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Engagement und Ideen in ländlichen Regionen von Weser-Ems mit 1,5 Millionen Euro gefördert

Ministerin Staudte: „Beeindruckende Vielfalt lokaler Projekte mit gleichem Ziel - die Dorfgemeinschaft stärken und die Lebensqualität weiter steigern“


Badbergen. Ein neuer Dorftreff in Sögeln/Bramsche, kulturtouristische „frauenPunkte“ im Emsland, ein Jugend- und Kulturzentrum in Langholt/Rhauderfehn und mit Diekmanns Mühle ein neuer Ort der Begegnung in Essen/Oldenburg – diese vier Projekte im Bereich Weser-Ems erhielten heute stellvertretend für eine Vielzahl weiterer Projektträger der ländlichen Entwicklung Förderbescheide mit einer Gesamtsumme von rund 1,5 Millionen Euro von Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte und dem Landesbeauftragten Nikolaus Jansen.
Insgesamt waren bei dem Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems bis zum Stichtag 30. September 2024 über 300 Förderanträge für die Dorfentwicklung und Basisdienstleistungen für eine gute Grundversorgung der ländlichen Bevölkerung eingegangen. 1.450 Anträge waren es insgesamt bei allen vier Ämtern für regionale Landesentwicklung.

Für die ländliche Entwicklung sind zusammen mit den Mitteln der EU rund 120 Millionen Euro in Niedersachsen in 2025 für neue Bewilligungen vorgesehen.

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte:
„Ich freue mich sehr über den Ideenreichtum und die Vielfalt lokaler Projekte, die trotz ihrer Verschiedenheit alle das gleiche Ziel eint: die Dorfgemeinschaft stärken und die Lebensqualität weiter steigern. Niedersachsen als Flächenland lebt von funktionierenden ländlichen Regionen. Doch um weiter zukunftsfähig bleiben zu können, brauchen unsere Dörfer verlässliche finanzielle Unterstützung. Daher besorgen mich die Pläne der EU zum Mehrjährigen Finanzrahmen ungemein. Mir ist es wichtig, dass die ländlichen Räume auch außerhalb des Agrarsektors weiterhin gestärkt werden und lebendig, attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben. Die Bottom-Up-Ansätze der ländlichen Förderung wie LEADER haben sich bewährt und müssen auf solidem finanziellem Fundament stehen. Das habe ich sowohl gegenüber dem Bund als auch der EU klar zum Ausdruck gebracht.“

Darüber hinaus ging es für die Ministerin an die östlichen Haseauen in Gehrde-Rüsfort. Hier wurden 26 Hektar intensiv genutzter Acker im Rahmen einer Flurbereinigung in eine naturnahe Auenlandschaft verwandelt. “Die Revitalisierung der Haseauen ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie die Flurbereinigungsbehörde Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft und Gewässer- und Naturschutz durch Moderation und Integration der unterschiedlichen Interessen in einem gemeinsamen Projekt lösen kann,“ unterstrich Staudte. „Durch diese Maßnahmen entstand ein Puzzle von verschiedensten wassergeprägten, periodisch überfluteten Lebensräumen, in der verschiedenste selten Tier- und Pflanzenarten wie Libellen- und Fischarten, Rohrweihen, Reiherenten, Weißstörche einen neuen Lebensraum gefunden haben.“

Landesbeauftragter Nikolaus Jansen:

„Die heutigen Beispiele aus der Dorfentwicklung, LEADER und der Flurbereinigung zeigen auf überzeugende Weise, wie wir die Aktivierung der ländlichen Räume unterstützen. Das ist für uns als Amt für regionale Landesentwicklung ein sehr wichtiges Thema. Aber eines wird heute auch klar: Ohne das große Engagement der Menschen vor Ort für ihre Projekte wäre das alles nicht möglich. Die Förderung folgt den Ideen und Plänen, die vor Ort entwickelt werden. Wir unterstützen – die Impulse kommen aus den Städten und Gemeinden.“

Die Förderbescheide erhielten:

Stadt Bramsche
In Sögeln, einem Ortsteil von Bramsche, wird einer neuer Dorftreff unter der Leitung des bestehenden Fördervereins DorftreffSögeln e.V. entstehen. Das Landwirtschaftsministerium fördert dieses Projekt der Stadt mit rund 400.000 Euro.

Ministerin Staudte: „Die engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Fördervereins Dorftreff Sögeln haben in einem breiten Beteiligungsprozess in den letzten Monaten mit vielen Bürgerinnen und Bürgern des Ortes ein tolles und überzeugendes Konzept für ihren neuen Dorftreff erarbeitet. Wie auch in manch anderem Dorf schloss die Gaststätte bereits vor Jahren ihre Pforten. Und dabei sind Orte der Begegnung, in denen man sich als Verein oder auch privat zu vielen Anlässen treffen kann, essentiell für den Zusammenhalt eines Dorfes. Gerade in Zeiten, in denen viel Begegnung nur im Internet stattfindet, wollen wir diese echten Begegnungsstätten als Land fördern. Doch neben den finanziellen Mitteln, braucht es in erster Linie Engagement der Menschen vor Ort. Und ich sehe – wie auch in Sögeln - bei meinen vielen Terminen im Land, dass die Menschen in unseren ländlichen Regionen Niedersachsens viel dafür tun, damit ihre Dörfer weiter lebenswert bleiben. Ich freue mich, dass wir mit unserer Förderung einen soliden finanziellen Beitrag für den neuen Dorftreff legen können.“

Finanzierung
Zuwendungsfähige Kosten: 439.051 Euro
Zuwendung: 395.149,90 Euro
Förderbereich: ZILE-Basisdienstleistungen

Landkreis Emsland
Das Projekt „FrauenPunkte“ soll die Geschichten von bis zu 50 Frauenpersönlichkeiten des Landkreises Emsland historisch aufarbeiten und kultur-touristisch erlebbar machen. Das Land fördert diese Maßnahme mit rund 36.000 Euro.

Ministern Staudte
: „Frauen bilden die Hälfte unserer Gesellschaft und doch sind es oft die Taten von Männern, die – sei es durch Denkmäler oder auch in Büchern – für die Gesellschaft sichtbar gemacht werden. Der Landesfrauenrat hat mit der Initiative „frauenORTE Niedersachsen“ eine großartige Idee umgesetzt, die in vielen Regionen unseres Bundeslandes die Geschichten von klugen und mutigen Frauen in Erinnerung ruft und als Teil ihrer Vergangenheit in der Erinnerungskultur in den Kommunen und Regionen fest verankert. Es ist toll und absolut förderwürdig, dass es auch im Emsland künftig in den fünf LEADER-Regionen diese gleichermaßen spannenden wie wichtigen Orte geben wird.“

Hintergrund
Im Jahr 2008 hat der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. die Initiative frauenORTE Niedersachsen gegründet. Ziel dieser Initiative ist es, Frauengeschichte und Frauenkultur in der Erinnerungskultur in den Kommunen und Regionen fester zu verankern. Im Landkreis Emsland gibt es bislang zwei frauenORTE, die den Kriterien entsprechen und eine Aufnahme in die Initiative erreicht haben: Die Stadt Haren (Ems) mit Schwester Kunigunde sowie die Gemeinde Messingen mit Prof. Mathilde Vaerting.

Finanzierung
Zuwendungsfähige Kosten: 74.930 Euro
Zuwendung: 36.302,52 Euro
Förderbereich LEADER

Gemeinde Rhauderfehn
Das Jugend- und Kulturzentrum Langholt ist ein seit vielen Jahren bei Alt und Jung gleichermaßen beliebtes Veranstaltungszentrum im ostfriesischen Landkreis Leer. Die notwendige bauliche, energetische und technische Sanierung des „JUKZ“ unterstützt das Land mit insgesamt 1 Millionen Euro.

Ministerin Miriam Staudte
: „Von Kochveranstaltungen, über Konzerte, Lesungen, Spieleabende bis hin zu Workshops zu Themen der politischen Bildung – das „JUKZ“ ist mehr als eine Eventstätte. Es ist offener Ort der Begegnung für viele Menschen der Region. Besonders der inklusive Ansatz der Interessensgemeinschaft Jugend- und Kulturzentrum Rhauderfehn e.V. soll dazu beitragen, dass sich alle Menschen willkommen fühlen und teilhaben können. Daher freue ich mich ganz besonders, dass wir mit unserer Förderung dazu beitragen, dass das Jugend- und Kulturzentrum hoffentlich noch viele Jahre für die Menschen der Region da sein wird. Ich danke den Mitgliedern des Ortsrates Langholt, den ehrenamtlichen Jugendpflegern, der Interessengemeinschaft Jugend- und Kulturzentrum Rhauderfehn e. V. und natürlich allen Bürgerinnen und Bürger, die hier mit anpacken.“

Finanzierung
Zuwendungsfähige Kosten: 1.348.332 Euro
Zuwendung 500.000 Euro (zzgl. 500.000 Euro Kofianzierungsmittel)
Förderbereich: Basisdienstleistung

Gemeinde Essen, Oldenburg
Diekmanns Mühle – die bekannte Windmühle in Essen wurde bereits im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms des Landes Niedersachsen umfassend saniert. Künftig soll das Veranstaltungszentrum durch eine Mühlenscheune erweitert werden. Zu den rund 1,3 Millionen Euro umfassenden Kosten für den Neubau, steuert das Land Niedersachsen 500.000 Euro bei.

Ministerin Miriam Staudte: „Diekmanns Mühle gehört nicht nur historisch und touristisch zum Dorfbild der Gemeinde Essen. Die Windmühle hat sich auch im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Ort für die Dorfgemeinschaft entwickelt. Bei zahlreichen Veranstaltungen und als Heimat ortsansässiger Vereine begegnen sich hier die Menschen, kommen miteinander ins Gespräch, erleben Gemeinschaft. Kurz: Diekmanns Mühle ist ein Ort des sozialen und kulturellen Miteinanders. Ich freue mich sehr, dass die Gemeinde diesen Ort stetig weiterentwickelt und wir mit unserer Förderung des Neubaus der Mühlenscheune einen wichtigen Beitrag für die Dorfgemeinschaft sowie den Klimaschutz und die biologische Vielfalt leisten können.“

Bei der Außengestaltung setzt die Gemeinde bewusst auf klima- und umweltschonende Maßnahmen: Die versiegelten Flächen werden über einen Regenwasserkanal in eine unterirdische Zisterne geleitet, die mit einem Überlauf an ein Regenrückhaltebecken angeschlossen ist. Außerdem entstehen großflächige Grün- und Blühflächen, Benjes-Hecken werden angelegt und Nistkästen aufgestellt, um die biologische Vielfalt zu fördern.

Die Umsetzung des Projekts ist für den Zeitraum von 2025 bis 2027 geplant.

Finanzierung
Zuwendungsfähige Kosten:1.285.577,88 Euro
Zuwendung: 500.000 Euro
Förderbereich Dorfentwicklung


Gruppenbild zur Förderbescheidübergabe   Bildrechte: ML
Dorftreff in Sögeln (Landkreis Osnabrück)
Gruppenbild zur Förderbescheidübergabe   Bildrechte: ML
frauenPunkte (Landkreis Emsland)
Gruppenbild zur Förderbescheidübergabe   Bildrechte: ML
Jugend- und Kultuzentrum ("JUKZ") (Landkreis Leer)
GRuppenbild zur Förderbescheindübergabe   Bildrechte: ML
Dieckmann´s Mühle (Landkreis Oldenburg)

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.09.2025

Ansprechpartner/in:
Kommunikation, Presse

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2136
Fax: 0511/120-2382

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