Hinrich Wilhelm Kopf

Geboren am 6. Mai 1893 in Neuenkirchen, Kreis Land Hadeln.

Volksschule Neuenkirchen. Realschule in Otterndorf. Höhere Staatsschule in Cuxhaven. 1909 Reise in die USA. Rückkehr nach neun Monaten. Landwirtschaftslehrling. 1913 Abitur als "Fremder " am Andreanum in Hildesheim. 1914 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Marburg und Göttingen. Meldete sich 1914 als Kriegsfreiwilliger, wegen Krankheit als dienstunfähig entlassen. Erste juristische Staatsprüfung im April 1917. Mit 24 Jahren Referendar beim Amtsgericht in Otterndorf. 1917 nach Besserung des körperlichen Zustandes erneut freiwillig zum Wehrdienst und zur Marine eingezogen. Vizefeuerwerker der Reserve und Offiziersanwärter. November 1918 Mitarbeit im Soldatenrat in Cuxhaven, Leiter der juristischen Kommission. Anschließend Referendar beim Landgericht Göttingen. Eintritt in das Freiwillige Landesjägerkorps unter Generalmajor Maercker. 1919 Einrichtung und Leitung eines Presseamtes bei der Stadtverwaltung in Bielefeld. Mitglied der SPD seit 1919. Von 1919 bis 1920 persönlicher Referent des Reichsministers Dr. Eduard David. Anschließend im Preußischen und Thüringischen Ministeriums des Innern als Regierungsrat. In Thüringen Leiter der kasernierten Polizei. In der Inflationszeit ausgeschieden. 1923 Volontärstelle bei der Deutschen Merkurbank. Von 1923 bis 1928 zunächst als selbständiger Makler für Immobilien und Versicherungen und dann als Geschäftsführer und Direktor großer Versicherungsunternehmen in Berlin und Hamburg tätig. November 1928 Ernennung zum Landrat des Kreises Hadeln. Oktober 1932 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand. November 1932 Versetzung an die Regierung in Oppeln. Leitung der Feststellungsbehörde beim Regierungspräsidenten und der Schulabteilung der Provinz. 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst. 1933 Mitgründer einer Firma für Immobilienfinanzierungen und Vermögensverwaltung in Berlin. Oktober 1939 Einsetzung als Generaltreuhänder, Flüchtlingsbetreuer und Verwalter des städtischen Grundbesitzes in Königshütte/Oberschlesien. Von 1940 bis 1943 Angestellter der Haupttreuhandstelle Ost (HTO). Von 1943 bis 1945 Bewirtschaftung des Rittergutes Sadow/Oberschlesien. Vom 1. Mai 1945 bis 17. September 1945 Regierungspräsident von Hannover. Vom 18. September 1945 bis 23. August 1946 Oberpräsident von Hannover. Von der britischen Militärregierung am 23. August 1946 zum Ministerpräsidenten des Landes Hannover ernannt. Am 23. November 1946 von der britischen Militärregierung zum Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen ernannt. Niedersächsischer Ministerpräsident in der ersten Amtszeit vom 9. Dezember 1946 bis zum 26. Mai 1955. Niedersächsischer Minister des Innern vom 11. Juni 1947 bis 9. Juni 1948 und vom 19. November 1957 bis 12. Mai 1959.

Niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in den Jahren 1950 bis 1951 und zugleich Ministerpräsident.

Zugleich Stellvertreter des Ministerpräsidenten vom 19. November 1957 bis 12. Mai 1959. Ab 12. Mai 1959 zweite Amtszeit als Niedersächsischer Ministerpräsident bis zum Tode am 21. Dezember 1961. Mitglied des Deutschen Rates der Europäischen Bewegung. Ehrensenator der Technischen Hochschule und der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. Inhaber des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und des Großkreuzes des Königlich Griechischen St.-Georgs-Ordens. Inhaber der Niedersächsischen Landesmedaille. Mitglied des Zonenbeirates für die britische Zone von 1946 bis 1947. Mitglied des ernannten Hannoverschen Landtages vom 23. August 1946 bis 29. Oktober 1946. Mitglied des ernannten Niedersächsischen Landtages vom 9. Dezember 1946 bis 28. März 1947. Mitglied des Niedersächsischen Landtages der 1. bis 4. Wahlperiode vom 20. April 1947 bis 21. Dezember 1961.

Verstorben am 21.12.1961 in Göttingen.