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Beirat für Nachwachsende Rohstoffe übergibt Bioenergieerklärung an Minister Lindemann


Hannover. Der Beirat für nachwachsende Rohstoffe hat die Erklärung „Bioenergie – Herausforderung und gemeinsame Verantwortung“an Landwirtschaftsminister Gert Lindemann übergeben.

Der wissenschaftliche Beirat unter Vorsitz von Dr. Wolfgang Schultze hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über die energetische Nutzung von landwirtschaftlich produzierter Biomasse befasst. Der Beirat fordert in seiner Erklärung, dass die Bioenergie zwingend im Kontext mit den vier großen Weltproblemen Ernährung, Klimawandel, Ressourcenschonung und Energieversorgung gesehen werden muss.

„Es gibt eine unausweichliche Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelerzeugung und Bioenergie, solange Klimaschutz und Ressourcenschonung auf die Produktion landwirtschaftlicher Energiepflanzen angewiesen sind“, erklärte der Beiratsvorsitzende Dr. Schultze. Ausgehend von diesem zurzeit unauflöslichen Spannungsfeld fordert der Beirat, dass die landwirtschaftlichen Flächen aus ethischer und politischer Verantwortung in der folgenden Rangordnung bewirtschaftet werden sollten:

  1. Flächen für die Nahrungsmittelproduktion
  2. Flächen für den Anbau von Futterpflanzen zur Erzeugung tierischer Nahrungsmittel
  3. Flächen zur Sicherstellung globaler Regelungsfunktionen, insbesondere für Klima, Biodiversität sowie Wasser
  4. Flächen zur Erzeugung nachwachsender Rohstoffe zur stofflichen und energetischen Nutzung

Minister Lindemann dankte dem Beirat für seine wichtigen Impulse und unterstrich: „Die Priorisierung des Beirates für landwirtschaftliche Flächen ist richtig und wegweisend in der politischen Diskussionen. Die Bioenergie ist heute neben der Windenergie der zentrale Baustein mit 70 % an allen erneuerbaren Energien in Deutschland. Angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums sehe ich den Anbau von Energiepflanzen in Zukunft wieder abnehmend.“

Der Klimawandel und die Energiewende haben in Deutschland eine entscheidende energie- aber auch gesellschaftspolitische Weichenstellung herbeigeführt. Dennoch sind der Vorrang der Ernährung und der Schutz weiterer Funktionen in der Landschaft für den Menschen zu gewährleisten. Unter diesen Prämissen sieht der Beirat keinen Grund für einen aktuell häufig geforderten Verzicht auf die energetische Nutzung von Energiepflanzen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.10.2012
zuletzt aktualisiert am:
15.09.2016

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