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Niedersachsen zu Ostern mit neuem Rekord bei Bio-Eiern

50 Prozent mehr Öko-Hennen in Niedersachsen seit dem Regierungswechsel – Agrarminister Meyer warnt: Gefärbte Ostereier oft Käfigeier aus dem Ausland ohne Kennzeichnung


HANNOVER. Pünktlich zu Ostern vermeldet Niedersachsen einen neuen Rekord bei der Produktion von Bio-Eiern. Derzeit leben hierzulande rund 2,2 Millionen Legehennnen in ökologischer Haltung. Das ist eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber Ende 2012. Erstmals gibt es mehr als 300 Bio-Betriebe in Niedersachsen mit Eierproduktion. Damit setzt etwa jeder vierte Legehennen-Betrieb im Land schon erfolgreich auf Bio. „In keinem anderen Bereich haben wir ein solches Wachstum von Betrieben wie bei Bio-Eiern“, sagte Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer.

Fast jedes zweite deutsche Bio-Ei stammt somit mittlerweile aus Niedersachsen, das bundesweit zum Bio- und Freilandeier-Produzenten Nr. 1 geworden ist. Mehr als die Hälfte der Betriebe mit Legehennen halten die Tiere im Freien, also in Freiland- oder Bio-Haltung, während der Anteil der Produzenten mit Käfighaltung auf unter sechs Prozent gesunken ist. „Ich freue mich sehr über den anhaltenden Trend zu einer tiergerechteren Legehennenhaltung“, so Meyer. „Die Nachfrage nach Eiern aus ökologischer Haltung ist unverändert hoch, nicht nur zu Ostern. Davon profitieren die niedersächsischen Erzeuger. Bemerkenswert dabei: Der Zuwachs basiert nicht auf ein Größen-Wachstum bestehender Betriebe.“ Denn in den vergangenen vier Jahren seien rund 100 neue Biobetriebe mit Legehennen dazu gekommen und noch mehr Freiland-Betriebe. Die Durchschnittsgröße der Unternehmen blieb fast gleich. „Deutlich mehr Betriebe mit freilaufenden Hühnern heißt mehr Wertschöpfung für den ländlichen Raum und mehr tierschutzgerechte Eierproduktion“, sagte der Minister.

Niedersachsen hat unter Rot-Grün die sogenannte Umstellungsprämie für den Wechsel von der konventionellen Landwirtschaft zum Ökolandbau in mehreren Schritten von 262 Euro auf nunmehr 403 Euro je Hektar erhöht. Die Beibehaltungsprämie, die ab dem dritten Jahr der Umstellung gezahlt wird, stieg von 137 Euro auf jetzt 273 Euro. Das Land fördert überdies die Züchtung von Geflügelrassen, die für die Ökohaltung noch besser geeignet sind. Auch werden in verschiedenen Projekten der Absatz und die regionale Vermarktung von Bio-Produkten unterstützt. In Kürze soll vom Landtag zudem eine Änderung der Niedersächsischen Bauordnung beschlossen werden, so dass kleinere und mittelgroße mobile Hühnerställe genehmigungsfrei errichtet werden können. In Öko- und konventionellen Freiland-Betrieben wird die Haltung in tier- und umweltgerechten mobilen Ställen immer beliebter.

Niedersachsens Agrarminister forderte unterdessen eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform auch bei gefärbten und verarbeiteten Eiern. „Viele gefärbte Ostereier sind Käfigeier aus dem Ausland. Freiwilligkeit hilft uns hier nicht weiter“, sagte Meyer. Die Verbraucher hätten ein Recht darauf, die Herkunft gefärbter Ostereier zu erfahren. Meyer: „Der Bundesminister muss endlich den entsprechenden Bundesratsbeschluss umsetzen, um bei verarbeiteten sowie gefärbten Eiern die Kennzeichnungslücke schließen.“ Denn die Eierkennzeichnung mit 0,1,2 und 3 habe schließlich dazu geführt, dass Käfig-Eier nahezu aus den Regalen verschwunden seien. „Also dürfen den Kunden solche Eier nicht als Käfigeier unter der bunten Schale untergejubelt werden. Die Verbraucher wollen wissen, woher unsere Eier stammen.“

Jeder Bio-Legehenne steht nach der EU-Ökoverordnung mindestens eine Freifläche von vier Quadratmetern in einem gut strukturierten Auslauf zu. Im Vergleich zur Boden- und konventionellen Freilandhaltung haben Bio-Legehennen zudem deutlich mehr Platz im Stall zur Verfügung. Auch die Fütterung mit ökologisch produziertem Futter erhöht die Produktionskosten gegenüber der konventionellen Haltung. Der Einsatz von gentechnisch verändertem Futter ist im Ökolandbau untersagt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.04.2017

Ansprechpartner/in:
Manfred Böhling

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120 2137

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