Zustand des niedersächsischen Waldes unter der Lupe
Waldkalkung wirkt sich positiv auf die Böden aus
HANNOVER. Wie steht es um den Kronenzustand unserer Kiefern, Buchen und Eichen? Und wie sauer sind unsere Waldböden wirklich? Diese Fragen beantwortet ausführlich der diesjährige Waldzustandsbericht, den Forstministerin Astrid Grotelüschen am heutigen Donnerstag der Öffentlichkeit vorstellte.
„Vom Waldsterben redet heute niemand mehr, denn der Kronenzustand unserer Bäume hat sich stabilisiert“, gab Grotelüschen Entwarnung. Seit Jahren liegen die Verlichtungen der Baumkronen landesweit auf annähernd gleichem Niveau. Das können alle bestätigen, die mit offenen Augen durch den Wald gehen.“
Die Forstwissenschaftler beobachten jedoch sehr sorgfältig die Entwicklung der Temperaturen im Sommer- wie im Winterhalbjahr. Seit Ende der Achtzigerjahre registrieren sie eine deutliche Tendenz zur Erwärmung. „Wir müssen den Blick nach vorne richten und unsere Wälder fit machen für mögliche Klimaänderungen“, sagte Grotelüschen.
Neben dem klimagerechten Waldumbau ist die Kalkung der Waldböden gegen die Versauerung eine bewährte Maßnahme. Das Verblasen oder Verstreuen von mild wirkendem kohlen- oder kieselsaurem Kalk trägt zur Stabilisierung der komplexen chemischen Vorgänge im Boden bei und versorgt ihn mit lebenswichtigem Magnesium und Kalzium.
Über Planung und Durchführung der Waldkalkungen hat das Ministerium jüngst ein umfangreiches Merkblatt mit Empfehlungen herausgegeben.
Grundlage des jährlichen Waldzustandsberichtes sind die Bodenzustandserhebung und die Waldzustandserhebung. Beide liegen in Händen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) in Göttingen. Die NW-FVA forscht und berät praxisorientiert alle Waldbesitzer in Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und demnächst auch in Schleswig-Holstein.
Der 32seitige Waldzustandsbericht und das Kalkungsmerkblatt sind im Internetauftritt des Landwirtschaftsministeriums unter www.ml.niedersachsen.de im Themenbereich „Wald, Holz und Jagd“ kostenlos abrufbar.
Artikel-Informationen
erstellt am:
02.12.2010
Ansprechpartner/in:
Dr. Gert Hahne
Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressesprecher
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30169 Hannover
Tel: (0511)120-2138
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