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Agrarminister Meyer: Obst- und Gemüseprojekt wird für Schulen ein Renner

Bewerbungsphase noch bis zum 25. Juli – „Bildung und Ballaststoffe“


Hannover. Mit Genuss zu mehr Wertschätzung für Lebensmittel: Niedersachsen, das als achtes Bundesland am Schulobst- und Schulgemüseprogramm der Europäischen Union teilnimmt, hat die heiße Bewerbungsphase für Schulen gestartet, die bei dieser Aktion mitmachen wollen. Noch bis zum 25 Juli bleibt Zeit, um für eine Teilnahme den Hut in den Ring zu werfen. Los geht es mit dem Programm dann zu Beginn des kommenden Schuljahres. Auch für ökologische und konventionelle Obst- und Gemüselieferanten bietet das EU-Programm einen Anreiz.

„Das Schulobst- und Schulgemüseprogramm wird ein Renner“, ist Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer überzeugt. „Die dezentralen Veranstaltungen zur Information für die Schulen sind auf großen Zuspruch und hohes Interesse gestoßen. Bildung und Ballaststoffe lautet die Devise.“ Das Programm sei „eine vorzügliche Idee“, um Kinder nicht nur von klein auf mit einer Extraportion Vitamine und Ballaststoffe zu versorgen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Ernährungsbildung zu leisten. „Man kann gar nicht früh genug damit anfangen, so viel wie möglich über eine ausgewogene Ernährung zu lernen. So steigt auch die Achtung vor Lebensmitteln“, sagte Meyer. Er sehe darin außerdem eine „Gelegenheit, mehr gegen Übergewicht schon bei jungen Menschen zu tun“.

Der EU ist das Projekt so wichtig, dass sie die Mittel für das Schulobst- und Schulgemüseprogramm von bisher jährlich 90 auf 150 Millionen Euro aufgestockt hat. Brüssel hatte zudem die Ko-Finanzierung Anfang des Jahres für das Schuljahr 2014/15 von 50 auf 75 Prozent erhöht, sodass eine Beteiligung für die Mitgliedsländer noch attraktiver geworden ist. Insgesamt stehen Deutschland nunmehr für das kommende Schuljahr 2014/15 voraussichtlich 19,7 Millionen Euro zur Verfügung – statt wie bisher 12,3 Millionen Euro. Für Niedersachen bedeutet dieser Schritt exzellente Aussichten: Pro Schuljahr könnten maximal bis zu vier Millionen Euro für die Abgabe von Obst und Gemüse an sechs- bis zehnjährige Kinder investiert werden.

Wird eine Schule durch eine unabhängige Jury für die Teilnahme am Obst- und Gemüseprojekt ausgewählt, erhalten die Mädchen und Jungen im Grundschulalter

dreimal pro Woche kostenlos eine Portion (100 g) frisches Obst und/oder Gemüse. Alle niedersächsischen Grundschulen, Förderschulen bis Klasse 6, Schulkindergärten und Landesbildungszentren bis Klasse 6 können sich noch bis zum 25. Juli 2014 für die Teilnahme am Programm bewerben. Die Bewerbungsunterlagen sind auf dem offiziellen Portal unter www.schulobst.niedersachsen.de abrufbar.

Die teilnehmenden niedersächsischen Schulen werden nach Abschluss des Auswahlverfahrens voraussichtlich ab Mitte August in diesem Portal bekanntgegeben. Um die positive Wirkung des Schulobst- und Schulgemüseprogramms zu unterstützen, verlangt die EU ein Angebot pädagogischer Begleitmaßnahmen. Diese zu organisieren und umzusetzen, liegt in der Verantwortung der teilnehmenden Schulen.

Die Lieferanten von Schulobst und -gemüse an Schulen in Niedersachsen müssen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als zuständige Bewilligungsstelle zugelassen werden, um für das EU-Projekt aktiv tätig zu werden. Dazu ist einmalig ein Antrag auf Zulassung zu stellen. Die entsprechenden Antragsvordrucke finden sich auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Seite ist für interessierte Lieferanten ebenfalls über das Schulobstportal direkt erreichbar.

Landwirtschaftsminister Meyer hatte eine Kehrtwende eingeleitet und überhaupt erst Niedersachsens Teilnahme am EU-Schulobstprogramm auf den Weg gebracht. Die schwarz-gelbe Vorgängerregierung hatte das Projekt noch abgelehnt und dies mit unvertretbarem bürokratischem Mehraufwand begründet. „Ganz so kompliziert kann es aber nicht sein; sonst würden sich nicht neben der EU auch sieben andere Bundesländer und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt für das Programm stark machen“, sagte Meyer. Für Niedersachsen als Obstland Nr. 1 mit dem höchsten Bio-Obst-Anteil aller Bundesländer sei die Initiative überfällig, sagte der Landwirtschaftsminister. Ziel sei vor allem die bessere und gesündere Ernährung der Kinder. „Denn die meisten Mädchen und Jungen essen deutlich weniger an Obst und Gemüse als empfohlen, obwohl beides Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist“, so der Minister. Er machte klar, dass bestehende Programme und Elterninitiativen durch das Schulobstprogramm keineswegs ersetzt werden sollten. „Ich freue mich, dass es nun endlich bald losgeht und wünsche allen viel Spaß beim Gemüseschnibbeln und Obstessen“, sagte Meyer.

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erstellt am:
30.06.2014

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