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Gemeinsam den Brandschutz in Tierhaltungen verbessern

Ministerin Staudte trifft Experten – Defekte Elektrik oft Ursache bei Bränden


Hannover. Wie kann der Brandschutz in Tierhaltungsanlagen verbessert werden? Um diese Frage ging es in einem Experten-Gespräch, zu dem Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte und der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen ins Ministerium eingeladen hatten. An dem Gespräch nahmen Vertreter des niedersächsischen Innenministeriums sowie der Versicherungsbranche teil.

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „In rund 30 Prozent der Fälle ist die Brandursache im Bereich der Elektrik zu finden. Daher dient eine intakte Elektrik einschließlich einer regelmäßigen Überprüfung der Brandprävention und damit auch dem Tierschutz.“

Olaf Kapke, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes: „Sehr gern beteiligt sich der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen mit seinen Fachexpertinnen und Fachexperten an der Erarbeitung von gemeinsamen Broschüren bzw. Handlungsempfehlungen, die zur Verbesserung des Brandschutzes in Tierhaltungsanlagen sowie im Fall des Eintritts eines Brandereignisses zur Optimierung der Tierrettung durch die Feuerwehr beitragen können.“

Die Unfallverhütungsvorschriften der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft schreiben eine Überprüfung der elektrischen Anlagen auf dem Betrieb mindestens alle vier Jahre durch einen Fachmann zwingend vor.

Vereinbart wurde während des Gesprächs außerdem, dass der Landesfeuerwehrverband in Abstimmung mit dem Landwirtschaftsministerium zwei gemeinsame Broschüren erarbeitet. Eine Broschüre soll sich an Landwirtinnen und Landwirte richten – insbesondere an diejenigen mit Altbauten bzw. bestehenden Tierhaltungsanlagen. Ein besonderes Augenmerk soll auf potenzielle Gefahrenquellen wie die Elektrik, Photovoltaik-Anlagen, Heizstrahler oder Gastanks in der Nähe der Stallgebäude gelegt werden. Die andere Broschüre hat hingegen die Feuerwehren im Blick und soll unter anderem Aspekte aufgreifen, die im Falle eines Brandereignisses in einer Tierhaltungsanlage von entscheidender Relevanz für die Rettung der betroffenen Tiere sind, wie beispielsweise das tierartspezifische Verhalten.

Auch die Auslegung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes war Thema des Austausches. In Bezug auf die so genannten Brandverhütungsschauen hat das Niedersächsische Innenministerium bereits 2023 einen Erlass an das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz mit der Bitte um Weiterleitung an die zuständigen Behörden übersandt. Der Inhalt: Die Brandverhütungsschauen sollen auch auf Tierhaltungsanlagen angewendet werden – soweit von diesen im Falle eines Brandes eine erhöhte Gefahr für erhebliche Sachwerte ausgeht.

Ministerin Staudte: „Der Brandschutz in Tierhaltungsanlagen ist mir ein wichtiges Anliegen. Gut ist, dass alle relevanten Akteurinnen und Akteure an einem Strang ziehen und Einigkeit darin besteht, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll. So können wir den Brandschutz gemeinsam voranbringen.“

Austausch zum Brandschutz in Tierhaltungsanlagen   Bildrechte: ML

Austausch zum Brandschutz in Tierhaltungsanlagen: Ministerin Miriam Staudte (erste Reihe, Mitte) mit (von links) Dr. Julia Pfeiffer-Schlichting (Landestierschutzbeauftragte), Jan-Bernd Burhop (Öffentliche Versicherung Oldenburg), Andreas Henke (Leiter der Berufsfeuerwehr Hannover), Olaf Kapke (Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen) und Klaus Wickboldt (Innenministerium) sowie (hintere Reihe, von links) Maik Buchheister (Landesfeuerwehrverband Niedersachsen), Dieter Rohrberg (Innenministerium), Dr. Sebastian Rieder (Landwirtschaftsministerium) und Dr. Christin Habig (Landwirtschaftsministerium).

Artikel-Informationen

erstellt am:
05.06.2025

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