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Ernährungsinformation / Hauswirtschaft

Ein ernährungsphysiologisch ausgewogenes Verpflegungsangebot in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und Jugendliche zu etablieren ist aktuell das vorrangige Ziel zur Ernährungsorientierung. Ein gesundheitsförderliches und alltagsrelevantes Ess- und Trinkverhalten will gelernt sein. Es wird daher auf die Orte ein Hauptaugenmerk gerichtet, wo alle niedersächsischen Kinder und Jugendliche am besten erreichbar sind: in Kindertagesstätten und Schulen.

Eine reine Wissensvermittlung hinsichtlich einer gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Ernährungsweise ist hierfür nicht ausreichend. Kinder und Jugendliche bilden ihre Essgewohnheiten in erster Linie durch das verfügbare Angebot und durch Nachahmung aus. Ein schlüssiges Gesamtkonzept aus Wissensvermittlung und dem Verpflegungsangebot vor Ort ist folglich anzustreben.

Verbraucherorientierte Vereine werden in dieser Hinsicht bei der Umsetzung ihrer gesundheitsfördernden Ziele vom Ministerium finanziell unterstützt. Dazu gehören die Verbraucherzentrale Niedersachsen e. V. (VZN), die Landessektion der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) und die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen in Projektträgerschaft der DGE.

Die Grundlage der Beratungs- und Informationsarbeit stellen die Qualitätsstandards der DGE dar, die u.a. für Kitas und Schulen einvernehmlich zwischen Bund, Ländern und Kommunen entwickelt und veröffentlicht wurden.

2011 wurde mit „Niedersachsen IN FORM" ein Internetportal freigeschaltet, das redaktionell und organisatorisch vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) betreut wird. Es bietet Informationen über Ernährung und Lebensmittel und greift zusätzlich das Thema Bewegung auf. Das Portal stellt die niedersächsischen Akteure im Bereich Ernährung und Bewegung mit ihren Angeboten landkreisbezogen vor und bietet mithin eine gute Orientierung.

Seit 2014 setzt das ML das EU-Schulobstprogramm um, an dem im Schuljahr 2014/2015 über 100.000 Schülerinnen und Schüler in rund 630 Einrichtungen teilnehmen.

Für das Schuljahr 2015/2016 wurden die Mittel aufgestockt (Landesanteil: ca. 1 Mio. EUR). Zusammen mit den bisher teilnehmenden und weitermachenden 581 Schulen (~92 %), kamen dank der Aufstockung neu 114 Schulen erstmals hinzu, so dass insgesamt fast 700 Einrichtungen mit nunmehr 110.000 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2015/2016 kontinuierlich mit Obst und Gemüse beliefert wurden.

In 2015 rückte das Thema Lebensmittelwertschätzung und -verluste aufgrund der verstärkten gesellschaftlichen Debatte in den Fokus des ML. Im September 2015 fand daher unter Beteiligung von Wissenschaft, Handel, Landwirtschaft sowie Nicht-Regierungsorganisationen die Fachtagung „Nein zur Lebensmittelverschwendung! Wertschätzen statt wegwerfen“ statt.

Am 28.01.2016 konstituierte sich unter Schirmherrschaft von Landwirtschaftsminister Christian Meyer der Runde Tisch „Lebensmittelwertschätzung“ mit Akteuren von Vertretern aller relevanten Wirtschafts- und Sozialpartner, u.a. neben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auch Vertreter der Kirchen, der Landwirtschaft, des Handels, der Gewerkschaften, der Wissenschaft sowie von Nicht-Regierungsorganisationen.

Der Runde Tisch hat zum Ziel, praktikable Handlungsoptionen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu erarbeiten. Es sollen Wege gefunden werden, um die Wertschätzung zu steigern und hierfür Vereinbarungen mit den Akteuren entwickelt werden.

Im Rahmen der derzeitigen besonderen Herausforderung, der sich die Bundesrepublik Deutschland und somit Niedersachsen stellen, startete in Zusammenarbeit mit der DGE zum 01.08.2016 das Projekt „Zu Gast in anderen Küchen“.

Dieses auf 20 Monate ausgerichtete Projekt dient maßgeblich den momentanen Bemühungen der Landesregierung die Lebenssituation und Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern in Niedersachsen zu verbessern. Projektziel ist, mit dazu beizutragen, die Integration der in Niedersachsen angekommenen Flüchtlinge durch die Beschäftigung mit der Esskultur der in der jeweiligen Gruppe angetroffenen ethnischen Gemeinschaften zu unterstützen.

Im Frühjahr 2016 wechselte die Verantwortlichkeit für den Themenbereich „Hauswirtschaft“ innerhalb des Ministeriums auf das für den Themenbereich „Ernährungsinformation“ zuständige Referat.

Infolge dessen wurde der Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Niedersachsen e.V. (LAG HW) das Pilotprojekt „Interkultureller Dialog zur Alltagsernährung im hauswirtschaftlichen Kontext“ vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für 2017 bewilligt.

Nach Landtagsbeschluss vom 15.12.2016 betraute das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die LAG HW zum Anfang 2017 mit der Durchführung für das Projekt „Integration von Geflüchteten im ländlichen Raum". Dieses Vorhaben erfolgt in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Hochschule Osnabrück. Hierbei geht es um die Vermittlung hauswirtschaftlicher Kompetenzen an Geflüchtete an drei ausgewählten Standorten in Niedersachsen.

Im September 2017 betraute das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Verein transfer - Verein für Medienarbeit zugunsten einer gesunden Umwelt e.V. mit der Durchführung des Pilotprojekts „Ernährungsrat Oldenburg“.

Ziel des Vorhabens ist es, mit dazu beizutragen, eine selbstbestimmte lokale Ernährungsstrategie für die Modellregion der Stadt Oldenburg für eine regionale, vielfältige, auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit fokussierte Ernährungspolitik umzusetzen. Diesem Beispiel einer Stadtstruktur der Biodiversität, die von urbanem Gärtnern und regional-solidarischen Landwirtschaften geprägt ist, um die Regionalisierung und Selbstversorgung voranzubringen, können in diesem Zuge andere Städte des Landes und Bundes folgen.

Mädchen mit Obst
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