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Belastetes Öko-Hühnerfutter auch in Niedersachsen

Erste Ergebnisse von Futtermittelproben liegen vor


HANNOVER. Mit Pflanzenschutzmittel belastetes Hühnerfutter aus den Niederlanden wurde in den vergangenen Wochen auch nach Niedersachsen geliefert. Erste Untersuchungsergebnisse von Futterproben aus einem Betrieb lagen dem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) am Donnerstag vor. Im Mischfutter dieses Öko-Legehennenbetriebes wurde das Beizmittel Thiomethoxam und das Fungizid Metalaxyl nachgewiesen. Demnach liegt eine Verbrauchertäuschung im Sinne der EU-Ökoverordnung vor, da nur unbelastetes Biofutter eingesetzt werden darf.

Noch am Donnerstag verfügte das LAVES, dass der betreffende Hennen-Betrieb nun für rund sechs Wochen keine Öko-Eier ausliefern darf. Zudem muss er seine Abnehmer von der Falschdeklarierung informieren. Ausserdem muss er die Händler auffordern, dafür Sorge zu tragen, dass noch verfügbare Eier aus den Regalen genommen werden.

Die Eier aus dem entsprechenden Betrieb werden ebenfalls daraufhin untersucht, ob sich Rückstände von Pflanzenschutzmitteln finden lassen. Bei allen in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführten Untersuchungen von betroffenen Eiern und Hühnerfleisch konnten keine Rückstände der Pflanzenschutzmittel nachgewiesen werden.

Mit Ergebnissen weiterer Futtermittelproben aus insgesamt 18 Ökobetrieben in Niedersachsen, die aus derselben Futtermittelcharge beliefert wurden, wird in den nächsten Tagen gerechnet. Vorsorglich wurde allen betreffenden niedersächsischen Betrieben bereits untersagt, Bio-Eier zu vermarkten.

Die Ursache der Kontaminierung liegt allem Anschein nach in aus der Ukraine stammenden Bio-Sonnenblumenpresskuchen, der über Rotterdam an verschiedene Futtermittelunternehmen geliefert wurde. Ein Teil davon gelangte über Dänemark nach Mecklenburg-Vorpommern, wo schon Ende November Rückstände im Bio-Mischfutter festgestellt wurden. Daraufhin durften dort mehrere Bio-Legehennenhalter ebenfalls keine Öko-Eier mehr vermarkten. Jetzt zeigt sich, dass wohl auch Futtermittel für Legehennen, das in den Niederlanden mit dem Sonnenblumenpresskuchen hergestellt und nach Niedersachsen geliefert wurde, belastet war.

Erst am vergangenen Montag informierten die niederländischen Behörden die Bundesanstalt für Lebensmittel und Ernährung (BLE), dass auch niedersächsische Betriebe aus den Niederlanden mit Futtermitteln beliefert wurden, die den betreffenden Sonnenblumenkuchen enthielten. Das LAVES veranlasste daraufhin umgehend umfangreiche Futtermittelanalysen.

Presseinformation Bildrechte: grafolux & eye-server

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.12.2014

Ansprechpartner/in:
Manfred Böhling

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120 2137

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