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Niedersächsischer Dorfwettbewerb ist entschieden

Backemoor, Heckenbeck und Meyenburg werden für den Bundeswettbewerb nominiert


Hannover. Das Ergebnis liegt vor: Die Landesbewertungskommission des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ hat die Dörfer für die Teilnahme am Bundeswettbewerb 2026 nominiert.

Ausgewählt wurden Backemoor (Landkreis Leer), Heckenbeck (Landkreis Northeim) und Meyenburg (Landkreis Osterholz).

Die Jury hat unter der Leitung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) in sechs Tagen 18 Dörfer in Niedersachsen bereist. Die Teilnehmer waren zuvor über Wettbewerbe auf Ebene der Landkreise, kreisfreien Städte und der Region Hannover benannt worden und hatten sich im Rahmen regionaler Vorentscheide für den Landesentscheid qualifiziert. Insgesamt hatten sich 172 Dörfer dem Dorfwettbewerb gestellt. Die Abschlussveranstaltung für den niedersächsischen Wettbewerb, auf der der Einsatz aller 18 Dörfer noch einmal gewürdigt werden soll, ist für den 22. September in Kirchboitzen (Walsrode) geplant.

Niedersachsens Landwirtschaftsministerien Miriam Staudte gratuliert den drei Siegerdörfern und wünscht ihnen viel Erfolg für den Bundeswettbewerb im Sommer 2026. Ministerin Staudte: „Es war wieder einmal bemerkenswert, welches Potenzial in den Dörfern Niedersachsens steckt. Die Gemeinschaften in den Dörfern und das Engagement der Menschen kann viel für den ländlichen Raum erreichen. In vielen Dörfern war festzustellen, dass es gerade wieder die jungen Menschen in die Dörfer zieht. Darin liegen große Chancen für den ländlichen Raum. Die Zukunft in den Dörfern hängt ganz wesentlich von den Menschen ab, die sich dafür einsetzen, dass ihre Dörfer liebenswert und lebendig bleiben.“ In allen 18 Dörfern war erneut eine breite und Generationen übergreifende Beteiligung festzustellen. In allen gezeigten Initiativen und Projekten war das hohe Engagement der vielen Vereine und Verbände sowie der örtlichen Verantwortungsträger zu spüren.

Die Bewertung und der Vergleich der Dörfer stellte für die Kommission eine große Herausforderung dar. Das Ergebnis, welche drei Dörfer für den Bundeswettbewerb nominiert werden sollen, wurde lange diskutiert. Alle 18 Teilnehmerdörfer hatten sich für eine Teilnahme am Bundeswettbewerb empfohlen – am Ende konnten aber leider nur drei Dörfer nominiert werden. Ministerin Miriam Staudte abschließend: „Allen Dorfgemeinschaften, die sich im Wettbewerb auf den Weg gemacht haben, gilt mein Dank und meine Anerkennung. Bedanken möchte ich mich auch den Landkreisen, der Region Hannover und den kreisfreien Städten, die mit ihrem Engagement den Grundstein für diesen Wettbewerb gelegt haben, sowie dem niedersächsischen Städte- und Gemeindebund und den Ämtern für regionale Landesentwicklung für Ihren Beitrag zum Landeswettbewerb. Eines hat dieser Wettbewerb erneut gezeigt: Niedersachsens Dörfer haben Zukunft!“

Hintergrund:

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ findet auf verschiedenen Ebenen statt. Zunächst führen die Landkreise im eigenen Zuständigkeitsbereich ihre Kreiswettbewerbe durch. Daraus ergeben sich im Verlauf des Landeswettbewerbes die Kandidaten für den Landesentscheid. Der Landesentscheid wiederum ermittelt unter anderem die Kandidaten, die zum Bundeswettbewerb gemeldet werden. Die nun auf Landesebene drei ermittelten Sieger erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 3500 Euro, die 15 weiteren Teilnehmerdörfer erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Mit dem Wettbewerb möchte das ML dazu beitragen, dass die Aktivitäten und Leistungen in den Dörfern die verdiente Anerkennung und Wertschätzung erfahren.

Als Teilnehmer für den Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ werden nominiert:


Backemoor, Landkreis Leer

Besondere Anerkennung für:

· das tiefe Bewusstsein für die eigene baukulturelle Identität

· das Freizeitangebot für alle Altersklassen

· die Gestaltung im Bereich Kirche, Friedhof und Dorfplatz

· den Planungsansatz, am Ortsrand ausgewiesene Baugebiete zugunsten der Innenentwicklung aufzugeben

· den Erhalt der historischen „Pads“ im Dorf

· die gelungene Verbindung der Gärten untereinander und die anhaltende Beteiligung am
„Tag der offenen Gärten“

· die Inhalte der Friedhofssatzung

· den Erhalt und die Bemühungen um eine Wiederinbetriebnahme der Mühle

Heckenbeck, Landkreis Northeim

Besondere Anerkennung für:

· nachhaltige Lebensweise hinsichtlich Gesundheit, Gemeinschaft, Bauweisen und Mobilität

· das kulturelle Angebot der Weltbühne

· die Kooperation der freien Schule mit der Weltbühne

· die solidarische Landwirtschaft mit Obst- und Gemüseanbau

· die lokale Versorgung über den Bioladen und die Holzofenbäckerei

· das wertschätzende, wohlwollende Miteinander

· die vielseitige Straßenrandgestaltung und Durchgrünung des Ortes

Meyenburg, Landkreis Osterholz

Besondere Anerkennung für:

· das positive Zusammentreffen von Tradition und Moderne

· die Schmiede als Kulturraum

· die Willkommenskultur und -box

· die Strukturen des Bildungskampus

· den Erhalt des wertvollen Ortsbilds im historischen Ortskern und an der Mühle

· die Eigenleistung zur Erstellung und Erhaltung des Dorphuus‘

· das Grün im Ort und die Einbindung in die Landschaft

· die Bauerngärten

· das ausgeprägte Vereinswesen und das umfangreiche Angebot im Bereich Kunst und Kultur

· den Erhalt der Mühle

Den weiteren Teilnehmerdörfern werden darüber hinaus für zahlreiche konkrete Projekte, Initiativen und Ansätze von der Kommission besondere Anerkennungen ausgesprochen.

Dorf
(in alphabetischer Nennung)
Landkreis Das Dorf erhält eine besondere Anerkennung für
Bethen Cloppenburg
  • die von jungen Menschen getragenen Strukturen in den örtlichen Vereinen
  • die Überleitung der Siedlungsstrukturen aus der Dorferneuerung in einen neuen Ansatz der Dorfentwicklung
  • die bewusste Nutzung der innerörtlichen Wiesen und Weiden
  • die Bemühungen zum Erhalt der Grundschule und deren Überführung in eine Ganztagsschule
Clusorth-Bramhar Emsland
  • den bilingualen Ansatz im Kindergarten
  • den Muntermachergarten
  • die Beteiligung am Projekt KLIKKS und dem thermografischen Rundgang
  • den „Dorfboulevard“
  • das Freizeitangebot für alle Generationen
  • die gelungene Präsentation durch die Dorfgemeinschaft und die Darstellung des „roten Genrationsfadens“
Dingstede
Oldenburg

  • die intensive Nutzung des revitalisierten Dorfkrugs durch die Dorfgemeinschaft
  • seinen Einsatz, gemeinschaftlich entwickelte Projekte in die Zukunft zu tragen
  • die Versorgung über den Hofladen
  • die gestalterisch gelungene Nachnutzung der ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebe
  • den Ansatz, die Zwetsche als Leitgehölz im Dorf zu etablieren
  • die das Ortsbild prägenden Streuobstwiesen
  • die Offenheit der freiwilligen Feuerwehr gegenüber neuen Technologien

Edendorf Uelzen

  • die Bestrebungen, die Ansätze der Dorfentwicklung weiterzuleben
  • die aktive Beteiligung der Dorfgemeinschaft bei der Entwicklung eines neuen Baugebietes (Bebauungsplanentwurf)
  • die von der Dorfgemeinschaft mitgetragenen Kooperation der Bäckerei von 1888 mit der örtlichen Landwirtschaft
  • die „Edena“ als Trauort und besonderen Identifikationsort
  • die Entwicklung des Gesamtensembles auf dem Basse-Hof direkt am Ortseingang

Eggeloge Ammerland
  • den gelungenen Ansatz des Dorfmarktes
  • die nachhaltige Struktur des Ortbürgervereins mit seinen Beiräten
  • die Umsetzung des Leitbildes in Karte und todo-Liste
  • den Ansatz, als „Dunkeldorf“ einen Beitrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung zu leisten
  • den niedrigschwelligen Weg, das Thema CO2-Reduzierung im Dorf zu etablieren

Gielde Wolfenbüttel

  • den Erhalt des dörflichen Charakters im Bereich der Kirche
  • die Unterstützung der Dorfgemeinschaft durch die Jugendlich aus dem JUZE heraus
  • die Gestaltung des Spielplatzes mit seinen Zugängen
  • den Biotopverbund im Warnetal und die Pflanzung von ca. 160 Obstbäumen
  • den Anbau von Melonen als alternative, klimaangepasste Feldfrucht
  • das niedrigschwellige, umweltpädagogische Angebot des Storchenvereins

Glinstedt Rotenburg (Wümme)

  • die Unterstützung des avifaunistischen Tourismus
  • die gelungene, offene Gestaltung des „Roten Platzes“ und des Kindergartenbereichs
  • die Beweidungsformen mit Auerochsen und Heckrindern
  • den Erhalt der Schafstriften in den breiten Wegeseitenräumen
  • die Infotafel zu Einkaufsmöglichkeiten an der ehemaligen Schule
  • die Organisation der Einkaufshilfen sowie der Altmetallsammlungen
  • den Erhalt der Plattdeutschen Sprache und den „Dorftreff Glinstedt“ und den Dorfgemeinschaft Glinstedt e.V.

Hepstedt Rotenburg (Wümme)

  • den Erhalt der historischen Bausubstanz und die Bewahrung historischer Technik
  • die Gestaltung des Ensembles am Bolzplatz in der Dorfmitte
  • den Erhalt der Tradition der Friedhofssänger
  • die Aktivitäten des Vereins „Freunde Europas“
  • die sehr jungen Menschen in den Vereinen und wichtigen Funktionen
  • die Identifikation mit der traditionellen Pferdezucht
  • den Erhalt der Eichenallee im Bereich des Friedhofes
  • den ehrenamtlichen Erhalt des Schwimmbades

Marren Cloppenburg

  • die gelungene Gestaltung des Dorfplatzes am Glockenturm
  • die Präsentation der Kunstskulptur im Rahmen des Skulpturenpfades
  • das Erkennen der Potenziale aus der Umnutzung einer Scheune zur Yogaschule
  • für das Engagement der starken Dorfgemeinschaft zum Betrieb der „Bünselbude“
  • den Ansatz der „Dorfkasse“ zur Finanzierung von Projekten für die Dorfgemeinschaft
  • den Umgang mit der Herausforderung durch die teilende Wirkung der Landesstraße
  • die privat organisierte Pflege des öffentlichen Grüns
  • das Pflanzen von Bäumen für Neugeborene

Mesmerode Region Hannover

  • die Finanzsolidarität der Vereine durch eine gemeinsame Dorfkasse
  • die gemeinsamen Bestrebungen, die Transformation des Unternehmens K&S zu begleiten
  • das Zusammenführen der Aktivitäten des Sportvereins, der Kirche und zum Weihnachtsmarkt unter dem Dach des Butteramtes
  • die Koexistenz zweier freiwilliger Feuerwehren unter einem Dach
  • die gut umgesetzte Nutzung der Räumlichkeiten an der Feuerwehr
  • das grüne Klassenzimmer mit regionaler Bedeutung
  • die Gestaltung des „Schlüter-Parks“
  • die Pflege und nachhaltige Nutzung der Auenlandschaft

Ottenstein Holzminden

  • das Angeot der Daseinsfürsorge
  • die Multifunktionsräume
  • die Bewahrung der historischen Bausubstanz
  • die Durchgrünung des Dorfes und den Ansatz der Pflege des Dorfgrüns
  • das Betreuungsangebot für Kinder von 0 bis 10 Jahren
  • das proaktive, umsetzungsorientierte Klimaschutzkonzept
  • die Struktur des Leitbildes
  • die Öffnung der Kirche für Veranstaltungen
  • die Vielzahl der Betriebe, die die vor Ort angebauten Erzeugnisse im Ort verarbeiten

Potshausen Leer

  • den Ansatz der solidarischen Landwirtschaft
  • das Angebot der Ferienschule
  • den Ansatz der Nahwärmegenossenschaft
  • den besonderen Einsatz zum Erhalt der Gulfhäuser
  • die nachhaltige Zusammenarbeit von Evangelischem Bildungszentrum, Kirche und Dorfgemeinschaft

Quendorf Grafschaft Bentheim

  • die Kerkhoff-Brinkmann-Stiftung und deren Projekte
  • die dorfübergreifende Zusammenarbeit des Kindergartens Isenburg mit der Umwelt-Grundschule Quendorf
  • das Huus för us
  • die hohe Sozialkompetenz bei der Einbindung der Menschen im Ort
  • die Bemühungen um die Entwicklung eines gemeinsamen Gewerbegebietes mit der Gemeinde Schüttdorf
  • die Bewahrung der Tradition der Hand- und Spanndienste

Reepsholt Wittmund

  • die Offenheit, Verantwortung in die Hände junger Menschen zu legen
  • die Schaffung und die Anlage des JUZ zusammen mit der KiTa in der Dorfmitte
  • die baukulturell gut gelungene Gestaltung der öffentlichen Neubauten
  • den Erhalt des traditionellen Boßelns

Rössing Hildesheim

  • das kulturelle Angebot und die KulTürÖffner
  • das Schullabor
  • die Nahversorgung durch den Rnah – Laden und den Multifunktionsladen
  • die Durchführung von Klimatagen
  • das Engagement des Freizeitseevereins
  • die Entwicklung der Dorfstudie in Zusammenarbeit mit der HAWK
  • das Engagement der Bürgerstiftung

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.08.2025
zuletzt aktualisiert am:
22.09.2025

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