arno Krause, Geschäftsführer des Grünlandzentrums

Thema: Grünland

Die komplette Ackerbau- und Grünlandstrategie finden Sie hier

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