Schulmensen zu Lernorten entwickeln: Modellvorhaben startet
Für Projekte stehen 1,2 Millionen Euro zur Verfügung – Vier Schulen sollen gefördert werden
Hannover. Wie kann das Essen in Niedersachsens Schulen gesünder, nahrhafter und leckerer werden? Und welche Rolle spielen Schulmensen bei der Ernährungsbildung? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich der Landtag heute abschließend im Rahmen des Entschließungsantrags der Regierungsfraktionen „Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen, Kantinen und Mensen stärken und an DGE-Standards orientieren“, befasst. Mit dem Projekt „Schulmensen zu Lernorten“ ist bereits ein konkreter Vorschlag in der Entwicklung. Noch in diesem Jahr sollen an vier niedersächsischen Schulen entsprechende Modellprojekte an den Start gehen. Das Ziel: Schulmensen zu Lernorten rund um die Ernährung weiterentwickeln. Rund 1,2 Millionen Euro stehen insgesamt zur Verfügung. Das Bewerbungsverfahren startet nach den Sommerferien.
Ernährungsministerin Miriam Staudte: „Gutes, nährstoffreiches Essen, das auch noch gut schmeckt in einer Großküche anzubieten und dazu den gesamten Themenkomplex im Rahmen eines Bildungskonzeptes umzusetzen, ist eine sehr vielschichtige Aufgabe. Ernährungsbildung umfasst ja viele Aspekte: die Stärkung regionaler Wertschöpfung, die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, das Bewusstsein für Bio, für Tierwohl, Klimaschutz und nicht zuletzt die Esskultur und das gemeinschaftliche Genusserleben. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen und gesunden Ernährung gilt es eine Reihe von Akteuren einzubinden, um zunächst gute Modelle für die Praxis in der Schule zu entwickeln, und sie dann in die Fläche zu bringen. Dabei bilden die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung die Leitlinie.“
Träger des Projektes „Mensen zu Lernorten“ ist der Verband der deutschen Schul- und Kitacaterer e.V. (VDSKC). Neben der Landesregierung arbeiten Expertinnen und Experten der Vernetzungsstelle Schulverpflegung, des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft sowie der Hochschule Osnabrück mit dem VDSKC zusammen.
Der Projektträger VDSKC übernimmt neben der konzeptionellen Ausarbeitung auch die Koordination und Begleitung der Modellstandorte. In enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ernährungsministerium, der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen und dem Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen werden die Modellprojekte vorbereitet, umgesetzt und evaluiert.
Nach den Sommerferien wird das Bewerbungsportal auf der Homepage des VDSKC eröffnet. Teilnehmen können Schulen und Schulträger mit Ganztagsangebot in Niedersachsen, die ihre bereits vorhandene Mensa aktiv zu einem pädagogischen Lernort weiterentwickeln möchten. Insgesamt vier Modellschulen aus den Regionen Weser-Ems, Braunschweig, Hannover und Lüneburg sollen gefördert werden und nach dem erfolgreichen Gelingen als „Blaupause“ für andere Schulen gelten. Finanziert werden Personal- und Sachkosten mit bis zu 200.000 Euro pro Standort, um die Schulmensa zum Lernort umzugestalten. Erste Informationen gibt es bereits online auf
www.lernort-mensa.de.