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Niedersachsen fördert Zusammenschlüsse von Milcherzeugern nach dem Aus der EU-Milchquote


NordMeG erhält Sonderförderung – Ziele: Bessere Beratung der Milchbauern und bessere Preise

HANNOVER. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat der Norddeutschen Milcherzeugergemeinschaft (NordMeG) jetzt einen Bewilligungsbescheid über eine Förderung bis Ende 2016 in Höhe von rund 50.000 Euro übergeben. Hintergrund ist auch das Aus der Milchquotenregelung in der EU seit Ende März. „Gerade nach dem Ende der Milchquote ist die Beratung und Begleitung von Landwirten auf dem deutlich veränderten Milchmarkt hilfreich“, so Agrarminister Meyer. „Unser Qualitätsprodukt Milch hat einen besseren Preis verdient und darf nicht verramscht werden.“

Über die aktuellen Preissenkungen und unbegründeten Dumpingangebote mancher Ketten mache er sich „große Sorgen“. Das gehe zu Lasten vieler bäuerlicher Milcherzeuger. „Wir brauchen endlich auf EU-Ebene ein wirksames Kriseninstrumentarium zur Stützung fairer Milchpreise“, forderte Meyer. Aber auch die Selbstorganisation von Landwirten begrüße er sehr. „Daher freue ich mich über Zusammenschlüsse von Landwirten, um gemeinsam Milch zu bündeln und zu vermarkten. Die NordMeG kann als Zusammenschluss von Erzeugerorganisationen gemeinsam mit den Molkereien stärker für bessere und stabile Milchpreise eintreten“, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister bei der Übergabe des Förderbescheides an den NordMeG-Vorsitzenden Alfred Ritters und die Geschäftsführerin Urte Rötz.

Meyer wies auf die geplanten Veranstaltungen und Beratungen für Landwirte hin, ihre Milch besser zu verkaufen. „Gerne unterstützen wir die NordMeG dabei, die Milcherzeuger in dieser Umbruchphase gezielt zu begleiten“, so der Landwirtschaftsminister. Der Bescheid umfasst Mittel in Höhe von 47.700 Euro. Die NordMeG bedankte sich ausdrücklich für diese Unterstützung. „Denn die Milchbündelung ist nach dem Auslaufen der Milchquote wichtiger denn je“, so Vorsitzender Ritters. Den finanziellen Impuls will die NordMeG bestmöglich nutzen. Die Gemeinschaft verhandelt bereits seit 2014 mit den ersten Molkereien. Nun könne ein konkretes Projekt über Milchvermarktung und Milchbündelung umgesetzt werden. „Unser Wunsch ist es, alle Milcherzeuger in Niedersachsen über unsere Arbeit zu informieren. Dafür fehlten uns bislang die finanziellen Mittel. Je höher der Grad der Milchbündelung, desto größer der Erfolg“, ist sich Geschäftsführerin Rötz sicher.

Die Norddeutsche Milcherzeugergemeinschaft bündelt nach eigenen Angaben zurzeit rund 350 Millionen Kilogramm Milch und vertritt acht Erzeugergemeinschaften, davon fünf in Niedersachsen: die Milcherzeugergemeinschaften Lüneburg, Osnabrück, Elbetal, Wümme-Milch sowie die Erzeugergemeinschaft Hunte-Weser mit rund 160 Milcherzeugern. Weitere Mitglieder der Vereinigung sind die Milcherzeugergemeinschaften Nordpool, Südmecklenburg und Hagenow, jeweils mit Sitz in Mecklenburg-Vorpommern. Die NordMeG ist 2013 gegründet worden und hat ihren Sitz in Lüneburg. Als anerkannte Vereinigung von Erzeugerorganisationen berät sie ihre Mitglieder und führt stellvertretend für diese auch Preisverhandlungen mit den Molkereien. Da jeder einzelne Milcherzeuger mit der Molkerei Abnahmeverträge abschließt, werden die Betriebe auch hinsichtlich einer neuen Vertragsgestaltung beraten.

Die Sonderförderung dient nun einerseits dazu, den durch Wegfall der Michquotenregelung entstandenen besonderen Beratungsbedarf zu decken. Andererseits sollen damit Informationsveranstaltungen zu den neuen Bedingungen auf dem Milchmarkt und eine erweiterte Öffentlichkeitsarbeit über die Tätigkeit der NordMeG ermöglicht werden. Die Veranstaltungen sind jeweils auch für interessierte Nicht-Mitglieder zugänglich.

„Es ist jetzt wichtig, zusätzliche Mitglieder zu werben, um schlagkräftiger zu werden“, so Vorsitzender Ritters. Agrarminister Christian Meyer dankte besonders der rot-grünen Mehrheit im niedersächsischen Landtag, die die Sonderförderung für Erzeugergemeinschaften durch einen Änderungsantrag zum Haushalt 2015 ermöglicht hat. „Diese Landesregierung lässt Niedersachsens Milchbauern angesichts sinkender Milchpreise nicht im Stich und setzt sich auf allen Ebenen für faire Rahmenbedingungen ein“, so der Landwirtschaftsminister.

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
15.05.2015

Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82

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