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Gentechnikfreiheit erhöht Akzeptanz heimischer Lebensmittel

Minister Meyer: Gentechnikfreies Futter bei Wiesenhof gutes Signal an die Verbraucher

Entscheidung begrüßt – „Bund muss endlich genmanipulierte Lebensmittel kennzeichnen“

HANNOVER. Niedersachsens Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Christian Meyer begrüßt ausdrücklich die Entscheidung von Deutschlands größtem Geflügelanbieter Wiesenhof, für Geflügel wieder gentechnikfreies Futter zu verwenden. „Dieser Schritt ist ganz im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher, die gentechnikfreie Lebensmittel bevorzugen“, so der Minister. Meyer hatte sich in persönlichen Gesprächen mit der PHW-Gruppe, dem „Verband Lebensmittel ohne Gentechnik“ (VLOG) und dem Handel persönlich dafür eingesetzt, dass die Entscheidung großer Teile der niedersächsischen Geflügelwirtschaft, aus der gentechnikfreien Fütterung auszusteigen, nun auch vom Marktführer Wiesenhof zurückgenommen wird. Das Unternehmen erklärte jetzt, für seine Hähnchen wieder auf gentechnikfreies Futter zurückzugreifen. Entsprechende Mengen aus von gentechnikfrei erzeugtem Soja aus Südamerika wurden bereits optioniert.

Vor kaum zehn Monaten hatte die Branche beschlossen, wieder Gensoja zu verwenden. Die PHW-Gruppe ist der erste Produzent, der aus diesem Beschluss wieder aussteigt. „Diese Unternehmensentscheidung des größten niedersächsischen Geflügelfleischerzeugers ist ein sehr gutes Signal für die gentechnikfreie niedersächsische Landwirtschaft. Und sie ist ein gutes Zeichen an die Verbraucherinnen und Verbraucher, dass ihre Wünsche für die Geflügelerzeuger eine große Rolle spielen“ sagt Meyer. „Ich bin sehr erfreut über diese Entscheidung und danke für die konstruktiven Gespräche dazu im Ministerium.

Meyer hofft, dass weitere Unternehmen der Entscheidung von Wiesenhof folgen werden und wieder auf eine gentechnikfreie Fleischproduktion umsteigen oder wie insbesondere der Biobereich auch weiterhin gentechnikfreies Futter verwenden. Zusammen mit seinem Kollegen Johannes Remmel aus NRW hatte er im vergangenen Jahr an die deutsche Geflügelwirtschaft appelliert, den Verbraucherinnen und Verbrauchern wieder Fleisch von Tieren anzubieten, die gentechnikfreies Futter erhalten haben.

Verbraucherschutzminister Meyer mahnt Bundesregierung und Europäische Union, dem Schritt Niedersachsens zu folgen: „Handel und Wirtschaft gehen in Niedersachsen für eine freiwillige „Ohne Gentechnik“-Herstellung voran. Nun ist auch die Bundesregierung in der Pflicht, ihre im Koalitionsvertrag angekündigte Kennzeichnung von Lebensmitteln wie Milch, Eier und Fleisch, die mit genmanipuliertem Futter hergestellt wurden, endlich in die Tat umzusetzen.“ Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssten erkennen können, „was die Tiere gefressen haben. Nur so ist eine echte Wahlfreiheit möglich und nur so wird die heimische Wirtschaft gestärkt.“

Im Zusammenhang mit den umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP und CETA kritisiert Meyer jüngste Äußerungen von Bundesagrarminister Christian Schmidt. Dieser hatte verlauten lassen, eine Kennzeichnung genmanipulierter Produkte aus den USA per Strichcode reiche aus. Meyer bekräftigt dagegen: „Wir wollen keine Gentechnik, Chlorhühner oder Hormonfleisch aus den USA und Kanada durch die Hintertür. Mit der niedersächsischen Geflügelwirtschaft bin ich mir sehr einig, dass unsere hohen Tierschutz-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards in Europa nicht zugunsten eines Freihandelsabkommens aufgegeben werden dürfen.“ Niedersachsen habe mit seiner leistungsfähigen Agrarwirtschaft das Potenzial, „der Vorreiter in der gentechnikfreien Fleischproduktion zu sein. Eine Erzeugung, die einem höheren Tierschutzniveau verpflichtet ist, kann zu einer zusätzlichen Akzeptanz heimischer Lebensmittel beitragen.“

Gentechnikfreiheit bedeutet in den Augen des Niedersächsischen Landwirtschaftsministers „einen Marktvorteil für unsere Landwirte“. Lediglich regionale Anbauverbote von genveränderten Pflanzen reichten nicht aus. Nur bundes- und am besten europaweite Gentechnikfreiheit schaffen aus Meyers Sicht „die nötige Planungssicherheit und Akzeptanz für unsere heimische Lebensmittelwirtschaft, die damit den Verbraucherwünschen gerecht wird“. Der Verbraucherschutzminister dankt besonders auch den Handelsunternehmen, die durch Gentechnikfreiheit bei Eigenmarken wichtige Signale an die Lebensmittelerzeuger gesendet hätten, für die Mitwirkung an der positiven Entscheidung des Unternehmens Wiesenhof. „Gentechnikfreie Fütterung nach den geltenden Regeln ist in Niedersachsen weiter machbar und erwünscht.“

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.01.2015

Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82

www.ml.niedersachsen.de

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