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Agrarministerin Barbara Otte-Kinast: „Mit vereinten Kräften die Nährstoffüberschüsse konsequent reduzieren“

Nährstoffbericht 2017: Ministerin stellt Instrumente zur Absenkung von Phosphat- und Stickstoffwerten vor



HANNOVER. Niedersachsen nimmt die Herausforderung aus dem aktuellen Nährstoffbericht an. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast kündigte zwei Neuerungen an: Zum einen werden sogenannte Risikogebiete flächenscharf identifiziert. Zum anderen soll die Düngebehörde künftig besseren Zugang zu bereits vorhandenen Düngedaten erhalten.

Sieben Landkreise überschreiten nach der Wirtschaftsdüngerbilanz im aktuellen Nährstoffbericht Niedersachsens die Obergrenze für Stickstoff und in Zukunft auch für Phosphat. „Hier gibt es nichts zu beschönigen. Für uns ist das ein klarer Handlungsauftrag“, sagte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast heute (Mittwoch) während einer Pressekonferenz. „Die neuen Bewertungen im Nährstoffbericht aufgrund der novellierten Düngeverordnung führen uns vor Augen, dass viel zu viel Stickstoff und Phosphat im Nährstoffkreislauf vorhanden sind. Das gilt es mit vereinten Kräften zu ändern“, forderte die Ministerin.

Sie kündigte an, dass Niedersachsen sogenannte „Risikogebiete“ ausweisen wird. In diesen Gebieten sind die Grundwasserkörper und oberirdischen Gewässer besonders mit Phosphat und Nitrat belastet. Grundlage hierfür ist der Paragraf 13 der Düngeverordnung, der den Bundesländern die Ermächtigung gibt, in diesen Gebieten ergänzende Maßnahmen umzusetzen.

Zusätzlich sollen in ganz Niedersachsen bereits vorhandene Daten der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Düngebehörde zusammenfließen. Dadurch können etwaige düngerechtliche Abweichungen frühzeitiger und gezielter als bisher festgestellt werden.

„Erfreulich ist die hohe Bereitschaft vieler Akteure, die Situation zu verändern. Die runden Tische zum Nährstoffmanagement, die es in 14 Landkreisen gibt, zähle ich ebenso dazu wie den Masterplan, der jetzt im Oldenburger Münsterland vorgestellt wurde“, so die Ministerin. Bei zahlreichen Gesprächen mit Vertretern aus der Agrarbranche habe sie sich ein umfassendes Bild der Lage verschafft. Gemeinsam mit dem Umweltministerium und vielen Vertretern der Land- und Wasserwirtschaft wird bereits seit Jahren ein Arbeitskreis „Nährstoffmanagement“ zum Thema unterhalten. Diese „Werkstatt Wirtschaftsdünger“ arbeitet zielgerichtet an einer ganzheitlichen Lösung.

Ministerin Barbara Otte-Kinast ist es wichtig, dass Niedersachsen bei der Reduzierung des Nährstoffeintrags eine Vorreiterrolle einnimmt und der Herausforderung mit konkreten Vorschlägen begegnet. Hierzu gehört auch die Entwicklung von Aufbereitungsanlagen für Wirtschaftsdünger.

Den aktuellen Nährstoffbericht finden Sie auf der hier hier auf der Webseite des Ministeriums

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Bei der Pressekonferenz zum Nährstoffbericht stellte das Agrarministerium Instrumente zur Absenkung von Phosphat- und Stickstoffwerten vor.
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Ministerin Barbara Otte-Kinast (Mitte) kündigte die Ausweisung sogenannter „Risikogebiete“ sowie besseren Zugang zu bereits vorhandenen Düngedaten für die Düngebehörde an.
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Heinz Hermann Wilkens (links) von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erläuterte die Ergebnisse der Wirtschaftsdüngerbilanz.
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„Hier gibt es nichts zu beschönigen. Für uns ist das ein klarer Handlungsauftrag", so Ministerin Barbara Otte-Kinast zum aktuellen Nährstoffbericht.
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