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Unterarbeitsgruppe Puten

Die Unterarbeitsgruppe „Puten“ hat am 17. Oktober 2018 ihre Arbeit aufgenommen und in den ersten Sitzungen ihr Arbeitsprogramm diskutiert, priorisiert und mit Meilensteinen, Maßnahmen und Zeithorizonten versehen. Dieses wurde am 02. April 2019 vom Lenkungsausschuss der Niedersächsischen Nutztierstrategie – Tierschutzplan 4.0 bestätigt.

Als prioritäres Ziel wird derzeit der Verzicht auf das Kürzen der Schnabelspitzen bei Puten angesehen. Meilensteine zur Zielerreichung sind zum Beispiel die Initiierung vergleichender Untersuchungen zur Haltung unkupierter Hähne und Hennen unter wissenschaftlicher Begleitung, die Evaluierung der bereits erarbeiteten Empfehlungen zur Verringerung des Risikos von Federpicken und Kannibalismus auf Praxisbetrieben, die Erfassung von Tierschutzindikatoren zur Früherkennung von Federpicken und Kannibalismus/Beschädigungspicken und das Erfassen und Rangieren von Risikofaktoren. Außerdem wird der Dialog mit den Zuchtunternehmen fortgeführt, um auch den genetischen Aspekt auf das Verhalten zu berücksichtigen. Die Unterarbeitsgruppe „Puten“ hat sich zudem zum Ziel gesetzt, eine finanzielle Absicherung für die Tierhalter bei Verlusten, zum Beispiel über eine „Fondlösung“ auszuarbeiten. Darüber hinaus sind weitere Untersuchungen zum Einfluss der Besatzdichte, der Gruppengröße und der Individualdistanz auf das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus geplant.

Für eine Ergänzung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um Haltungsanforderungen für Puten einschließlich eines Sachkundenachweises für Tierhalter und Tierbetreuer werden Mindestanforderungen für die Putenhaltung formuliert und die bereits in den bundeseinheitlichen Eckwerten für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen festgelegten Anforderungen an den Sachkundenachweis für Putenhalter und Putenbetreuer, einschließlich der Kenntnisse und Fähigkeit für die Tötung von kranken und verletzten Tieren im Bestand, spezifiziert.

Ein weiteres, als wichtig erachtetes Ziel ist die Sicherstellung der Fußballengesundheit. Für eine einheitliche Beurteilung am Schlachthof wird ein externer Standard zur Kalibrierung der Kamerasysteme eingeführt. Die „Managementempfehlungen zur Erhaltung der Fußballengesundheit bei Mastputen“ werden unter besonderer Berücksichtigung der Einstreuqualität aktualisiert.

Für die Sicherstellung der Wasserversorgung in Hitzeperioden wurde das „Merkblatt zur Vermeidung von Hitzestress bei Puten“ bereits in der ersten Jahreshälfte 2019 fachlich überarbeitet und aktualisiert.

Für die Sicherstellung des sachgerechten Transportes von Puten ist geplant, den Status quo von Fang- und Transportschäden unter Einbeziehung des Fangens und Verladens von Puten zu ermitteln, Ursachenforschung zu betreiben, das Verbesserungspotential zu erkennen und zu nutzen.

Als vorerst letztes, aber nicht unwichtiges Ziel des ersten Arbeitsprogrammes, das laufend ergänzt werden kann, wurde die Sicherstellung der Tiergesundheit bei gleichzeitiger Minimierung des Antibiotikaeinsatzes genannt. Dafür werden zum Beispiel die Feststellungen im Rahmen der Antibiotikaminimierung sowie der Entwicklung der Tiergesundheit einschließlich der Resistenzentwicklung evaluiert und der Dialog mit den Zuchtunternehmen zur „Robustheit“ der Puten geführt.

Zusammensetzung

Die Unterarbeitsgruppe „Puten“ setzt sich aus Vertretern des Deutschen Tierschutzbundes Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. (DTB LTV Nds. E.V.), des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI), der Hochschule Osnabrück, der Landesvereinigung ökologischer Landbau Niedersachsen e.V. (LöN), des Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e.V., der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), des NEULAND- Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung e.V., der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft Landesverband e.V. (NGW), des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT), des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums (ML) und des Verband der Fleischwirtschaft e.V. (VDF) zusammen.

Die Landesbeauftragte für den Tierschutz des Landes Niedersachsen nimmt mit beratender Stimme an den Sitzungen teil.

Merkblatt zur Vermeidung von Hitzestress bei Puten

Bild Pute   Bildrechte: C. Habig

UAG Puten

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