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Digitalisierungsprojekte des ML

Hier finden Sie eine Übersicht über die einzelnen Digitalisierungsprojekte des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) im Rahmen des von der niedersächsischen Landesregierung initiierten Masterplans Digitalisierung:

Ein Traktor auf einem Acker   Bildrechte: pixabay

Experimentierfelder digitale Landwirtschaft

Die Experimentierfelder zur digitalen Landwirtschaft sollen die Praxistauglichkeit digitaler Lösungen verbessern und die Nutzenpotenziale der Digitalisierung erfahrbar machen. Dabei werden wissenschaftliche Erkenntnisse aus und in die Praxis überführt. Digitale Technologien werden unter realen Bedingungen erprobt. Dabei werden die wesentlichen Aufgaben digitaler Prozesse im landwirtschaftlichen Betrieb für die Pflanzenproduktion abgebildet und konkret getestet. Wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse aus den Experimentierfeldern werden in die Praxisbetriebe transportiert, um den Einsatz digitaler Technologien im Alltag landwirtschaftlicher Betrieb zu erleichtern.


Praxis-Labor Digitaler Ackerbau
Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Durch das Praxis-Labor Digitaler Ackerbau auf einem Praxisbetrieb in Niedersachsen (Domäne Schickelsheim) sollen Erkenntnisse und Grundlagen zu den Nutzungspotentialen der Digitalisierung für die landwirtschaftliche Praxis, die Beratung und Schulung sowie für behördliche Bewertungen gewonnen werden.

Am Standort der Versuchsstation in Schickelsheim (Kreis Helmstedt) werden hochmoderne Technologien unter betrieblichen Bedingungen eingesetzt und geprüft. Unter anderem werden am Markt erhältliche, neueste digitale Land- und Sensortechnik in ackerbaulichen Verfahren eingesetzt. Gleichzeitig werden Effekte auf die öffentlichen Schutzgüter wie Wasser, Boden, Luft und Biodiversität ermittelt.

In verschiedenen Arbeitspaketen werden wesentliche Herausforderungen der niedersächsischen Agrarwirtschaft in Form weiterer Praxislabore im Rahmen des Einzelprojektes „Praxis-Labor Digitaler Ackerbau“ aufgegriffen.

Die Erkenntnisse aus dem Praxis-Labor sollen den Betrieben nutzen, denn dank der gesammelten Erfahrungen des Feldversuchswesens können Landwirtinnen und Landwirte über Beratungs- und Bildungsangebote unterstützt und auch Behörden mit validen Daten versorgt werden. Außerdem sollen die Ergebnisse schnell für den betrieblichen Alltag nutzbar gemacht werden. Dazu gehört auch die Einrichtung eines mobilen Schulzentrums für digitalen Ackerbau für die Bereiche Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Die Versuchsergebnisse werden auch der Umsetzung der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie zugutekommen.


Rainshelter für Versuchswesen Bewässerungseffizienz
Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Bisher liegen keine validen Daten hinsichtlich grundlegender pflanzenbaulichen Informationen für die Entwicklung und Nutzung digitaler Beregnungssteuerungssysteme in Niedersachsen vor. Der Versuchsaufbau mit der Beschaffung eines Sensorgesteuerten, automatisierten Regenschutzes für Feldversuche zur Beregnungssteuerung unter Freilandbedingungen ermöglicht die Erfassung essentieller und neuwertiger Daten, die für die Entwicklung geeigneter Hilfestellungen und für die Einschätzung von Bewässerungsbedarfen in Abhängigkeit vom Ertragspotential erforderlich sind.


Digitalisierung der Forschungsinfrastruktur
Georg-August-Universität Göttingen - Zentrum für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung

Ziel des Projektes ist es, die Informations- und Datenfülle der Versuchswirtschaft in eine zentrale Datenplattform zu überführen, um die Daten für Forschung und Lehre besser nutzbar zu machen. Durch die Integration betrieblicher Datenströme wird die Lücke zwischen angewandter Forschung und Praxis geschlossen. Für die Auswertung und Nutzung der Daten für digitale Anwendungen ist eine Datenplattform unerlässlich und stärkt die Forschung auf diesen Bereich. Neue Erkenntnisse können so auch für die landwirtschaftliche Praxis gewonnen werden.

Digitales Wassermanagement

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit einhergehenden Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Wassernutzung kann die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag zu einem effizienten und nachhaltigen Umgang mit Wasser beitragen. Für die Bewältigung der steigenden Erfordernisse der Wasserhaltung, der Sicherung von wertvollen Böden und der Erträge sowie für eine Einsparung von Ressourcen nimmt die Digitalisierung bei der Be- und Entwässerung eine wichtige Rolle ein.


Digitalisierung von Schöpfwerken – Wassermanagement zur Sicherung des landwirtschaftlichen Produktionspotential im Kehdinger Land
Unterhaltungsverband Kehdingen

Schöpfwerke werden in ganz Deutschland von Unterhaltungs- und Wasserverbänden betrieben. Insbesondere in den Deichregionen entlang der Küste und an großen Flüssen sind Pump- und Schöpfwerke zu finden. Die angesiedelten Unterhaltungsverbände entwässern das Hinterland in Zeiten von hohen Pegelständen und machen somit das Land für die Besiedlung und für die Landwirtschaft nutzbar. Mit der Digitalisierung der Schöpfwerke im Kehdinger Land wird das Gesamtziel verfolgt, eine intelligente und effiziente Steuerung und Regelung von Schöpfwerken für die Entwässerung des Hinterlandes mit Erhaltung der Produktionsgrundlage und die damit verbundene Reduzierung des benötigten Energiebedarfs zu erreichen.

Verschiedene frische Beeren angerichtet auf einem Teller   Bildrechte: pixabay

Digitaler Obstbau

Durch den zunehmenden Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und durch wachsende Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher erhöht sich die Arbeitsintensität in den Gartenbaubetrieben permanent. Gleichzeitig steigen jedoch die Lohnkosten und geeignete Fachkräfte sind nur in geringem Umfang verfügbar. In der Automatisierung und Digitalisierung liegen deshalb Chancen, den steigenden Arbeitsaufwand zu bewältigen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu erhalten.

Digitaler Stall der Zukunft

Mit dem Projekt „Digitaler Stall der Zukunft“ sollen unter realen Bedingungen digitale Lösungen für Problemstellungen im Herdenmanagement, in der tierindividuellen Aktivitätsmessung und der Früherkennung von Erkrankungen eruiert werden. Dadurch werden ein individualisiertes Tiergesundheitsmanagement und ein gesteigertes Tierwohl ermöglicht.


Open Data in der Landwirtschaft

Produktivität und Transparenz in der Landwirtschaft können durch die Nutzung und Weitergabe von Daten über die Agrarwertschöpfungskette („vom Saatgut bis auf den Teller“) deutlich gesteigert werden.

Für den Einsatz von Smart-Farming-Technologien sind Geobasisdaten eine Schlüsselressource. Daher spielen die Korrekturdaten des Satellitenpositionierungsdienstes der deutschen Landesvermessung (SAPOS) in der modernen Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Die Korrekturdaten ermöglichen Landwirtinnen und Landwirten in Deutschland eine genaue Positionsbestimmung in Echtzeit. Seit 1. Oktober 2019 fördert das Landwirtschaftsministerium die kostenlose Bereitstellung der SAPOS-Dienste in den nächsten Jahren, so dass die SAPOS-Dienste für alle Nutzer unentgeltlich zur Verfügung stehen. Die Erstinvestitionen wurden aus dem Sondervermögen Digitalisierung finanziert.


Digitale DEULA 2022

Im Rahmen dieses Kooperationsprojektes werden die Investitionen zur grundlegenden Ausstattung der DEULA-Standorte in Freren, Hildesheim, Nienburg und Westerstede mit Hard- und Software zur Vermittlung von digitalen Ausbildungsthemen im Rahmen der dualen Ausbildung in der Agrarwirtschaft -„Digitale Deula 2022“ - umgesetzt.


Digitalisierung der Verbraucherberatung

Das analoge Dienstleistungsangebot „Verbraucherberatung“ und „Verbraucherbildung“ der Verbraucherzentrale Niedersachsen wird digital transformiert. Neben dem digitalen Ausbau aller Beratungsstellen in Niedersachsen wird ein virtueller All-Round-Service rund um die Verbraucherberatung initiiert. Dadurch wird eine flächendeckende unabhängige Beratung erreicht.

Die Dienstleistungsangebote Verbraucherberatung, -information und -bildung werden erweitert und digital transformiert. Es wird ein ganzheitliches Multi-Channel-Konzept für den Ausbau der digitalen Infrastruktur entwickelt und umgesetzt, wobei auch Social-Media-Kanäle integriert werden.

Ziel ist ein flächendeckendes, niedersachsenweit einheitliches, gut sichtbares und für Verbraucherinnen und Verbraucher schnell und einfach erreichbares, anbieterunabhängiges Informations- und Beratungsangebot.

Illustration eines Codes   Bildrechte: pixabay

Erweiterung und Erneuerung von IT-Anwendungen

Bestehende IT-Anwendungen müssen erweitert und erneuert werden, um behördenseitig mit der fortschreitenden Digitalisierung Schritt zu halten und den Bürgerinnen und Bürgern auf diese Weise einen angemessenen Service bieten zu können. Dies umfasst die Erweiterung des bestehenden Gemeinsamen Verbraucherschutz-Informationssystems Niedersachsen (GeViN) um die Weiterentwicklung der unter diesem gemeinsamen Dach von Land und kommunalen Überwachungsbehörden genutzten Fachanwendungen. Hierbei nimmt die Ausrichtung auf eine länderübergreifende zentrale IT-Architektur für den gesundheitlichen Verbraucherschutz einen immer wichtigeren Stellenwert ein und wird bei den Entwicklungen berücksichtigt. Darüber hinaus wird in Niedersachsen – mit möglichem Modellcharakter für andere Länder – ein Krisenmanagementsystem eingeführt, mit dem die bei Krisen und Ereignissen im Lebensmittel- und Futtermittelbereich erforderlichen Informations- und Datenflüsse, die Koordinierung daraus abzuleitender Maßnahmen und die Dokumentation in einem Einsatztagebuch digital unterstützt werden. Auch die Anschaffung einer Software für das „Einheitliche Qualitätsmanagement in Niedersächsischen Organisationen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes“ (EQUINO) und die Einführung eines neuen bzw. Überarbeitung des bestehenden zentralen Labor-Informations-Managementsystems (LIMS) werden realisiert.

Unternehmensportal für den gesundheitlichen Verbraucherschutz

Für die Registrierung von Unternehmen, für Anträge auf weitere Zulassungen und Genehmigungen sowie für den Datenaustausch im Bereich des gesundheitsbezogenen Verbraucherschutzes wird – auch zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und zur Bereitstellung für das Single Digital Gateway (SDG) – ein Unternehmensportal eingerichtet werden. Darüber hinaus soll das Portal eine sichere Umgebung für den Austausch sensibler Daten wie Lieferlisten im Ereignis- oder Krisenfall zur Verfolgung des Warenflusses bieten und als zentrale Informationsquelle für Unternehmen in diesem Tätigkeitsbereich dienen.


PlanDigital - Die Digitalisierungsoffensive für raumbezogene Fachdaten in Niedersachsen

Raumbezogene Daten, besser bekannt als Geodaten, nehmen eine immer bedeutendere Rolle im digitalen Wandel ein. Je besser, aktueller und verfügbarer behördengenerierte Rauminformationen vorliegen, desto transparenter und schneller sind raumbezogene Planungen wie z.B. Standort- oder Trassensuchverfahren und davon abhängige Investitionsentscheidungen möglich.

Ziel des Vorhabens PlanDigital ist es, landesweit die Flächennutzungspläne (FNP) der Städte und Gemeinden sowie die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) der Regionalplanungsträger möglichst vollständig im Datenaustauschformat „XPlanGML" aufzubereiten und in einem Geodatenportal bereitzustellen. XPlanung ist ein Datenformat u.a. für FNP und RROP, das den verlustfreien Datenaustausch zwischen unterschiedlichen IT-Systemen ermöglicht.

Es geht u.a. um die Steigerung der Bearbeitungseffizienz in den Ämtern für regionale Landesentwicklung, die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen, den verbesserten Datenaustausch und das verbesserte Zusammenwirken verschiedener Verwaltungsebenen sowie weiterer Akteure.

PlanDigital wurde von der Koordinierungsstelle der Geodateninfrastruktur Niedersachsen (GDI-NI) als GDI-NI-Projekt klassifiziert, da es die Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie fördert.

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