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Maßnahmen und Projekte


Klimaschonende Bewirtschaftung von Moorböden – wie geht das und wie können wir in die Umsetzung kommen?

Um die klimaschonende Bewirtschaftung von Moorböden und die von allen Seiten geforderte Transformation der Moornutzung wirklich voranzubringen, sind noch viele Fragen zu klären und Herausforderungen zu lösen. Klimaschonende Landnutzungskonzepte in den niedersächsischen Moorlandschaften können nur gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort entwickelt werden und ihre Umsetzung wird eine Generationenaufgabe. Gleichzeitig besteht angesichts des voranschreitenden Klimawandels die Notwendigkeit die Umsetzung auf den betroffenen Flächen jetzt zu starten. Diesen Ansatz verfolgt die Landesregierung mit den von ihr geförderten Projekte und Maßnahmen, von denen wir Ihnen an dieser Stelle einige vorstellen:

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Koordinierungsstelle Klimaschutz durch Moorbodenschutz

Klimaschutz durch Moorbodenschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Betroffenen gemeinsam an einem Strang ziehen und ihre Belange ausreichend berücksichtigt werden. Dies betrifft zuvorderst die Landwirtinnen und Landwirte, die klima- bzw. moorschonende Maßnahmen auf ihren Flächen aktiv umsetzen. Darüber hinaus spielen die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner in den Regionen eine bedeutende Rolle. Um den Dialog mit allen Beteiligten voranzubringen und zu praxisnahen Lösungen zu kommen, hat das niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine Koordinierungsstelle für das Thema Klimaschutz durch Moorbodenschutz bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) eingerichtet.

„Die Umwandlung der Moorflächen ist eine Generationenaufgabe, die gesellschaftlich und politisch gewünscht ist. Deshalb gilt es, neben der Landwirtschaft auch die betroffenen Bürger in die Entwicklungsprozesse einzubeziehen“, ist es Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast ein Anliegen. Der Koordinator bei der LWK soll dies befördern, er soll Wissen und Kompetenzen bündeln, Prozesse begleiten, beraten und unterstützen.

Die Koordinierungsstelle wird sich aktiv in die Diskussion auf Landesebene einbringen sowie den notwendigen Beteiligungsprozesses zum Thema Moorbodenschutz mitgestalten. Dabei erfolgt eine Berücksichtigung vorhandener regionaler Strukturen, damit verbundener Interessen und der Herausforderungen für die Landwirtschaft.

Einzelbetriebliche Anpassungsmöglichkeiten und eine Bewertung der sozioökonomischen Auswirkungen stehen im Mittelpunkt des Projektes MoWa, das vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert und maßgeblich durch die Koordinationsstelle für Klimaschutz durch Moorbodenschutz vorangetrieben wird. Für die landwirtschaftlichen Betriebe in den betroffenen Regionen sollen Nutzungs- und Lösungsperspektiven aufgezeigt werden, die weitergehend in die Planung und Umsetzung gebietsbezogener Konzepte einfließen sollen.

Hier verlinken wir Sie bald:

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Übergabebescheid MoWa   Bildrechte: W. Ehrecke/ LWK Niedersachsen
Bodenprobennahme durch den Koordinator für klimaschutzorientierte landwirtschaftliche Moorflächenbewirtschaftung bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Uwe Schröder

Projekt „Unterstützung der Transformation der landwirtschaftlichen Moornutzung in Niedersachsen im Sinne des Klimaschutzes durch systemische Untersuchungen und Prozessbegleitung“ (Akronym: MoWa)

Welche Möglichkeiten landwirtschaftliche Betriebe bei einer klimaschonenden Bewirtschaftung künftig haben und welche Folgen dies für die Betriebe und damit auch für die regionale Wirtschaft hat, untersucht die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) im Rahmen des Projektes MoWa. Das Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Maßnahmenpakets „Stadt.Land.Zukunft“ gefördert.

Um den mit dem Klimaschutz verbundenen Herausforderungen in Moorgebieten gerecht zu werden, sollen in Zusammenarbeit mit Landwirten, Landkreisen, Wasser- und Bodenverbänden, Naturschutzorganisationen und anderen Beteiligten in drei Untersuchungsregionen Lösungsansätze zur Transformation der Moorbodennutzung erarbeitet, die Umsetzung unterstützt und begleitend untersucht werden. Dabei geht es im Besonderen um die die Landwirtschaft betreffenden Fragen und Herausforderungen. Hierzu sollen im Rahmen von noch zu entwickelnden Vorhaben Nutzungs- und Lösungsperspektiven aufgezeigt und verschiedene Akteure auf regionaler sowie auf Landesebene in den Prozess eingebunden werden. Die dazu notwendigen Prozesse, Untersuchungen und Maßnahmenentwicklungen werden über die bei der LWK eingerichtete Koordinierungsstelle Klimaschutz durch Moorbodenschutz eingeleitet und begleitend unterstützt.

Hier erfahren Sie mehr:

https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/projekte/533_MoWa

Übergabebescheid MoWa   Bildrechte: W. Ehrecke/ LWK Niedersachsen
Übergabe der Förderurkunde durch Frau Ministerin Barbara Otte-Kinast

Modellprojekt zur Umsetzung einer klimaschutzorientierten Landwirtschaft im Gnarrenburger Moor und Projekt Gnarrenburger Moor Gebietskonzept und Wassermanagement

Ist eine Reduktion von Treibhausgasemissionen aus landwirtschaftlich genutzten Hochmoorflächen unter Aufrechterhaltung einer wirtschaftlich tragfähigen Grünlandnutzung möglich? Grundvoraussetzung dafür ist eine Optimierung des Wasserstandes. Woher kommt das Wasser für ein reguliertes Wassermanagement zur klima- und torfschonenden Nutzung des Hochmoorgrünlandes im Gnarrenburger Moor? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Modellprojektes Gnarrenburger Moor, das 2016 startete und inzwischen im Rahmen eines Folgeprojektes fortgesetzt wird. Koordiniert wird das Projekt vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg und dem Thünen-Institut für Agrarklimaschutz in Braunschweig und in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten vor Ort.

Im Modellprojekt werden Beratungsgrundlagen und angepasste Bewirtschaftungsformen für eine zukunftsfähige, torf- und klimaschonende Landwirtschaft auf Moorstandorten in Zusammenarbeit mit den Landwirten im Gnarrenburger Moor entwickelt. Ziel ist einerseits die Minderung der Torfzersetzung und damit von Treibhausgasemissionen auf landwirtschaftlich genutzten Mooren. Andererseits sollen die Standorte für die landwirtschaftlichen Betriebe erhalten und die Existenz- und Entwicklungsmöglichkeiten verbessert werden. Die hohe Beteiligungsbereitschaft der Landwirte und die gute Zusammenarbeit der Kooperation Gnarrenburger Moor und deren Arbeitskreis der Landwirte zeigen, welchen hohen Stellenwert das Thema für alle Betroffenen hat und wie eine erfolgreiche, konstruktive Zusammenarbeit funktionieren kann.

Die Ergebnisse des Modellprojektes (2016 – 2021) haben verdeutlicht, dass die Anhebung von Wasserständen mit dem Ziel des Klimaschutzes im Hochmoor möglich ist und welche Maßnahmen für eine angepasste Bewirtschaftung denkbar sind. Im Folgeprojekt sollen diese Maßnahmen unter der Federführung des LBEG auf eine größere Fläche übertragen werden. Am Ende sollen ein oder mehrere (Teil-)Gebietskonzepte mit einem großflächigen Wassermanagement stehen, in dem die Wasserstände innerhalb eines Wassereinzugsgebietes aktiv gesteuert werden.

Erste Ergebnisse und mehr finden Sie hier:

https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/news/29689_Modellprojekt_Gnarrenburger_Moor

3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e. V. (Akronym: 3N Paludibüro)

Das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. ist die zentrale niedersächsische Informationsstelle für die stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe und für Bioökonomie im Non-Food Sektor. 3N verfolgt das Ziel, die Entwicklung und Nutzung nachhaltiger Produkte zu fördern. Durch die stoffliche und energetische Anwendung erneuerbarer Rohstoffe und Biomasse soll das Zentrum einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Aufbau einer biobasierten Wirtschaft leisten. National und international fördert 3N den Wissensaustausch, unterstützt bei der Entwicklung innovativer Konzepte und initiiert Projekte für eine biobasierte Wirtschaft. Durch die Vernetzung von Akteuren sollen nachhaltige Wertschöpfungsketten realisiert und gestärkt werden und zum Klimaschutz und zur Ressourceneffizienz (Cradle to Cradle) beitragen.

Umfassende Informationen erhalten Sie auf der Seite des 3N Kompetenzzentrums:

https://3-n.info/

Verbundprojekt „Torfmooskultivierung optimieren: Wassermanagement, Klimabilanz, Biodiversität & Produktentwicklung“ (Akronym: OptiMOOS)

Im Verbundprojekt OptiMOOS der Universitäten Greifswald, Rostock und Oldenburg wird neben der Umsetzung von Torfmooskultivierung in der Fläche die Verwertung der in Paludikultur produzierten Biomasse als nachwachsender Rohstoff zu einem Paludikultur-Substrat untersucht. Es werden Strategien zur Nährstoffreduktion im Wasser, das für die Zusatzbewässerung von Torfmoos-Produktionsflächen verwendet wird, erarbeitet und in Gewächshaus- und Feldversuchen getestet. Zugleich werden die langfristigen Effekte bei Etablierung, Wachstum und Regeneration des Torfmooses im Hinblick auf Treibhausgasemissionen sowie Biodiversität (Flora, Fauna) und Ökonomie weiterführend untersucht.

Mehr über das Projekt erfahren Sie über folgenden Link:

https://www.moorwissen.de/de/paludikultur/projekte/torfmooskultivierung/optimoos.php

Projekt SWAMPS   Bildrechte: GLZ/LBEG
Projekt SWAMPS

Projekt „Verfahrensanalysen und Handlungsoptionen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen und zum Schutz von Mooren für landwirtschaftlich genutztes Grünland“ (Akronym: SWAMPS)

Das Projekt SWAMPS hat praktikable Handlungsoptionen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen auf landwirtschaftlich intensiv bewirtschafteten und für Niedersachsen typischen Grünlandstandorten erarbeitet, untersucht und bewertet. Über vier Jahre (2017 -2020) wurde an zwei Standorten in der Wesermarsch (Hochmoor/ Ipweger Moor und Niedermoor/ Hammelwarder Moor) der Einfluss von kontrollierter Wasserstandanhebung durch Unterflurbewässerung und Grabeneinstau auf die Freisetzung von Kohlendioxid (CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) untersucht.

Über die Einbindung der lokalen Akteure, vor allem der Landwirte und der Sielachten, wurden praxistaugliche und regional optimierte Lösungen erarbeitet, die für die Umsetzung von Maßnahmen einer klimaschonenden Landwirtschaft auch außerhalb des Projektgebietes genutzt werden sollen.

SWAMPS wurde unter der Federführung des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen e.V. durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), dem Thünen-Institut und der Universität Oldenburg. Inzwischen ist das Projekt abgeschlossen. Die Ergebnisse des Projektes finden Sie hier:

https://www.swamps-projekt.de/

Projekt SWAMPS   Bildrechte: GLZ
Projekt SWAMPS
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