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„Bei der Weiterentwicklung des Tierschutzes aktiv vorangehen“

Minister Lindemann stellt 38 Maßnahmen in zwölf Tiergruppen vor


HANNOVER. „Ich habe wiederholt betont, dass ich es als besondere Aufgabe Niedersachsens ansehe, bei der Weiterentwicklung des Tierschutzes aktiv voranzugehen“, so der für den Tierschutz zuständige Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Gert Lindemann heute bei der Vorstellung des Tierschutzplanes Niedersachsen in Hannover. Der Tierschutzplan sieht insgesamt 38 Maßnahmen in zwölf Tiergruppen vor. Die Umsetzung beginnt in diesem Jahr und soll 2018 abgeschlossen sein.

Minister Lindemann wies ausdrücklich darauf hin, dass der Lenkungsausschuss – in dem Vertreter der Landwirtschaft, der Ernährungswirtschaft, des Bioland-Verbandes, des Deutschen Tierschutzbundes, der Wissenschaft, der Behörden, der Verbraucherzentrale und der Kirche vertreten sind – eine komplexe Aufgabe zu bewältigen hat. Der gewählte Zeithorizont bis 2018 sei deshalb nicht unangemessen.

Im nächsten Schritt werden sich die sieben Facharbeitsgruppen konstituieren und eine Arbeitsplanung erstellen. Die Vorschläge sollen dann in Pilotprojekten in der Praxis erprobt werden. Die Erfahrungen werden anschließend ausgewertet und ihre Verwendung als Standard für alle als fachliche Praxis transferiert. „Wir werden nicht nur Papier erzeugen“, versprach Lindemann, „sondern eine Fortentwicklung des Tierschutzes in der Praxis bewirken.“

Ein konkretes Beispiel nannte er aus dem Bereich der Legehennenhaltung: Hier hat der erste von der Geflügelwirtschaft benannte Pilotbetrieb mit Bodenhaltung seine Mitarbeit erklärt. In dem Betrieb werden jetzt Jungtiere eingestallt, deren Schnäbel nicht gekürzt werden. Da hier eine besondere Problematik vorliegt – mit dem Verzicht des Schnäbelkürzens als Tierschutzziel muss gleichzeitig eine Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus einhergehen – begleiten der Tierschutzdienst, das LAVES, die Fachhochschule Osnabrück und ein Fachtierarzt für Geflügel dieses Projekt intensiv. Die gewonnenen Erfahrungen können auch auf andere Bereiche übertragen werden, so Lindemann: „Wir brauchen die ersten Erfahrungen aus dem Legehennenprojekt, um ein Ausstiegszenario auch für Puten zeitnah auf den Weg zu bringen“.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Niedersächsischen Tierschutzplanes ist die Etablierung der Tierschutzindikatoren. Diese Indikatoren sind messbar und führen deshalb zu einer objektiven Beurteilung der Einhaltung von Tierschutzzielen – nicht nur für die Tierhalter, sondern auch durch Berater und Überwachungsbehörden.

Minister Lindemann wies ausdrücklich darauf hin, dass ihm an einem Dialog mit allen Betroffenen gelegen ist. Er stellte jedoch auch klar, dass mögliche Verhinderungstaktiken nicht akzeptabel sind: „Ich werde den jetzt begonnenen Weg in jedem Fall mit einer deutlichen Verbesserung im Tierschutz beenden“, so Lindemann.

Der komplette Tierschutzplan Niedersachsen [PDF, 100KB]

Presseinformation Bildrechte: grafolux & eye-server

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.04.2011

Ansprechpartner/in:
Natascha Manski

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressesprecherin
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2137
Fax: 0511/120-2382

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