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Mehr als 80 Millionen Euro für nachhaltige ländliche Entwicklung

HANNOVER. Das Land Niedersachsen vermeldet einen neuen Rekord bei den Fördermitteln für den ländlichen Raum. Im Rahmen der „ZILE-Richtlinie“ werden nun Anträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als 80 Millionen Euro genehmigt, gab heute (Dienstag) Landwirtschaftsminister Christian Meyer bekannt. „Wir setzen damit wichtige Akzente für die nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität auf dem Land. Noch nie gab es so viel Geld für den ländlichen Raum wie unter Rot-Grün. Vom Dorfladen über den Radwegebau bis zum sozialen Kulturtreffpunkt fördern wir damit viele innovative Projekte in allen Regionen Niedersachsens.“

ZILE steht für „Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung“ mit einem Gesamtumfang von erstmalig fast 270 Millionen Euro an EU-Mitteln. Die jetzigen Bewilligungen sind die erste größere Tranche der neuen EU-Förderperiode im Rahmen des ELER-Programms. Bis Mitte Februar waren rund 880 Anträge in den Bereichen Dorfentwicklung, Wegebau, Basisdienstleistungen, Kulturerbe, Tourismus und Flurbereinigung bei den Ämtern für Regionale Landesentwicklung (ÄRL) eingegangen.

Dazu Minister Meyer: „Ich freue mich über die Vielzahl der Anträge und Bewilligungen. Zeigt es doch, dass viele Bürgerinnen und Bürger und zahlreiche Gemeinden die Chancen erkannt haben, die sich ihnen und ihren Dörfern mit der ZILE-Förderung bieten. Allein in dieser Antragsrunde werden wir damit ein Investitionsvolumen im dreistelligen Millionenbereich erreichen. Das fördert auch die Wirtschaft im ländlichen Raum nachhaltig.“

Minister Meyer hatte bei den Verhandlungen zur Verteilung der EU-Fördermittel 2013 einen großen Erfolg erzielt. Obwohl der EU-Fördertopf für den ländlichen Raum um 10 Prozent gesunken ist, stieg er in Niedersachsen durch einen neuen Verteilungsschlüssel auf 1,1 Milliarden Euro für die neue Förderperiode bis 2020. Mit staatlichen Ko-Finanzierungen werden somit durch alle ELER-Maßnahmen insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro öffentliche Mittel in den ländlichen Raum Niedersachsens investiert. Auch die Umschichtung von Mitteln aus der sogenannten ersten Säule der EU-Agrarpolitik, den Direktzahlungen, in die zweite Säule – für die Entwicklung des ländlichen Raums – mache sich nun bezahlt, so Meyer.

Die Schwerpunkte der ZILE-Förderung 2016 liegen in der Dorfentwicklung mit rund 39 Millionen Euro, gefolgt von den Basisdienstleistungen mit 8,75 Millionen Euro und dem Tourismus mit etwa 3,5 Millionen Euro, jeweils inklusive Ko-Finanzierung. Daneben spielen die Flurbereinigung mit etwa 21 Millionen Euro und der ländliche Wegebau mit rund 8,8 Millionen Euro Gesamtvolumen eine bedeutende Rolle. Insgesamt stehen für die Dorfentwicklung an EU-Mitteln in Niedersachsen für die ganze Förderperiode 116 Millionen Euro und für Basisdienstleistungen 25 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sind diese Bereiche im Vergleich zur vorherigen EU-Förderperiode deutlich aufgestockt worden.

Hintergrund:

ZILE steht für „Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung“ und ist ein zentraler Baustein von PFEIL (Programm zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum), dem gemeinsamen ELER-Programm (Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) der Länder Niedersachsen und Bremen für die EU-Förderperiode 2014 bis 2020 mit insgesamt 31 Fördermaßnahmen. Bewilligungsbehörden für die Anträge sind die Ämter für regionale Landesentwicklung Braunschweig, Leine-Weser, Lüneburg und Weser-Ems.

Mehr als 300 aktuelle Dorfentwicklungsverfahren, die Förderung von Basisdienstleistungen zur Grundversorgung der örtlichen Bevölkerung, ländlichem Tourismus und dem Erhalt des Kulturerbes tragen zur Attraktivität der ländlichen Räume bei, erhöhen die Lebensqualität, stärken die Wirtschaft und wirken den negativen Folgen des demografischen Wandels entgegen. Im Fokus steht dabei auch die Innenentwicklung der Orte, um identitätstiftende Kerne als Mittelpunkt dörflichen Lebens mit kurzen Wegen angesichts einer alternden Bevölkerung zu erhalten und zu gestalten.

Gefördert werden im Rahmen der Dorfentwicklung etwa der Ausbau von Dorfgemeinschafts-häusern oder die Umnutzung leerstehender Bausubstanz, aber auch die Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse. Beispiele für Basisdienstleistungen sind Mehrgenerationenzentren, Jugend- und Kulturzentren, Arztpraxen, Dorfläden, betreutes Wohnen oder Senioren-Wohngemeinschaften. Beim ländlichen Tourismus werden etwa Rad- und Wanderwege, Erlebnispfade oder Gästehäuser gefördert.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
03.05.2016

Ansprechpartner/in:
Manfred Böhling

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120 2137

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