Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen klar Logo

21,5 Millionen Euro aus EU-Fonds für Niedersachsens Küstenfischer

Agrarminister Meyer: Wichtiger Wirtschaftszweig – Fischereitag in Neuharlingersiel


HANNOVER/NEUHARLINGERSIEL. Die Fischer an Niedersachsens Nordseeküste profitieren in den kommenden Jahren von vielen neuen Förderprogrammen. In Kürze startet die Förderung aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF), die bis 2023 läuft. „Niedersachsen ist Fischereiland Nr. 1 in Deutschland, sowohl bei der Küstenfischerei als auch bei Aquakulturen“, sagte Landwirtschaftsminister Meyer heute (Freitag) beim Fischereitag des Verbandes der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei Weser-Ems in Neuharlingersiel. „Wir unterstützen diesen so wichtigen Wirtschaftszweig deshalb auf vielfältige Weise. Der Großteil des Geldes kommt dabei einer ökologisch nachhaltigen, ressourcenschonenden und wettbewerbsfähigen Fischerei zu Gute“, so der Minister.

Die Schwerpunkte der künftigen Förderung liegen sowohl bei der Seefischerei und der Infrastruktur der Fischereihäfen als auch bei Anlagen für die Verarbeitung und Vermarktung des Fisches. Dem Land stehen aus dem EMFF künftig 21,5 Millionen Euro zur Verfügung, bundesweit ist das der zweithöchste Anteil nach Mecklenburg-Vorpommern. „Damit haben wir einen wahrlich großen Fisch an Land gezogen“, so Meyer. Der neue Fonds ersetzt den Europäischen Fischereifonds (EFF), der 2015 ausgelaufen ist. In Neuharlingersiel entstand eine neue sogenannte Slipanlage für Schiffe im Fischereihafen, gefördert mit 700.000 Euro aus dem bisherigen Fischereitopf. Ebenso wurden die Bäderbrücke in Dorum mit 350.000 Euro, eine Krabbensiebhalle in Greetsiel mit 412.000 Euro und das Projekt „Fangplatz“ in Cuxhaven mit 364.000 Euro gefördert.

Noch im März werde als Teil des EMFF die neue Förderrichtlinie für das Fischwirtschaftsgebiet „Niedersächsische Nordseeküste“ in Kraft treten, so Minister Meyer. Von diesem Projektgebiet, das alle niedersächsischen Fischereihäfen an der Küste von Ditzum bis Cuxhaven umfasst, sollen sowohl die Kommunen und der Tourismus als auch die Fischereiwirtschaft profitieren. Erstmals betreut ein Regionalmanager den gemeinsamen „Bottom-up“-Prozess, in dem die regionalen Akteure nun Projekte mit Fischereibezug – etwa im Bildungsbereich oder als touristische Attraktion – beantragen können. Die Kofinanzierung zur EU-Förderung übernimmt zumeist das Land Niedersachsen.

In einem anderen Programm, das ebenfalls noch im März startet, geht es um die Förderung der Verarbeitung und Vermarktung von Fischereierzeugnissen und die Verbesserung der Infrastruktur von Fischereihäfen. Zwei weitere Richtlinien zur Förderung der Binnenfischerei und Aquakultur sowie der Seefischerei folgen im Sommer dieses Jahres. Erstmals wird etwa die Umstellung von konventioneller auf ökologische Aquakultur unterstützt, aber auch die Inanspruchnahme von Beratungsdiensten durch die Fischer. In den meisten Förderbereichen steigen dabei die Fördersätze an.

Minister Meyer ging auf dem Fischereitag auch auf die Probleme der Fischer ein. So drohe den Küstenfischern ein weiterer Verlust von Fanggebieten, sei es durch Offshore-Windparks, fischereibeschränkten Zonen in Natura-2000-Gebieten oder durch den Ausbau von Hafenanlagen wie beim Jade-Weser-Port. „Wir müssen die Fischerei gegen die zunehmende Flächenkonkurrenz schützen“, so Meyer. Zugleich betonte er: „Es ist allerdings ökologisch und ökonomisch nachhaltiger, einen Tiefwasserhafen an der Jade zu errichten als unsere Flüsse immer weiter zu vertiefen.“

Insgesamt haben sich die Einkommensverhältnisse und Arbeitsbedingungen insbesondere der Krabbenfischer gegenüber der vorherigen Fischergeneration deutlich verbessert. „Die stabile und gute Preissituation in der Krabbenfischerei resultiert dabei in großem Maße aus dem Zusammenschluss von 80 Prozent aller niedersächsischen Krabbenfischer in einer Erzeugergemeinschaft (EZG)“, so Meyer. Das Land Niedersachsen hat den Start dieser EZG mit fast 750.000 Euro unterstützt. Durch die neuen Förderprogramme sollen nun auch die Erzeugerorganisationen weiter gestärkt werden. Die erhöhten Fördersätze sollen ihnen ermöglichen, ihre Aktivitäten weiter auszuweiten und damit ihre Position am Markt zu festigen.

Presseinformation Bildrechte: grafolux & eye-server

Artikel-Informationen

erstellt am:
04.03.2016

Ansprechpartner/in:
Manfred Böhling

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120 2137

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln