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erstellt am:
08.07.2025
Hannover Das Land Niedersachsen hat erneut eine ASP-Vorsorgegesellschaft mit vorbereitenden Maßnahmen beauftragt, so dass im Falle eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Niedersachsen die Eindämmung und Bekämpfung der Seuche effektiv und schnell erfolgen kann. Für die nächsten vier Jahre wurde die AN-Vorsorge GmbH mit Sitz in Großenkneten beauftragt, so dass ein lückenloser Übergang nach Auslaufen des bisherigen Vertrages gewährleistet ist. Die Leistung wurde zuvor in einem aufwändigen Vergabeverfahren ausgeschrieben.
Zu den Aufgaben des Unternehmens gehören im Falle eines Ausbruchs in Niedersachsen unter anderen die Errichtung von wildschweinsicheren Zäunen, um eine Ausbreitung des Seuchengeschehens zu vermeiden, und das Auffinden von verendeten Wildschweinen durch den Einsatz von Suchtrupps mit speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden sowie mit Drohnen. Auch für das Bergen der verendeten Tiere mit speziellen Fahrzeugen einschließlich der Sicherstellung einer fachgerechten Entsorgung ist die Vorsorgegesellschaft zuständig. Die zuständigen Veterinärbehörden in den Landkreisen, kreisfreien Städten und der Region Hannover können im Falle eines ASP-Ausbruchs in Niedersachsen auf die Vorsorgegesellschaft zugreifen. Sie würde sofort im Einsatz sein, wenn zum Beispiel bei aufgefundenen toten Wildschweinen das ASP-Virus festgestellt wird. In ASP-freien Zeiten führt die ASP-Vorsorgegesellschaft zudem noch Schulungen und Übungen durch.
Hintergrund:
ASP ist eine für Menschen ungefährliche, für Schweine jedoch in der Regel tödlich verlaufende hochinfektiöse Seuche, gegen die es noch keine Impfung gibt. In jüngster Zeit ist die ASP durch neue Fälle in einem Wildschweinbestand im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) noch näher an Niedersachsen herangerückt und nur rund hundert Kilometer entfernt. Eine Verschleppung des ASP-Virus in Schweine haltende Betriebe kann auch durch Wildschweine erfolgen. Aus dem Grund ist es besonders wichtig, dass die Tierhalter – auch in ASP-freien Zonen – Biosicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung des ASP-Virus ergreifen. Ein besonders hohes Risiko geht zugleich von Menschen aus, zum Beispiel durch kontaminierte und achtlos weggeworfene Essensreste. So können insbesondere frische Schweinefleischprodukte (zum Beispiel Rohwurst), die aus infizierten Zonen im Ausland stammen und mit nach Deutschland genommen wurden, Träger des ASP-Virus sein, wodurch sich wiederum Wildschweine infizieren und das Virus so weiter verbreiten könnten.