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erstellt am:
30.10.2025
Hannover.Langwedel/Verden.Wangerland-Wichtens. Für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht zeichnete Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte heute (Donnerstag) zwei Tierzucht-Betriebe mit dem Niedersächsischen Staatsehrenpreis aus.
Zunächst ging es nach Langwedel in den Landkreis Verden: Für ihre seit Jahrzehnten erfolgreich betriebene Shetlandponyzucht mit Fokus auf alten englischen Linien wie Marshwood und Transy prämierte die Ministerin den Zuchtbetrieb der Familie Hashagen.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Familie Hashagen zeigt eindrucksvoll, wie moderne Tierzucht und verantwortungsvolle Haltung Hand in Hand gehen. Ihre Ponys sind keine Modeerscheinung, sondern das Ergebnis einer konsequenten und bodenständigen Zuchtstrategie. Ich gratuliere herzlich zum Niedersächsischen Staatsehrenpreis und danke der Familie für ihr vorbildliches Engagement für eine nachhaltige und qualitätsorientierte Pferdezucht.“
Shetlandponys mit Charakter und Substanz
 Was einst mit Fjordpferden begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer der erfolgreichsten Shetlandponyzuchten Niedersachsens. Die Familie Hashagen züchtet rund 30 Ponys auf ihrer Hofstelle „Auf dem kleinen Giersberg“ in Langwedel. Dabei steht nicht nur der Bewegungsablauf im Vordergrund, sondern vor allem ein solides Fundament, ein klarer Typ und ein ausgeglichenes Wesen – Eigenschaften, die die Rasse auszeichnen und ihre typischen Charakteristika erhalten sollen.
Die Liste der Erfolge ist lang: Bundessiegerhengste und -stuten auf nationalen Schauen, prämierte Siegerfamilien bei Bezirks- und Landesschauen sowie Klassensiege auf Europaschauen in Dänemark und Frankreich. Insgesamt wurden über ein Dutzend Bundessiegerhengste und ebenso viele Bundessiegerstuten aus dem Hause Hashagen ausgezeichnet – eine Bilanz, die für züchterische Konstanz und fachliche Tiefe steht.
Namen bekannter Vererber wie Yelmer v. Bunswaard, Giersbergs Trendy, Black Crinkle oder Giersbergs Yoda sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Zucht aus Überzeugung – getragen von Generationen
 Die gesamte Familie ist in die Zucht eingebunden – allen voran Sohn Lucas, der sowohl auf dem Hof als auch bei Schauen tatkräftig unterstützt. Gemeinsam mit seiner Partnerin bildet er ein eingespieltes Team, das die Leidenschaft der Eltern für die Ponys teilt und lebt. Dieses generationsübergreifende Engagement ist ein starkes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Ponyzucht in Niedersachsen.
Am Nachmittag ging es für die Landwirtschaftsministerin nach Wangerland-Wichtens im Landkreis Friesland auf den Betrieb der Familie Hobbie. Die Züchterfamilie betreibt seit Jahrzehnten eine erfolgreiche Milchviehzucht mit Holstein Friesian-Kühen und zählt zu den führenden Zuchtbetrieben in Niedersachsen.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Familie Hobbie zeigt eindrucksvoll, wie moderne Tierzucht und verantwortungsvolle Haltung Hand in Hand gehen. Ihre Kühe leben auf großzügigen Weideflächen, erreichen beeindruckende Lebensleistungen und werden mit großer Sorgfalt betreut – das ist gelebtes Tierwohl. Ich gratuliere herzlich zum Niedersächsischen Staatsehrenpreis und danke der Familie für ihr vorbildliches Engagement für eine nachhaltige und tiergerechte Landwirtschaft.“
Nachhaltige Zucht und tiergerechte Haltung – gelebte Verantwortung im Milchland Niedersachsen
 Der Betrieb Hobbie Holstein GbR bewirtschaftet sechs Betriebsstätten mit rund 200 melkenden Kühen und 120 Hektar Grünland. Die Tiere erhalten ständigen Weidegang, die Zwischenkalbezeit liegt bei vorbildlichen 452 Tagen, das Erstkalbealter bei 25 Monaten. Drei Melkroboter und eine moderne Stalltechnik sorgen für eine tiergerechte und effiziente Haltung.
Die züchterische Arbeit begann bereits in den 1990er Jahren mit dem Aufbau des sogenannten K-Stamms. Herausragende Kühe wie Patty und ihre Nachzucht – darunter Princess und Pamela, die beide den Titel „Miss Ostfriesland“ errangen– prägen bis heute die Herde. Familie Hobbie vermarktet jährlich rund 25 Zuchtbullen, davon zwei Drittel genomisch untersucht, sowie etwa 90 Färsen. Der Einsatz von Embryotransfer und gesextem Sperma unterstreicht die züchterische Professionalität.
Jürgen Hobbie gilt als versierter und engagierter Züchter, der sich auch ehrenamtlich als Kuheinstufer und Kommentator bei Excellentschauen einbringt. Seine internationale Erfahrung und sein züchterisches Gespür haben den Betrieb zu einem Aushängeschild der niedersächsischen Milchviehzucht gemacht, der heute als GbR gemeinsam mit Sohn Tamme Hobbie betrieben wird.
Zuchterfolge: Die Familie Hobbie kann auf zahlreiche züchterische Erfolge zurückblicken: Miss Ostfriesland-Titel in den Jahren 2017 und 2024, Siegerkühe bei regionalen Schauen sowie goldene und silberne Preismünzen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die genetische Qualität der Herde und die konsequente Weiterentwicklung der Linien machen den Betrieb zu einem Vorbild für die moderne Milchviehzucht.
Hintergrund
Der Staatsehrenpreis wird seit den 1960er-Jahren für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht vergeben. Jedes Jahr werden auf Vorschlag des Präsidenten der Landwirtschaftskammer zwei Zuchtbetriebe durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) geehrt. Der erste Staatsehrenpreis 2025 wurde im September an den Geflügelzuchtbetrieb der Familie Meyer in Hildesheim verliehen. Der Staatsehrenpreis ist mit 1.000 Euro dotiert.