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Landwirtschaftsminister Meyer: Eintagsküken dürfen kein Abfallprodukt mehr sein

Niedersachsen erringt Erfolge bei Agrarministerkonferenz


HANNOVER. Auf der heute (Freitag) beendeten Agrarministerkonferenz in Cottbus hat sich Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer mit verschiedenen Initiativen für mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung durchgesetzt. Mit einem einstimmigen Beschluss wurde der Bund aufgefordert, schnellstmöglich das Töten von jährlich rund 50 Millionen Eintagsküken zu beenden und Alternativen wie die Früherkennung im Ei und das Mehrnutzungshuhn zu forcieren. „Das Töten männlicher Küken der auf Eierproduktion hochgezüchteten Legehennenlinien ist ein ethisches Problem. Tiere sind keine unnütze Wegwerfware“, sagte Meyer im Anschluss an die Ministerkonferenz. „Und ich bin erleichtert, dass auch Bundesagrarminister Schmidt den Handlungsbedarf erkannt hat und unsere Forderung unterstützt“, so der Minister. Eintagsküken männlichen Geschlechts sind nach seinen Worten „kein Abfallprodukt, sondern Lebewesen“. Dem Vorstoß Niedersachsens, ein schnellstmögliches bundesweites Enddatum für diese Praxis vorzusehen, wurde erfreulicherweise gefolgt.

Auch das von Niedersachsen angestrebte Ziel, das Schnäbelkürzen bei Legehennen ab Ende 2016 zu verbieten, fand große Resonanz: 12 der 16 Bundesländer sehen das genauso und streben ein derartiges Verbot an. „Es freut mich, dass der niedersächsische Tierschutzplan mit seinen Zielen und Maßnahmen so viel Zustimmung erfährt“, sagte Meyer. Lediglich eine kleine Minderheit CDU-geführter Bundesländer wolle an dieser fragwürdigen Amputationspraxis festhalten.

Einstimmig bekräftigt wurde der Antrag Schleswig-Holsteins und Niedersachsens, künftig keine Subventionen, Förderungen oder wie auch immer geartete Bürgschaften für Massentierhaltungs-Anlagen in außereuropäischen Ländern zu vergeben, die mit EU- oder nationalen Standards und Tierschutzgesetzen unvereinbar sind. Der Bund hatte unter anderem mehr als 30 Millionen Euro Bürgschaften zum Beispiel für in der EU nicht zugelassene Käfigbatterien in der Ukraine beschlossen. Auch als Land mit großer Geflügelwirtschaft sieht Meyer diese Politik der Exportförderung mit großer Skepsis. „Wir dürfen doch nicht schlechte Tierhaltung im Ausland und zudem Konkurrenz für unsere bessere Haltung in Niedersachsen fördern“, begründete Meyer den Beschluss. Wer auf dem europäischen Markt Lebensmittel anbiete, „muss sich an unsere Spielregeln halten. Das gilt auch im Hinblick auf das geplante Freihandelsabkommen mit den USA.“ Hier bestätigten die Agrarminister einmütig, dass weder der Schutz europäischer Verbraucherinnen und Verbraucher noch bestehende Tierschutzstandards etwa beim Verbot von Chlorhähnchen, genmanipulierten Produkten oder Klonfleisch aufgegeben werden dürfen. „Unser Qualitäts- und Vorsorgeniveau in der EU darf nicht aus wirtschaftlichem Interesse aufs Spiel gesetzt werden“, sagte Agrarminister Christian Meyer.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
04.04.2014

Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82

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