Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen klar Logo

Niedersachsen unterstützt Bienen durch Förderung ihrer Nahrungsgrundlage

Landwirtschaftsminister Christian Meyer: Rekord bei der Förderung von Bienenweiden

Erstmals eigener Honig aus dem Garten des Landwirtschaftsministeriums

HANNOVER. Für die Bienen scheint 2015 ein gutes Jahr zu werden. Noch nie wurden von den niedersächsischen Landwirten so viele Anträge zur Förderung von Bienenweiden eingereicht, wie in diesem Jahr. Landwirtschaftsminister Christian Meyer hatte die Förderung für Blühstreifen von 540 Euro pro Hektar auf bis zu 975 Euro wesentlich angehoben. Neu ist ein darin enthaltener Imkerbonus von 100 Euro für eine gute Kooperation von Landwirten mit einem örtlichen Imker. Der Bonus wird gewährt, wenn ein örtlicher Imker oder Landschaftspflegeverband im Antrag den Blühstreifen bestätigt. Damit wird das Futterangebot für die Bienen verbessert. Trotz Deckelung auf 10 Hektar pro Betrieb rechnet das Agrarministerium nächstes Jahr mit einer Verdoppelung der geförderten Blühstreifen im Land von 10.000 auf ca. 20.000 Hektar. „Das lässt unser Land weiter erblühen und gibt den Bienen gute Nahrung. Niedersachsen summt! ", sagte Agrarminister Christian Meyer verbunden mit einem Dank an die Landwirte und Imker.

Ergänzend dazu gibt es in Niedersachsen eine Kooperation zwischen den Landesverbänden der Imker aus Hannover und Weser-Ems mit den Niedersächsischen Landesforsten, die die Zusammenarbeit von Imkern sowie Förstern der Niedersächsischen Landesforsten weiter verbessern soll. Standplätze für Bienenstände im Wald sind für Imker insbesondere in den Sommermonaten von großer Bedeutung, weil viele Trachtquellen außerhalb des Waldes infolge der modernen Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten versiegt sind. Vorzugsweise geht es um Bienenstandplätze in oder an Nadelholzbeständen. Hier können die Bienen die Ausscheidungen von Blattläusen – den Honigtau – sammeln und daraus Honig bereiten. So entsteht dann Blatt- oder Waldhonig.

Auch das Landwirtschaftsministerium in Hannover und der Minister beteiligen sich persönlich an der Bienenförderung. Das Agrarministerium bot der Initiative „Hannover summt!" einen Stellplatz für zwei Bienenvölker im Garten des Landwirtschaftsministeriums. Den zusätzlichen 80.000 Mitarbeiterinnen, die seit Mai dieses Jahres sehr emsig gearbeitet haben, verdankt Minister Christian Meyer eine reiche Honigernte: Insgesamt fast 30 kg Honig erzeugten die Ministeriumsbienen. Der Minister hat die Rekordernte aufgekauft und verschenkt die Gläser an Ministerkollegen, Abgeordnete sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Vorweihnachtszeit. Auch der Ministerpräsident bekam ein Glas Ministeriumshonig zum Geburtstag.

Die Anregung zum Aufstellen der beiden Bienenstöcke kam Anfang des Jahres von der Initiative „Hannover summt!" und traf bei Minister Meyer auf große Begeisterung. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, bei allen Bürgerinnen und Bürgern das Bewusstsein dafür zu stärken, welche Bedeutung Honig- und Wildbienen für den Menschen, die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln und eine lebenswerte und vielfältige Umwelt haben“, so Meyer.

Im Garten des Ministeriums stehen die Bienen in direkter Nachbarschaft von Obstbäumen, Ziersträuchern und einer großen Magnolie, suchen sich ihre Nahrung jedoch auch in der näheren Umgebung, wobei sie ein Terrain im Radius von bis zu 5 Kilometern um den Bienenstock nutzen. Bei einer Pollenanalyse durch das Bieneninstitut des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) stellte sich heraus, dass die Bienen überwiegend Linden genutzt haben, es wurden jedoch auch Pollen vom Götterbaum und vom Wilden Wein gefunden. Insgesamt hat das Bieneninstitut 29 verschiedene Pollenarten analysieren können.

„Es hat sich gezeigt, dass der Standort für die Bienenvölker im Garten ideal ist. Sie stehen hier geschützt und das Nahrungsangebot in der näheren Umgebung ist vielfältig. Daher hat unser Honig ein ganz besonderes Aroma“, freute sich Minister Meyer und fügte hinzu: „Die Biene ist und bleibt das wichtigste Nutztier in Niedersachsen und ist von hoher Bedeutung für den Ertrag und die Vielfalt an gesunden Lebensmitteln, etwa im Obstbau."

80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Der volkswirtschaftliche Wert der Bestäubungsleistung wird allein in Deutschland auf etwa zwei Milliarden Euro jährlich geschätzt. Die immer stärker gewordene Intensivierung der Landwirtschaft hat aber dazu geführt, dass für die Honigbienen insbesondere im Sommer nicht in ausreichender Menge Futterpflanzen zur Verfügung stehen. Die Folge ist, dass die Honigbienen mit dem wichtigen Pollen unterversorgt sind und so bereits geschwächt in den Winter gehen. Wenn dann noch weitere Belastungsfaktoren hinzukommen, droht den Bienen ein Völkersterben. Mit dem Blühstreifenprogramm versucht das Land hier gegenzusteuern.

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
23.12.2014

Ansprechpartner/in:
Klaus Jongebloed

Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Calenberger Str. 2
30169 Hannover
Tel: 0511-120-2095
Fax: 05 11/1 20-23 82

www.ml.niedersachsen.de

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln