Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen klar Logo

Der Klimawandel - Folgen und Aufgaben für die niedersächsische Land- und Forstwirtschaft

Der Klimawandel wird umfangreiche Auswirkungen für die Land- und Forstwirtschaft haben


Der Klimawandel hat für Niedersachsen als ein bedeutendes Agrarland eine besondere Relevanz. Dies verstärkt sich durch die weltweit wachsende Nachfrage nach Agrarerzeugnissen. Verbunden damit gewinnen nachwachsende Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft an Bedeutung. Hinzu kommen steigende Ansprüche hinsichtlich des Klimaschutzes an die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte und ebenso an deren Verarbeitung, Handel und Konsum.

Was kann die Land- und Forstwirtschaft zur Treibhausgasreduzierung beitragen?

Die künftig zu erreichenden Klimaschutzziele machen es erforderlich, dass alle Minderungsmöglichkeiten geprüft werden, also auch in der Land- und Forstwirtschaft.

Eine zentrale Zielgröße von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft sollte die Minderung ertragsbezogener Emissionen sein, da eine Emissionsminderung durch die Verringerung der Produktion bei unveränderter Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen nur zu einer Verlagerung der Produktion und der Emissionen führt.

Zahlreiche Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgas-Emission in der Agrarwirtschaft haben positive Nebeneffekte z.B. auf Wasser-, Boden- und Naturschutz, verbessern die Ressourceneffizienz und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Produktion. Diese Maßnahmen helfen, die Kostenwirksamkeit für den Klimaschutz in der Landwirtschaft zu verbessern. Es gibt aber auch Klimaschutzmaßnahmen, die in der Landwirtschaft relativ hohe Vermeidungskosten je Tonne CO2-Äq verursachen.

Um einen Überblick über die Potentiale, Wirksamkeiten und Möglichkeiten der Treibhausgaseinsparung in der Agrarwirtschaft zu bekommen, hat das niedersächsische Landwirtschaftsministerium eine Studie an das Institut für Agrarrelevante Klimaforschung des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) in Braunschweig vergeben. Diese Studie wurde am 13. Juli 2012 von Herrn Prof. Dr. Flessa offiziell übergeben. Ziel dieser Studie ist die Schaffung einer soliden Grundlage für eine effiziente Klimaschutzpolitik. Diese Studie liegt damit so rechzeitig vor, dass sich die Ergebnisse auch für die zukünftige Förderperiode ab 2014 nutzen lassen. Die Studie und weitere Downloads finden Sie rechts in der Infostpalte.

In den Karten ist am Beispiel der potentiellen Beregnungsbedürftigkeit der Einfluss des Klimawandels auf die niedersächsische Landwirtschaft dargestellt. Dabei werden die Erhebungen im Zeitraum von 1961-1990 den Prognosen für 2011-2040 gegenübergestellt.

Potentielle Beregnungsbedürftigkeit in Niedersachsen im Zeitraum 1961-1990   Bildrechte: Heidt & Müller (2012): GeoBerichte 20 (LBEG)
potentielle Beregnungsbedürftigkeit in Niedersachsen im Zeitraum 1961-1990
potentielle Beregnungsbedürftigkeit in Niedersachsen im Zeitraum 2011-2040  
potentielle Beregnungsbedürftigkeit in Niedersachsen im Zeitraum 2011-2040
Zunahme der potentiellen Beregnungsbedürftigkeit in Niedersachsen  
Zunahme der potentiellen Beregnungsbedürftigkeit in Niedersachsen (Vergleich der Zeiträume 1961-1990 und 2011-2040)

In diesem Zusammenhang sei auch auf die Wirtschaftswälder hingewiesen, die eine sehr wichtige Rolle zur Vermeidung von Klimagasen spielen, und dies sowohl als CO2-Senke als auch als CO2-neutraler Rohstofflieferant. Holz als Rohstoff substituiert andere Materialien mit höherem Energiebedarf und mindert dadurch den CO2-Ausstoß. Hinzu kommt die Einsparung fossiler Energieträger durch die energetische Nutzung von Holz (weitere Hinweise).

Mit welchen Klimaveränderungen hat die Land- und Forstwirtschaft, die Fischerei in Niedersachsen zu rechnen?

Klimaveränderungen sind heute schon spürbar. Dieser Wandel wird sich weiter fortsetzen. Klimaveränderungen lassen sich besser bewältigen, wenn genügend Vorbereitungszeit bleibt und die Veränderungsprozesse abschätzbar sind. Es ist Aufgabe der Politik, hier frühzeitig die richtigen Weichen zu stellen. Die Empfehlungen für eine niedersächsische Anpassungsstrategie der niedersächsischen Regierungskommission Klimaschutz geben u. a. umfangreiche Informationen über mögliche Klimaentwicklungen in Niedersachsen. Außerdem werden die Auswirkungen für die Land- und Forstwirtschaft, die Fischereiwirtschaft und die Raumordnung beschrieben und diverse Anpassungsmaßnahmen vorgeschlagen.

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln