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Agrarminister Meyer: Wir brauchen eine Tierhaltungswende

„Abschneiden von Schnäbeln und Ringelschwänzen beenden“


HANNOVER. Der diesjährige Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK), Niedersachsens Verbraucherschutzminister Christian Meyer, begrüßt die heute (Donnerstag) von der Verbraucherorganisation Foodwatch verkündete Forderung nach einer Tierhaltungswende und einer besseren Kennzeichnung von Lebensmitteln. „Genau diesen Weg hat die rot-grüne Landesregierung mit dem Start der sanften Agrarwende eingeschlagen“, sagte Meyer. „Die aktuellen Enthüllungen um Salmonellen-Fälle, die möglicherweise durch eine Eierfabrik in Bayern ausgelöst worden sind, werfen erneut ein Schlaglicht auf nicht mehr hinzunehmende Haltungsbedingungen“, so der VSMK-Vorsitzende.

Er unterstütze daher die Forderungen von Foodwatch „nach einer besseren Kennzeichnung von Lebensmitteln tierischer Herkunft sowie nach gesetzlichen Maßnahmen zur Beendigung von Tierqual“ und den Appell der Organisation, „eine grundlegende Tierhaltungswende zusammen mit Landwirten und Verbrauchern einzuleiten“. Der Minister: „Das Abschneiden von Schnäbeln und Ringelschwänzen muss beendet werden. Wir brauchen Tierhaltungssysteme, in denen Tiere unversehrt und unverstümmelt gehalten werden können.“

Niedersachsen hat bereits seit 2014 das Amputieren der Schnabelspitze von Enten verboten. Ende 2016 wird auch bei Legehennen in Niedersachsen das Schnabelkürzen nicht mehr erlaubt sein. Im aktuellen Fall um Salmonellen-Erkrankungen steht eine bayerische Eierfabrik in der Kritik, in der Legehennen in Kleingruppenkäfigen gehalten werden – mit einem Platz pro Huhn von kaum mehr als einem Din-A4-Blatt. Diese Haltungsform ist nach Auffassung Meyers nicht mehr tragbar. Niedersachsen habe daher zusammen mit Rheinland-Pfalz erneut einen Antrag auf den Weg gebracht, damit die Kleingruppenkäfighaltung in wenigen Jahren gestoppt werden könne.

Meyer sagte, die Forderung von Foodwatch, den grausamen Eingriff des Amputierens von Körperteilen endlich zu beenden und bessere Haltungssysteme und Kontrollen zu schaffen, entspreche „dem überwiegenden Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher“. Der Niedersächsische Verbraucherschutzminister forderte Bundesagrarminister Christian Schmidt auf, die Forderungen seines Agrarbeirats endlich aufzunehmen und sich für eine grundlegende Tierhaltungswende in Deutschland einzusetzen. „Es wird daher höchste Zeit, im Tierschutzgesetz ein verbindliches Enddatum für das Abschneiden von Schnäbeln bei Legehennen, Ringelschwänzen bei Schweinen und das Töten von Millionen männlichen Eintagsküken festzulegen.“ Foodwatch liege richtig: „Mit freiwilliger Unverbindlichkeit á la Schmidt wird mehr Tierschutz im Stall nicht zu erreichen sein“, sagte Meyer. „Wir brauchen für die erforderliche Tierhaltungswende einen Mix aus aktiver Förderung, Beratung, Kennzeichnung, aber auch klare ordnungsrechtlichen Regeln.“ Niedersachsen werde erstmalig mit rund 28 Millionen Euro mehr Tierschutz im Stall fördern. „Der Bund sollte jetzt ebenfalls Tierschutzleistungen von Landwirten finanziell honorieren“, sagte Niedersachsens Verbraucherschutzminister. Als weiteren Schritt solle Bundesagrarminister Schmidt den niedersächsischen Tierschutzplan übernehmen. „Dann wären wir zum Wohl der Tiere in Deutschland schon wesentlich weiter“, so der Niedersächsische Verbraucherschutzminister.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
21.05.2015

Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82

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