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Waldeigentum im Spannungsfeld von privaten und allgemeinen Interessen

Forstminister Gert Lindemann steht für die Stärkung des Waldeigentums in Niedersachsen


Hannover. Den Tag des Waldeigentums am Mittwoch dieser Woche nimmt Forstminister Gert Lindemann zum Anlass, auf die Bedeutung des Waldes in Niedersachsen für seine Eigentümer hinzuweisen. „Landläufig meint eine Mehrheit in der Bevölkerung der Wald gehöre dem Staat oder dem Förster. Das ist aber ganz und gar nicht so“, betont Minister Lindemann.

In Niedersachsen gibt es 1,2 Millionen Hektar Wald. Davon gehören 59 % privaten Waldeigentümern, 7 % den Städten und Gemeinden und 34 % sind Bundes- und Landeswald. Der Privatwald ist also die größte Waldeigentumsart.

„Im Lande gibt es rund 70.000 Waldeigentümer neben den Niedersächsischen Landesforsten und den kommunalen Forstbetrieben. Alle nehmen gegenüber der Gesellschaft eine hohe Verantwortung durch die Bereitstellung und die damit verbundene Pflege ihrer Wälder wahr“, hebt der Forstminister hervor. Das leisten die Waldeigentümer auf der Grundlage des Niedersächsischen Waldgesetzes und im Rahmen der Sozialpflichtigkeit des Eigentums.

Die Begründung des Waldeigentums geht weit in die Geschichte zurück. Der heutige öffentliche Wald war ursprünglich herrschaftlicher Wald und der Privatwald war ganz eng verbunden mit dem landwirtschaftlichen Besitz. Im Falle der Forstgenossenschaften geht er teilweise zurück auf die mittelalterliche Allmende, also dem gemeinschaftlichen Eigentum bestimmter Dorfbewohner. Die heutige Waldverteilung nach Eigentumsarten ist also im Wesentlichen in längst vergangenen Zeiten entstanden.

„Die Waldeigentümer tragen dazu bei, dass wir eine artenreiche Tier- und Pflanzen- welt haben, dass wir klares und gesundes Wasser trinken, dass wir den nachhaltigen Rohstoff Holz ernten und nutzen und dass die Bevölkerung den Wald als Erholungsraum in Anspruch nehmen kann“, sagt Minister Lindemann und weist gleichzeitig auf die Multifunktionalität aller Waldfunktionen hin, die die Waldeigentümer im Wesentlichen der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung stellen.

Forstminister Gert Lindemann formuliert daher als Ziele niedersächsischer Forstpolitik die Stärkung des Waldeigentums in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht, die Überwindung struktureller Nachteile im Privatwald durch den Ausbau von Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen, die Sicherung der forstlichen Förderung im Privatwald und den Erhalt einer multifunktionalen Forstwirtschaft im Sinne der waldgesetzlich beschriebenen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion.

Minister Lindemann beurteilt die heutigen Veränderungen hinsichtlich der Inanspruchnahme des Waldes und den Forderungen durch die Allgemeinheit an die Waldeigentümer kritisch: „Die Sozialbindung des Waldeigentums hat aufgrund seiner Wohlfahrtswirkungen in unserem Land eine lange Tradition. Dadurch ergeben sich für alle Waldeigentümer hinsichtlich der Bewirtschaftung hohe verbindliche Auflagen, um vor allem der Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes gerecht zu werden“.

Eine zunehmende ökologische Sensibilisierung der Bevölkerung führe vermehrt zu Forderungen, welche in einer weiteren Einschränkung des Eigentums gipfeln. Es müsse die Frage gestellt werden, wie weit die freie Verfügbarkeit über das Waldeigentum weiteren Einschränkungen unterworfen werden dürfe. In diesem Zusammenhang lehnt Minister Gert Lindemann zum Beispiel weitere Flächenstilllegungen von Buchenwäldern zum Nachteil der Waldeigentümer ab.

„Waldeigentum verpflichtet, aber nicht grenzenlos. Waldeigentum verbindet Verantwortung für Mensch, Natur und Ressourcen. Waldeigentum bedarf deshalb der Fürsorge durch die Politik. Waldeigentümer werden durch die Forstpolitik der niedersächsischen Landesregierung unterstützt“, bekräftigte Forstminister Gert Lindemann am Tag des Waldeigentums.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
21.10.2011

Ansprechpartner/in:
Natascha Manski

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressesprecherin
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2137
Fax: 0511/120-2382

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