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Agrarminister Meyer: Die Verstümmelung von Tieren muss ein Ende haben

Besuch eines Neuland-Schweinebetriebs – „Mehr Tierschutz ist möglich und machbar“


HANNOVER. Mehr Tierwohl ist möglich – nicht nur in Bio-, sondern auch in konventionell arbeitenden Landwirtschaftsbetrieben. Dieses Fazit hat heute (Donnerstag) Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer bei seinem Besuch eines Schweinehaltungsbetriebs in Gusborn im Landkreis Lüchow-Dannenberg gezogen. Der Hof von Martin Schulz betreibt konventionelle Landwirtschaft, ist aber zugleich Mitglied bei „Neuland“, einem seit nunmehr 25 Jahren bestehenden Verein, der sich der tiergerechten und umweltschonenden Nutztierhaltung verschrieben hat. „Dieser Neulandhof ist ein Beispiel dafür, dass Tierschutz-Maßnahmen wie der Verzicht auf das Schwänze-Abschneiden bei Schweinen durch eine Verbesserung der Tierhaltung auch in der konventionellen Landwirtschaft möglich und machbar sind“, so der Minister. „Das zeigt auch, dass Niedersachsen mit seiner sanften Agrarwende für mehr Tier- und Umweltschutz und der Förderung einer bäuerlichen Landwirtschaft auf dem richtigen Weg ist.“

Ein solcher Wunsch sei auch unter immer mehr Verbraucherinnen und Verbrauchern spürbar. „Sie akzeptieren die Massentierhaltungsanlagen nicht länger, sie wollen mehr Tierschutz“, sagte Meyer. Niedersachsen setze diesen Anspruch der Gesellschaft mit seinem Tierschutzplan konsequent um. „Die Verstümmelung von Tieren muss ein Ende haben“, so der Minister. Genau das sei sein Ziel in Niedersachsen. Ende 2015 solle Schluss sein mit der betäubungslosen Ferkelkastration, Ende 2016 mit dem Kupieren von Schweineschwänzen und dem Wegbrennen von Schnäbeln bei Legehennen. „Niedersachsen geht zwar voran, ist aber auf diesem Weg nicht allein“, sagte der Landwirtschaftsminister. „Die Mehrheit der anderen Bundesländer will ähnliche Schritte unternehmen, und die Niederlande haben für 2017 per Gesetz ebenfalls das Kürzen der Schnabelspitze bei Legehennen verboten.“

Was das Schwänzekupieren und die betäubungslose Ferkelkastration anbelangt, nimmt Neuland in der konventionellen Landwirtschaft seit einem Vierteljahrhundert eine Sonderstellung ein: Beide Maßnahmen sind verboten. Stattdessen setzen die nach Neuland-Richtlinien arbeitenden Schweinehalter auf Stroh als Einstreu und Ablenkungsmethode, um das Schwanzbeißen zu verhindern. Zu den Haltungsbedingungen gehören Stroh in der Ferkelaufzucht, eine längere Säugezeit und mehr Platz für das einzelne Tier. Auf dem Betrieb von Martin Schulz werden 700 Mastschweine gehalten, die mit heimischen Futtermitteln und Getreide aus eigenem Anbau gefüttert werden.

„Wir wollen Tierschutzprämien als Anreize für eine Verbesserung in der Tierhaltung vermehrt etablieren“, sagte Minister Meyer. „Damit werden nämlich all die Landwirte belohnt, die sich schon jetzt für mehr Tierwohl ins Zeug legen. Ich finde, es ist mehr als gerecht, einen solchen Mehraufwand entsprechend zu honorieren.“

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Artikel-Informationen

erstellt am:
10.04.2014

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