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Die Bundeswaldinventur 3 - Ergebnisse für Niedersachsen

Was will die Bundeswaldinventur?
Die Bundeswaldinventur (BWI) ist ein gemeinsames Großprojekt der Forstverwaltungen des Bundes und der Länder. Auf Bundesebene ist sie ein zentrales Instrument, mit dem eine wesentliche Datengrundlage für forstpolitisches Handeln bereitgestellt wird. Die BWI dient insbesondere zur Überprüfung, ob das Bundeswaldgesetz und zentrale Aspekte der forstlichen Nachhaltigkeit eingehalten werden und forstpolitische Maßnahmen (z. B. forstliche Förderung) die gewünschte Wirkung entfalten.
Den bisherigen Datenerhebungen auf Stichprobenbasis zur BWI 1987 in den westlichen Bundesländern und 2002 auf gesamtdeutschem Gebiet folgt nun die dritte Bundeswaldinventur (BWI 3) zum Stichtag 01.10. 2012. Für Niedersachsen ist es die zweite Wiederholungsinventur. Sie ermöglicht es, zuverlässige Aussagen zu Änderungen der Waldfläche oder Baumartenzusammensetzung sowie zu Zuwachs und Nutzung über einen Zeitraum von fast drei Jahrzehnten zu treffen. Mit der dritten Aufnahme können erneut auf belastbarer Grundlage die vielfältigen Aspekte einer nachhaltigen, multifunktionalen Forstwirtschaft beurteilt werden, wie sie sich von den Anfängen vor 300 Jahren bis heute in Deutschland entwickelt haben. Die BWI 3 wurde zudem um neue Indikatoren zur Beurteilung der biologischen Vielfalt im Wald (Biodiversität) erweitert.


Niedersachsenkarte mit Waldverteilung   Bildrechte: LGLN/ML
Die naturräumlichen Regionen Niedersachsens sind unterschiedlich stark bewaldet.
Forstwirtschaft ist mehr als Holz zu ernten
Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur machen deutlich: unter dem zentralen Leitbild der Nachhaltigkeit sichert die deutsche Forstwirtschaft elementare Lebensbedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger.
Sie verbindet die Leistungen für Natur, Mensch und Wirtschaft und führt einen fairen Ausgleich zwischen den wachsenden und zum Teil konkurrierenden Erwartungen an den Wald herbei. Die Forstwirtschaft übernimmt umfassend Verantwortung für den Wald und verfügt über ein hochkompetentes forstliches Forschungs- und Versuchswesen, erhebt auf wissenschaftlicher Basis den Bodenzustand im Wald, betreibt eine forstliche Standortskartierung und ein forstliches Umweltmonitoring im deutschen und europäischen Rahmen.
Karte der Waldregionen in Niedersachsen   Bildrechte: ML
Waldregionen in Niedersachsen
Niedersachsen - ein Land - drei Regionen - viele Waldgesichter
Die Bundeswaldinventur 3 hat für Niedersachsen eine Waldfläche von 1.204.591 ha und eine Bewaldung von 25 % der Landesfläche ermittelt. Die Waldregionen „Westniedersächsisches Tiefland“, „Ostniedersächsisches Tiefland„ und „Niedersächsisches Bergland“ unterscheiden sich deutlich. Der Waldanteil im Westniedersächsischen Tiefland liegt heute bei nur 15 %, während er im Ostniedersächsischen Tiefland auf 41 % deutlich angestiegen ist. Das Niedersächsische Bergland mit seinen Waldgebieten Harz, Solling und Weser-Bergland hat seinen Bewaldungsanteil von 33 % erhalten.

Karte der niedersächsischen Bodengroßlandschaften   Bildrechte: LBEG/MU
Niedersächsische Bodengroßlandschaften
Die Böden: im Norden arm, im Süden reich
In Abhängigkeit von den geologischen Ausgangssubstraten sind die Böden in Niedersachsen sehr vielgestaltig. Die besten Böden werden heute landwirtschaftlich genutzt. Im Tiefland dominieren Sandböden in einer von den Eiszeiten geprägten Landschaft. Im Bergland finden sich hingegen viele wertvolle alte Waldstandorte, auf denen die Waldbestände zwar zeitweise stark verlichtet oder kurzfristig geräumt waren, auf denen die Bewaldungskontinuität aber nicht verloren ging. Hier sind reichere Lehmböden häufig. In der Regel bestimmen das Ausgangsgestein und eine mehr oder weniger starke Überlagerung von Lösslehm die Qualität der Böden im Bergland.


Diagramm der Baumartenverteilung in Niedersachsen   Bildrechte: ML
Baumartenverteilung in Niedersachsen
Die Standorte prägen die Baumartenvielfalt
Die in Niedersachsen sehr stark variierenden naturräumlichen und standörtlichen Voraussetzungen, forstgeschichtlichen Entwicklungen und Eigentumsverhältnisse haben zu einer sehr unterschiedlichen Baumartenzusammensetzung in den Regionen geführt.
Die Wälder im Bergland werden von Buche und Fichte geprägt. Hier erreichen Bestände mit Edellaubbaumarten (z. B. Ahorn und Esche) auf reicheren Standorten einen überdurchschnittlich hohen Flächenanteil.
Die Charakterbaumart auf den ärmeren Böden der Tieflandregionen ist die Kiefer. Sie nimmt im Ostniedersächsischen Tiefland über die Hälfte der Waldfläche ein und im Westniedersächsischen Tiefland immerhin 30 %. Weitere 25 % entfallen hier auf Weichlaubhölzer. Am stärksten beteiligt ist die Birke. Mit nahezu 20 % ist die ökologisch wie ökonomisch gleichermaßen wertvolle Eiche im Westniedersächsischen Tiefland regional am häufigsten.
Titel der Broschüre "Ergebnisse der Bundeswaldinventur 3"   Bildrechte: ML

Titel der Broschüre "Ergebnisse der Bundeswaldinventur 3"

Bundeswaldinventur in Deutschland

Alle Ergebnisse und Berichte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

Mitarbeiterin bei der Datenerhebung mit Messinstrument im Wald   Bildrechte: NLF Archiv

Datenerhebung für die Bundeswaldinventur

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