Artikel-Informationen
erstellt am:
11.06.2025
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte:
„Wir fördern mit EIP einen intelligenten und nachhaltigen Agrarsektor, geben Anreize, Neues auszuprobieren, ein bestehendes Problem zu lösen, eine Wirtschaftsweise zu verbessern oder neue Produkte zu entwickeln. Wir wollen kluge Ideen für Wasser- und Artenschutz und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Niedersachsen ist Vorreiter, wenn es um Innovationen in der Land- und Ernährungswirtschaft geht – mit jetzt 90 Innovationsprojekten führen wir bundesweit.“
Die Ministerin gratulierte allen Beteiligten und bedankte sich ausdrücklich beim Netzwerk Agrar und Innovation Niedersachsen, das die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer berät, Projekte akquiriert, passende Projektpartner zusammenbringt und so ein Netzwerk von landwirtschaftlichem Wissen und Expertise entstehen lässt.
Die Förderbescheide erhalten:
LeguTec - Hochschule Hannover, Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe, Prof. Dr. Andrea Siebert-Raths
383.820,42 Euro
Die erhöhte Nachfrage nach heimischen Körnerleguminosen - auch im Rahmen der Eiweißstrategie - wirft Fragen hinsichtlich der Nutzungspotenziale der Nebenbestandteile (Stängel Blätter, Schale, Wurzeln) auf. Der Einsatz als Verstärkungsstoff, Füllstoff für biobasierte Kunststoffverbundwerkstoffe für Extrusion und Spritzguss erfordert eine großtechnische Rohstoffaufbereitung, deren unterschiedliche Verfahrensansätze im Projekt erprobt werden sollen.
ReproFly - Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik (DIL e.V.) in Quakenbrück Jens Schröder
401.852,40 Euro
Im Projekt wird ein automatisierter Larvenreproduktionskreislauf der schwarzen Soldatenfliege entwickelt, um eine nachhaltige Larvenmast unabhängig von Lieferfirmen zu gewährleisten. Diese führen Transport bedingt zu hohen Sterblichkeitsraten der Larven.
KAstab - Agrarforum GmbH, Walsrode, Dr. Thomas Hüster
380.979,70 Euro
LichtFalle:Praxis - Laserzentrum Hannover, Mandy Patzlaff-Günther, Dr. Merve Wollweber
498.531,19 Euro
Mit Hilfe einer LED-Lichtfalle und KI-gesteuerter Laserapplikation sollen Insekten im Gemüsebau (unter Glas) automatisiert gezählt und selektiv bekämpft werden. Erwartet wird eine Einsparung von Pflanzenschutzmitteln.
ERNTE - Laserzentrum Hannover, Mandy Patzlaff-Günther, Dr. Merve Wollweber
445.539,73 Euro
Die Abkürzung steht für Effiziente Ressourcennutzung für nachhaltigen Technologieeinsatz im Erwerbszwiebelanbau. Das Projekt verfolgt das Ziel, im Zwiebelanbau auf chem. Pflanzenschutzmittel zu verzichten, indem Kombinationen aus Lasertechnologien und neuen Anbausystemen auf den Feldern ausprobiert werden.
HydroBox - Landwirt Marten Heins, Hof Bröös, Rockstedt bei Bremen
487.917,39 Euro
Auf einem Hof soll eine Aquaponikanlage für Gemüse etabliert werden, in der die Abwässer aus der Algenproduktion genutzt werden können. Die Anlage wird in einem Container aufgebaut und soll über Sensoren und Kameras von außen gesteuert werden. Die Anlage wird vorher auf dem Firmengelände entwickelt.
Hempilot - RootCamp GmbH, ein AgriTec Startup Accelerator aus Hannover, Eric Weber
393.003,31 Euro
Unter Zuhilfenahme eines zu entwickelnden virtuellen Assistenten soll der Nutzhanfanbau in Niedersachsen gestärkt werden. Der Landwirt soll Zugang zu praxisnahen Informationen wie Sortenwahl, Fruchtfolge sowie Markttrends, Vertriebswege etc. erhalten.
Die sieben Projektträger haben sich für die Förderung im 8. Call der „Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) Agri“ beworben, der 2024 ausgeschrieben wurde. Für diese Fördermaßnahme gibt es jedes Jahr im August einen neuen Projektcall.
Nähere Informationen zu den EIP-Projekten gibt es unter:
https://www.eip-nds.de/neue-projekte-8-aufruf.html
Hintergrundinformationen
Die Gesamtförderung von rund 3 Millionen Euro aus EU-Mitteln werden in Niedersachsen über KLARA (Klima, Landwirtschaft, Artenvielfalt, Regionale Akteur:innen) ausgeschüttet, dem gemeinsamen Förderkonzept von Niedersachsen, Bremen und Hamburg.
In der aktuellen EU-Förderperiode 2023 bis 2027 stehen insgesamt 18,6 Mio. Euro in Niedersachsen und Hamburg zur Verfügung.
Die von der Europäischen Kommission entwickelte Europäische Innovationspartnerschaft (EIP Agri) „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ besteht seit 2013. Mit EIP sollen Innovationsprozesse und Ideentransfer in der Land- und Ernährungswirtschaft durch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlicher Praxis, Beratung und Wissenschaft und weiteren Akteuren im ländlichen Raum gestärkt werden.